Also, ich habe die Schnauze voll und hänge meinen Job bei Blackpool an den Nagel. Elf Spieltage habe ich durchgehalten, doch ich bin nicht sadomasochistisch veranlagt, als das ich mir das noch länger gäbe. Süße zwei Punkte hat mein Team auf dem Konto, 6-34 Tore... das ist zu viel des guten. Diese Mannschaft ist einfach zu schlecht. Bei den Neuverpflichtungen viel es mir schwer Qualität zu holen, weil einfach die Spieler, die eine Verbesserung dargestellt hätten, nicht zu bekommen waren.
Toptransfer - sofern man das so nennen möchte - war der Däne Mikkel Thygesen, der für 1 Mio € von Mydtjelland kam und der auch halbwegs ordentlich spielte, bis zur seiner Verletzung. Übrigens noch so eine Sache, die es mir unmöglich machte, irgendwas mit diesem Team zu holen. Die besten Spieler sind praktisch alle verletzt mittlerweile, und das nicht nur ein paar Tage. Zurück zu den neuen: Ian Ashbee von Hull, und Michael Ball habe ich noch geholt.
Taktisch habe ich mit so ziemlich allem probiert. Zu Anfang defensiv, auf Konter, mit nem 4-2-1-2-1 System. Hat die ersten beiden Spiele auch funktioniert. Gegen B'ham & Liverpool zwei Remis geholt, gegen Man City beim Stand von 2:3 in der 94. Minute n Elfer verschossen. Danach begann das große Leiden. Naja, ob dann mit zwei Stürmern oder mit drei Defensiven Mittelfeldspielern, oder was auch immer... es war aussichtslos. Klatsche auf Klatsche folgte. Und wenns mal n enges Spiel war, dann wurde dies durch ein geniales Eigentor von einem meiner Abwehrspieler entschieden, die manchmal unbedrängt eine Flanke des Gegners ins eigene Tor bugsierten. Ich weiß es nicht mehr genau, aber 4, vielleicht sogar fünf oder sechs Eigentore hat mein Team in den 11 Spielen unter meiner Führung sicher erzielt. Positiv war immerhin das Stürmer DJ Campbell 4x treffen konnte. Einer der wenigen Lichtblicke. Mit Thygesen klappte das Zusammenspiel ganz gut, der hinter Campbell im offensiven Mittelfeld agierte, bis zu seiner Verletzung.
Problem bei Blackpool ist in meinen Augen einfach, das man auf Grund der mangelnden spielerischen Qualität gezwungen ist, defensiv zu agieren. Aber das gibt dem Gegner die Möglichkeit immer wieder weit in unsere Hälfte einzudringen, Druck aufzubauen und vor allem hohe Bälle in den Strafraum zu bringen, die fast immer in riesen Chancen münden und zwangsläufig in Gegentoren enden. Das ist nicht zu verhindern, oder zumindest war das bei der Fall. Offensiv kann man aber auch nicht spielen lassen, weil das in ständigen Ballverlusten endet, die zu Gegenangriffen und Toren führen. Wie man es macht, man hat eigentlich keine Chance, außer vielleicht mal mit Glück irgendwie n positives Resultat zu erzielen. Ich bin jedenfalls mit meinem Latein am Ende.