Wechselhafter Oktober Das letzte Spiel vor der erneuten zweiwöchigen Länderspielpause sollte in der Allianz-Arena stattfinden. Der Tabellenletzte Union Berlin gab sich die Ehre und hatte vor, in München mindestens einen Punkt zu entführen. Doch die Eisernen haben die Rechnung ohne die Löwen gemacht, die mit einer Serie im Rücken das letzte Spiel vor der Pause auch erfolgreich bestreiten wollten. Ein munteres Spiel entwickelte sich zwischen beiden Mannschaften mit Chancen auf beiden Seiten. Alexander Ludwig war der erste, der das Netz nach einem tollen Freistoß zum Wackeln brachte, ein unhaltbarer Ball zum 1:0. Union wollte nach der Pause direkt wieder ausgleichen, aber die Löwen überstanden diese Phase ohne Makel. Benjamin Lauth, der unter der Woche das erste Vertragsangebot der Löwen ablehnte, traf erneut zum
2:0, das wohl das Genick der Berliner endgültig brach. 1860 München hätte hier noch 2-3 Tore schießen können, allerdings wurde mit den Chancen mehr als fahrlässig umgegangen. Aber egal, die drei Punkte bleiben in München!
Das Auswärtsspiel am achten Spieltag führte den TSV 1860 München an den Niederrhein zu Rot-Weiß Oberhausen, ein weiterer Verein, der mit dem Klassenerhalt in diesem Jahr zufrieden sein würde. Die meisten sahen in diesem Spiel den Gast als Favoriten, aber es sollte anders kommen. Nach dem Spiel wird man die berechtigte Frage stellen, ob man Oberhausen unterschätzt hat und ob irgendetwas in den Weißwürschtl war, anders kann man sich diese Leistung nicht erklären. Zur Pause führte Rot-Weiß Oberhausen nach zwei Toren von Daniel Gordon mit 2:0, ein Ergebnis, das noch schmeichelhaft war für die Sechzger. In der zweiten Halbzeit kam dann der große Auftritt des Deutsch-Kasachen Heinrich Schmidtgal. Drei Tore sollte er in der zweiten Halbzeit erzielen, allesamt begünstigt durch grobe Schnitzer der Löwen-Abwehr. Oliver Petersch reihte sich noch in die Liste der Torschützen ein. Nicht mehr als Ergebniskosmetik betrieben Benjamin Lauth und der Oberhausener Abwehrspieler Daniel Embers, die den Endstand von
6:2 komplettieren sollten. Werner Lorant bezeichnete seine Spieler nach diesem denkwürdigen Spiel als "Würste mit Wackelpudding", eine Bezeichnung, die mehr oder weniger das traf, was man in 90 Minuten beobachten konnte.
Nach dem "Debakel von Oberhausen" wollte die Mannschaft unbedingt Wiedergutmachung betreiben, und auch dieses Mal kam eine Mannschaft aus dem Abstiegssumpf in die Allianz-Arena, die finanziell arg gebeutelte Arminia aus Bielefeld wollte vom vorletzten Platz wegkommen, am besten mit drei Punkten! Und die Zuschauer staunten nicht schlecht, als Rüdiger Kauf nach drei Minuten eine Schockstarre in der Allianz-Arena aufkommen ließ und die Gäste mit 0:1 in Führung brachte. Die Löwen hatten in den ersten 30 Minuten keine einzige nennenswerte Torchance, aber Bielefeld schien sich mit dem einen Tor zufrieden zu geben und stellte die Offensivbemühungen mehr oder weniger ein. Kurz vor der Pause zu einem psychologisch wichtigen Zeitpunkt glich Djordje Rakic aus, aber Werner Lorant sah nicht zufrieden aus. In der zweiten Halbzeit plätscherte das Spiel so vor sich hin, bis Necat Aygün sein erstes Tor für die Löwen nach einem Eckball zum
2:1 erzielen konnte! Bielefeld probierte viel, fand aber nie den Abschluss, so muss man sich ohne Punkte im Gepäck wieder auf die Reise nach Ostwestfalen machen, man tritt weiterhin auf der Stelle, während die Löwen nach dem Fiasko am letzten Spieltag wieder leicht erholt haben.
