Ich sehe das ganz ähnlich wie ihr. Ich esse nach wie vor Fleisch, habe aber die Mengen über die Jahre gesehen drastisch reduziert. Quantifizieren kann ich das nicht, aber war das früher sicher alle 1-2 Tage pro Woche Fleisch, sind es heute eher alle 3-4 Tage oder noch seltener. Grundsätzlich kann ich auch gut auf Fleisch verzichten und finde die Ersatzprodukte gelungen. Leider finde ich selbst hier in Sofia nur wenige Alternativprodukte oder ich muss lange Einkaufswege in Kauf nehmen, um an diese zu gelangen.
Worauf ich gar nicht verzichten kann, ist Käse und Joghurt. Sämtliche Alternativen, die ich bisher probiert habe, kommen da einfach nicht dran. Nun ist es aber nicht so, dass ich täglich Käse und Joghurt esse, von daher kann ich den Konsum dieser Produkte durchaus mit meinem ökologischen Gewissen vereinbaren.
Zum Müslithema: Ich habe für mich festgestellt, dass ich an Arbeitstagen morgen nichts essen kann. Es geht einfach nicht. Hast du denn probiert, Müslis am Abend zuvor zuzubereiten? Ich meine damit dann natürlich eher Joghurts im Glas, die man nach eigenem Gutdünken garnieren kann und über Nacht in den Kühlschrank packt, um sich lästige Arbeit am Morgen zu ersparen. Eine Weile lang hat das funktioniert. Ich habe mir sogar Gläser mit in die Schule genommen, aber grundsätzlich kann ich das Zeug erst nach 11 Uhr essen. Wozu ich da raten würde: Trockenobst und allerlei Hülsenfrüchte kaufen und diese dann eben variieren, um möglichst große Abwechslung zu erzeugen. An einem Tag Kakao und getrocknete Kirschen, am nächsten Tag Preiselbeeren und Chiasamen usw.
Ich verstehe den Grundgedanken, auf Fleisch zu verzichten und ich wähle auch in Restaurants vermehrt Speisen, die wenig bis gar kein Fleisch enthalten, aber wenn mir Fleischspezialitäten geboten werden, sage ich nicht nein. Und wenn ich Fleisch kaufe, mache ich das in der Regel beim Fleischer um die Ecke.
Grundsätzlich habe ich dazu noch den Alkoholkonsum drastisch eingeschränkt. Ich hatte vor einiger Zeit sicher mal erzählt, dass ich zahlreiche Weinverkostungen mitgemacht habe und sogar ein Zertifikat erworben habe. Inzwischen ist mir kaum noch nach Alkohol. Zu einem guten Abendessen ein Glas Wein? Sehr gerne. Aber haben meine Freundin und ich vorher pro Woche 1-2 Flaschen Wein geköpft, so sind das heute vielleicht 1-2 Flaschen pro Monat, wenn überhaupt so viel.
Ob ich mich gesund ernähre? Ich würde sagen, nein. Dazu ist mein Bedürfnis nach der Droge Zucker einfach zu groß und daher landet doch immer wieder Schokolade oder anderes Junkfood im Einkaufswagen trotz guter Vorsätze. Den Cola-Konsum habe ich auch reduziert, aber den Tee trinke ich nach wie vor lieber mit einem Löffel Honig. Es ist ein steter Prozess und ich plane langfristig, die Zuckerprodukte durch Obst zu ersetzen. Gerade in puncto Obst muss ich meinen inneren Schweinehund überwinden. Denn letztlich würde das Obst ja genau diese Zuckersucht bedienen, die ich derzeit noch mit Schokolade befriedigen kann.