16. November 2011, EM-Quali gegen Irland, Aviva Stadium, Dublin:Playoff Rückspiel
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Ergebnis Hinspiel: 0:0.
Mit ein entscheidender Faktor wird sein, wer die bessere Regenerationsfähigkeiten hat. Das ungarische Mittelfeld war nach Abpfiff von Playoff Spiel 1 ziemlich am Ende ihrer Kräfte. Man darf gespannt sein, ob Ga Ger im Interesse einer Qualifikation evtl. auf frische Kräfte setzen wird. Als sicher gilt, dass der wieder spielberechtigte
Daniel Töszér im Mittelfeld Regie führen wird. Vor dem Spiel werden diese Aufstellungen gehandelt:
Ga Ger schenkt den etablierten das Vertrauen. Lediglich auf links wird
Laczkó wieder gegen den etwas defensiveren
Bodor ausgetauscht. Für den verletzten
Kádár in der Innenverteidigung kommt wie erwartet
Gábor Horváth zum Zug.
Es kommen die alles entscheidenden 90 Minuten auf die Beteilgten zu. Irland beginnt mit dem in Ungarn sehr effektiven 4-4-2 mit zwei defensiven 'Sechsern'. Fakt ist aber auch, dass auch Irland ein Tor erzielen muss um hier weiter zu kommen.
Möge das Spiel beginnen!
Nach ein, zwei Stockfehlern auf beiden Seiten gehört der bessere Beginn den Gästen aus Ungarn. Über die rechte Flanke kommt die Kugel in die Mitte und
Gera schickt mit einem Direktpass
Gergely Rudolf gen Tor. Was den Angreifer in den letzten Gruppenspielen so ausgezeichnet hat, die eiskalte Chancenverwertung, kann er hier und heute noch nicht bestätigen.
Shay Given legt sich quer und blockiert so den Torerfolg (5.).
Die nächsten Minuten sind geprägt durch Einzelaktionen, welche insbesondere durch Fernschüsse zum Erfolg kommen wollen. Über beide Tore zischen die Schüsse hinweg, ohne richtig für Gefahr zu sorgen. Lediglich ein Schuss von
Töszér sorgt für großes Aufspringen auf Seiten Ungarns und Entsetzen auf der Heimseite, als ein 30 Meter Knaller an den linken Pfosten donnert.
Given streckte sich hier vergebens, hat aber das Glück, das die Kugel weit zurück prallt.
Die Magyaren sind nun spielbestimmend. Es gibt zunehmend viele Standards in der Hälfte der Iren. Sehr zu Leidwesen des Trainers werden diese aber nicht genutzt.
Juházs kommt das eine oder andere mal nach Eckstössen nicht so zum Kopfball wie wir das schon gesehen haben. In dieser Phase des Spiels ist der beste auf Seiten der Heimmannschaft eindeutig Keeper
Given, der ein ums andere mal Kopf und Kragen riskieren muss um sein Team vor einem Rückstand zu bewahren.
Irland ist mehr oder weniger gar nicht präsent. Bestes Beispiel ist eine Ecke, die viel zu weit geschlagen wird und die, ohne dass auch nur ein Spieler die Chance auf das Erreichen des Balles hat auf der gegenüber liegenden Seite ins Aus geht.
Halbzeit. Die Statistik sieht eindeutige Vorteile für Ungarn:
Nach dem Pausentee das gleiche Bild. Ungarn besser, hat aber keine Durchschlagskraft. Eine butterweiche Flanke von
Kanta wird von
Rudolf über das Tor geköpft. Das war eine sehr gute Mglichkeit zur Führung. Wenn sich das mal nicht rächt. Irland ist aber weiterhin einfallslos. Böse Reporter vermelden, dass die Heimmannschaft ihre Chancen schon im Hinspiel vergeben hat, als sie mehrere gute Einschussmöglichkeiten ungenutzt lassen.
Jozséf Kanta vertendelt den Ball am gegnerischen Sechzehner. Jetzt geht es ganz schnell. Pltzlich kommt der Ball steil auf
Doyle, der die Chance des Spiels hat. Verfolgt von
Roland Juházs schafft er es trotzdem den Ball zu behaupten und auf´s Tor zu bringen.
Gábor Kiraly ist aber schnell unten und pariert zur Seite (63.). Hätte der Ire getroffen, wäre der Spielverlauf auf den Kopf gestellt!
