Aufstiegskampf oder doch lockeres Auslaufen?Nach den guten Ergebnissen kommen wir unerwartet noch mal dicht oben ran. Dresden und Sandhausen sind unerreichbar, aber Eintracht Braunschweig ist wieder in Schlagdistanz. Dazu spielen wir am 36. Spieltag gegeneinander - in Emden! Druck haben wir absolut keinen, das Saisonziel war ein Mittelfeldplatz und doch sind wir nun urplötzlich ganz oben dabei. Die Jungs und ich haben Blut geleckt, wir können dabei nur gewinnen.
Spieltage 30 bis 35![](http://www.abload.de/img/aaas35z9sm.png)
- Unsere neuen, verbesserten Perspektiven kann man im Heimspiel gegen Chemnitz sofort spüren. Die Jungs legen los wie die Feuerwehr. Durch viel Leidenschaft, aber auch spielerische Raffinesse steht es nach 27 Minuten bereits 2:0 für uns. Karl-Marx Stadt ist allerdings keine Laufkundschaft, die Mannschaft gehört zur oberen Tabellenregion und ist eine grundsolide Truppe. Das Anschlusstor für Chemnitz fällt dann auch recht früh, wirklich spannend wird es aber nicht mehr, es bleibt die einzige richtige Großchance des Gegners. Wir dagegen hätten ruhig noch ein drittes Tor erzielen können, aber außer Livaja konnte sich heute niemand erbarmen.
- Gegen den nächsten Ostgegner wird es deutlich spektakulärer. Bei Jena tummeln sich eine erfahrene Akteure wie Moses Sichone, Alexander Voigt oder Tobias Jänicke. Trotzdem wird das Spiel von beiden Seiten mit offenem Visier geführt. Das Spiel wogt hin und her. Zuerst gehen wir 1:0 in Führung, Chemnitz dreht dann das Spiel zu ihren Gunsten auf 2:1. Das scheint meine Jungs aber richtig angestachelt zu haben und wir gehen durch einen Doppelschlag mit 3:2 in Front. Daraufhin verstärke ich die Abwehr und der Beton scheint zu halten. Doch dann passiert es in der 85. Minute: Eine relativ harmlose Flanke kann unser Keeper nur wegfausten, genau in die Hacken von Mustafi und von da geht der Ball ins Netz! 3:3!!
- Als nächstes geht es ins Spiel gegen den Aufstiegskonkurrenten FSV Frankfurt. Die Frankfurter sind sehr stark besetzt, u.a. mit Sven Müller, Björn Schlicke, Moritz Volz, Jaouhar Mnari, Florian Müller, Michael Zullo (Australischer Nationalspieler), Sascha Mölders, Tim Sebastian... Noch interessanter finde ich den Trainer, Pauli-Legende Holger Stanislawski ist nun in Frankfurt am Ruder. Gegen uns lässt er eine interessante Taktik spielen, nominell ist es ein 4-3-3, tatsächlich kann ich aber eigentlich gar keinen Stürmer ausmachen. Pascal Testroet ist eigentlich als Mittelstürmer aufgeboten, gibt aber mehr die
"false nine". Die erste halbe Stunde gehört vor allem wegen diesem taktischem Zug den Gästen aus Frankfurt. Testroet kommt immer wieder zwischen unserer Abwehr und dem Mittelfeld an den Ball und kann so gefährliche Aktionen initiieren. Ganz klare Torchancen ergeben sich nicht, aber wir finden dadurch überhaupt nicht statt. Das Blatt wendet sich allerdings zum besseren, als der besagte Pascal Testroet in der 39. Minute mit gelb-rot vom Platz fliegt. In der Folge entwickelt sich ein zähes Spiel. Wir gehen dann aber doch durch ein Standard zehn Minuten vor Schluss in Führung. In der Nachspielzeit schließen wir dann einen Konter zur endgültigen Entscheidung erfolgreich ab.
- Das Heimspiel gegen Hessen Kassel verläuft, mit Ausnahme des Ergebnisses, enttäuschend. Einzig beim Kartensammeln sind wir deutlich überlegen. Die Hessen sind allerdings unglaublich ungenau und so kommen sie trotz riesen Aufwand zu keiner klaren Torchance. Wir dagegen machen nur das nötigste und drängen auch nicht auf das zweite Tor. Klar, "Ein gutes Pferd springt nur so hoch, wie es muss", aber das kann auch schnell mal ins Auge gehen.
- Gesagt, getan. Wieder investiert der Gegner mehr und diesmal wird er tatsächlich belohnt. Obwohl wir in Bestbesetzung antreten, ist der Gegner in allen Belangen besser. Ahlen hat auch noch Aufstiegschancen und scheint nach diesem Spiel eher dafür geeignet. Das ist kein Beinbruch, nur hatte ich irgendwie das Gefühl, dass die Jungs sehr gehemmt spielten. Sehr schade.
- Als nächstes geht es im Niedersachsenpokal gegen die Amateure aus Uelzen. Da bekommen dann die Jungs ihre Chance, die sonst eher nicht in der Startelf stehen. Letztendlich ist es dann ein souveräner Auftritt, einzig der Sturm kann nicht überzeugen. Agovic vergibt sogar einen Elfmeter, so bleibt es dann beim überraschend knappen 2:0.
- 15 zu 3 Torschüsse für Koblenz, 2:1 Tore für Emden. Diese nüchternen Zahlen beschreiben das Spiel ganz gut. Die Tussis aus Koblenz machen das Spiel, gehen sogar in Führung, aber wir gewinnen das Spiel. Wieder bringt uns eine Ecke von Florian Trinks zurück ins Spiel, Livaja vollendet unseren einzigen gelungenen Angriff per Flugkopfball. Nicht schön, aber effektiv. Wir benötigen für unsere Siege meist eine riesen Portion Glück und ich weiß nicht, warum wie wir uns das verdient haben, aber es spült uns immer weiter in der Tabelle nach oben.
- Nächste Runde im Niedersachsenpokal, nächste Chance für die B-Elf. Gegen Uelzen stimmt die Leistung, aber nicht die Ausbeute. Gegen Cloppenburg stimmte beides nicht. Agovic vergab erneut einen Elfmeter, ein zwei-Klassenunterschied konnte man ansonsten eher nicht ausmachen. Na ja, Mund abputzen und weiter. Für uns zählt vor allem die Liga, der Pokal ist eine nette Dreingabe, aber momentan würden wir uns auch über die Liga für den DFB-Pokal qualifizieren.
AusblickPos | Team | Spiele | Punkte | Tore |
1 | Dresden | 36 | 85 | +40 |
2 | Sandhausen | 36 | 83 | +48 |
3 | Braunschweig | 35 | 65 | +24 |
4 | Emden | 35 | 62 | +25 |
Mit einem Sieg im heimischen Embdena Stadion würden wir auf den 3. Platz, der zum Aufstiegsplayoff berechtigt, vorrücken. Ich habe die örtlichen Bauern den Platz nochmals ordentlich umpflügen lassen und auch einiges Emswasser aufs Spielfeld geleitet - es herrschen also perfekte Vorbedingungen für den effektiven Ostfriesenfussball.
Generell ist unser Restprogamm aber knüppelhart, Braunschweig hat es auch nicht ganz leicht, dennoch warten auf uns echte Mammutaufgagen.
Restprogramm Kickers Emden:
- Eintracht Braunschweig (3.) H
- RB Leipzig (8.) A
- Sandhausen (1.) H
Restprogramm Eintracht Braunschweig:
- Kickers Emden (4.) A
- Dynamo Dresden (2.) H
- Saarbrücken (20.) A