Über den Bieberer Berg hat man schon vieles gehört. Dieses Stadion ist ein Ort, an dem man nicht wirklich gerne als Auswärtsmannschaft spielen möchte. Schon gar nicht unter Flutlicht, wenn die Nation auf eine Überraschung aus ist. Es half aber alles nichts, die Löwen traten trotzdem zu ihrem Zweitrunden-Spiel im DFB Pokal bei den Offenbacher Kickers an. Und die Mythen über diesen Platz schienen sich zu bewahrheiten, als Olivier Ocean nach sechs Minuten zum 1:0 für den Underdog traf. Das Stadion stand Kopf, die Löwen konfus. Es war in der ersten Halbzeit ein schrecklickes Spiel der Löwen, die sich von den aufopferungsvoll kämpfenden Drittligisten den Schneid abkaufen ließen. Eine Sensation lag zur Pause in der Luft, aber das Blatt wendete sich etwas in der zweiten Hälfte: Die Kräfte bei den Kickers ließen nach und 1860 fand langsam zu seinem Spiel. Schuss auf Schuss flog auf das Offenbacher Tor, aber erst in der 79. Minute konnte Djordje Rakic den Ball am Torwart vorbeischießen und Sechzig zurück ins Spiel bringen. Die Löwen wollten die Verlängerung unter allen Umständen vermeiden und griffen weiter an, aber die Kickers verteidigten engagiert und konnten in der letzten Minute nach einem Konter tatsächlich zum sensationellen
2:1 treffen, wieder war es Olivier Ocean. Die Löwen verließen mit hängenden Köpfen das Feld, während in Offenbach die ganze Nacht über gefeiert wurde.
Nach den schwachen Auftritten in Oberhausen und Offenbach wollten die Löwen den Monaten mit einem guten Ergebnis beim Karlsruher SC positiv enden lassen. Der KSC war im Dunstfeld der Aufstiegsplätze und wollte diese Position halten oder sogar verbessern, dementsprechend verbissen wurde gespielt. Aber es waren die Löwen, die den ersten Treffer erzielen, es war wieder Benjamin Lauth, der 1860 in Führung brachte. Aber die Karlsruher ließen nicht locker und konnten noch vor der Pause durch Iashvili zum 1:1 ausgleichen. Ein tolles Zweitligaspiel im Karlsruher Wildpark, viele Chancen auf beide Seiten, aber auch gute Verteidigungen standen sich gegenüber. Nichtsdestotrotz konnte Djordje Rakic einen Distanzschuss zum
1:2 erzielen, der Gästeblock flippte aus nach diesem wunderbaren Tor. Karlsruhe hatte in den letzten 15 Minuten einen Mann mehr auf dem Platz, nachdem Mate Ghvinianidze nach einer Notbremse die große Chance zum Ausgleich verhinderte und den Platz verlassen musste. Aber Karlsruhe kam nicht mehr zu einem Torerfolg und haderte mit sich selbst, aber das war den Löwen egal, sie hatten gewonnen!
Rückblick OktoberTSV 1860 München - Union Berlin 2:0 (2. Bundesliga)
Rot-Weiß Oberhausen - TSV 1860 München 6:2 (2. Bundesliga)
TSV 1860 München - Arminia Bielefeld 2:1 (2. Bundesliga)
Kickers Offenbach - TSV 1860 München 2:1 (DFB-Pokal)
Karlsruher SC - TSV 1860 München 1:2 (2. Bundesliga)
-> 1860 München ist mit 16 Punkten auf Rang 9 zu finden!Die Verträge mit Gabor Kiraly (bis 2012), Philipp Tschauner (2014), Mathieu Beda (2013), Alexander Ludwig (2014), Mate Ghvinianidze (2014) und Manuel Schäffler (2014) wurden verlängert. Wir wollen mit Benjamin Lauth verlängern, allerdings muss er seine Gehaltsforderungen noch einmal überdenken. Daniel Bierofka spielt momentan nicht, ob der Vertrag verlängert wird, ist unklar. Stefan Aigner hat Interessenten aus halb Europa hinter sich, es kann sein, dass wir schwach werden und ihn verkaufen werden, wir machen in jedem Monat etwa 400.000 € Miese.