Irland wird besser. Wieder ist es der agile
Doyle, der mehr und mehr die Initiative ergreift. Überall ist er zu finden, nun kommt er über links, sein Gegenspieler
Vermes ist in dieser Situation weit und breit nicht zu sehen. Aber
Doyle verzieht und der Ball fliegt in Richtung Kanal.
Erster Wechsel für Ungarn: der entäuschende
Dzsudzsák verlässt den Platz, klatscht sich mit
Huszti ab und der nemmt dessen Platz im linken offensiven Mittelfeld ein.
Die Minuten verrinnen. Keine der Mannschaften hat momentan die zündende Idee. Es dauert bis zur 82. Minute als, wie kann es anders sein,
Doyle erneut über die linke Außenbahn in Szene gesetzt wird.
Doyle sieht, dass
Kiraly etwas zu weit vor seinem Kasten steht und versucht diesen vom Eck des Strafraumes zu überlupfen. Doch
Gábor Kiraly macht ein, zwei Schritte rückwärts und bugsiert den Ball gerade noch so über die Querlatte. So macht er die bis dahin beste Chance des Spiels zu nichte.
Zweiter Wechsel der Gäste. Der völlig ausgepumpte
Gergely Rudolf geht vom Feld, für ihn kommt
Imre Szabics, der schon mehrmals seine Qualitäten als Joker unter Beweis gestellt hat.
Es passiert nichts mehr. Die regulären 90 Minuten sind vorrüber. Das Spiel geht in die Verlängerung. Ungarn kann noch einmal wechseln, doch gleich 5 rote gehen den Gesichtern nach zu urteilen auf dem Zahnfleisch.
94. Minute: Freistoss für Irland, ca. 20 Meter vor dem ungarischen Tor. Fast alle Spieler bilden eine Mauer.
McGeady läuft an, der Ball wird von
Ákos Elek abgefälscht,
Kiraly ist schon auf de mWeg in die (nun) falsche Ecke und es steht 1:0 für Irland. Bitter.
Ga Ger wechselt zum dritten und letzten mal.
Czvitkovics kommt für
Kanta. Gibt es hier noch einmal ein Aufbäumen?
Iralnd nun am Drücker,
Robbie Keane versucht sofort nachzulegen, aber
Kiraly hat aufgepasst und fängt die Flanke vor dem Einschussbereiten
Keane ab (98.).
Noch vor der zweiten Pause geht es wieder ein wenig aufwärts.
Petér Czvitkovics müht sich redlich und sucht den Abschluss. Zwei mal bekommt der den Ball, vergibt aber ein wenig zu hektisch. Ungarn lässt in dieser Spielsituation ein wenig die Ordnung vermissen. Pause.
Noch 15 Minuten. Die Uhr tickt unerbärmlich herunter. Ungarn ist am Ende der Kräfte, genauso wie die Iren. Schön ist das Spiel momentan nicht mehr anzusehen.
116. Minute:
Huszti mit einem Verzweiflungsschuss. Knapp vorbei. Irland lässt sich jetzt natürlich Zeit um den Ball wieder ins Spiel zu bringen.
Czvitkovics kommt noch einmal über die rechte Außenbahn, flankt, aber das Leder geth zu weit Richtung Tor und
Given greift den Ball ab. Die letzten Sekunden des Spiels laufen. Irland steht mit Mann und Maus in der eigenen Hälfte. Noch einmal ein Freistoss für Ungarn.
Szabolcs Huszti läuft an, in die Arme des Keepers.
Das Spiel ist aus, es hat nicht sollen sein. Iralnd kommt als glücklichere Mannschaft weiter. Unglücksrabe Elek sitzt wie ein Häufchen Elend auf dem Spielfeld. Es ist bezeichnend, dass das Spiel durch ein Eigentor entschieden wurde.
Schade.
Die letzten Qualifikanten:Neben den Iren, denen wir natürlich gratulieren und alles Gute wünschen, haben sich auch Portugal, Schweiz und Schottland qualifiziert. Lediglich im Spiel der Schotten war es ähnlich spannend wie bei uns. Die anderen Partien waren doch recht schnell entschieden.
Giorgos Tzavellas Anschlusstreffer kam letztlich zu spät (70.) um die Schotten noch ernsthaft zu gefährden. Die Teilnehmer der EURO stehen somit fest und wir sind leider, wie eigentlich anfangs erwartet, nur Zuschauer.