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Autor Thema: S21 - Meinungen und Thesen  (Gelesen 15921 mal)

El_Pocho

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Re: S21 - Meinungen und Thesen
« Antwort #20 am: 03.Oktober 2010, 21:08:15 »

Ich kann deinen Beitrag auch gut verstehen. Aber es ist eine schmale Grenze zwischen Handlungsfähigkeit einer Regierung und der "Macht der Straße" um es mal so zu nennen. Helmut Schmidt - sehr populär heute, damals hat er sich oft gegen die Meinung von Großdemonstrationen und der Bevölkerungsmehrheit hinweggesetzt, und vieles hat sich nun mal nachträglich als vertretbar herausgestellt. Das System ist nun mal dieses, daß man eine Partei für ihr Programm, ihre Ideale (für die man heutzutage eine Lupe braucht, wohlgemerkt) wählt und dieser das Vertrauen schenkt, dieses in dem gegebenen demokratischen Rahmen und im Rahmen der Verfassung, umzusetzen, ohne daß man als Bürger direkten Einfluss darauf hätte. Daß man sich dabei ganz schöne Eigentore schiessen kann (die NSDAP wurde auch gewählt) ist dabei genauso logisch wie die Tatsache, daß Parteien abhängig von äußeren Faktoren Entscheidungen treffen müssen, die vielleicht nicht ihrem politischen Ideal entsprechen (Grüne ----> Kriege)

Ich glaube, was heute fehlt, ist der Glaube daran, daß Politiker ihre Entscheidungen nach bestem Wissen und Gewissen treffen, daß sie eine Idee haben, wie es weitergeht, einen Plan, wie man gesellschaftliche Probleme löst. Vielmehr scheint es so zu sein, daß Lobbyismus und Klientelpolitik eine durchaus große Rolle spielen - auf Platz 1 der politischen "Sünden" liegt allerdings immer noch die Machtgier, die man einem Özdemir, der am Abend der schrecklichen Ausschreitung in Stuttgart natürlich sofort seine Fresse in die Kameras halten muss, genauso unterstellen muss wie einer Merkel oder jedem anderen. Andererseits ist es aber auch so, daß wir diese Art von Politiker irgendwie "wollen" und uns immer wieder durch leere Versprechen in die Irre führen lassen, statt diejenigen zu wählen, denen wir es vom Charakter und vom Intellekt am ehesten zutrauen, auch wenn sie nicht immer das tun, was für uns als Individuum das Beste ist oder unserer Meinung entspricht.

Ich kriege auch manchmal das Gefühl nicht los, daß in Stuttgart eher gegen diese Zustände als tatsächlich gegen das Fällen von 300 Bäumen demonstriert wird. Und von daher kann ich - trotz aller Kritik - die Sympathien durchaus verstehen.
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wrdlbrmft

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Re: S21 - Meinungen und Thesen
« Antwort #21 am: 04.Oktober 2010, 12:20:08 »

Der Fanatismus der sogenannten "S21-Gegner" ist durchaus nicht zu missachten. Da waren durchaus 7jährige zu sehen, die mit großen Augen und "nicht schlagen, ich bin ein unschuldiges Kind"-Schriftzügen in die Demo geschickt wurden. Und sorry: in die Kamera zu flennen, wenn ein Baum gefällt wird, finde ich einfach lachhaft. Die dort demonstrierende Öko-Links-Unkündbar-Verbeamtet-Mitte ist so dermaßen der Meinung, das moralische Monopol zu besitzen, daß sie an einer ernsthaften Diskussion genauswenig Interesse hat, wie die Gegenseite, warum sonst wurden bereits 2x Verhandlungen abgebrochen? Warum fordert man dann den unrealistischen und in der aktuellen Phase nicht mehr akzeptablen Baustopp?
Ich würde nicht behaupten, mich mit dem Thema auszukennen. Ab es ist seit den frühen 90ern oft und viel diskutiert worden. Warum man jetzt denkt, man muss Radau schlagen, ist mir ein Rätsel. Es ist halt gerade modisch, gegen jeden Fortschritt, gegen Atomkraft und für die rosarote Ökö-LaLa-Welt zu sein. Das Ende vom Lied: Volksabstimmung, Baustopp, und wer zahlt den Schadensersatz an die gelinkten Firmen? Sicher nicht die Stuttgarter, die es verbockt haben, nee, da dürfen z.B. wir Badener fleissig mitblechen. Übrigens ist S21 kein reines Stuttgarter Thema, sondern aufgrund der geplanten Paris-Prag-Achse ein europäischer, zumindest aufgrund der Finanzierung ein Gesamtdeutsches. Wenn also Abstimmung, dann deutschlandweit - wer zahlt, entscheidet. Mal sehen ob es so eindeutig ausfällt wie alle denken.

die einzige demo an diesem tag war eine angemeldete schüler-demo gegen s21. da gab es keine 7- oder 8-jährigen kinder, das waren alles teenager. ich habe im park auch keine kinder gesehen, die sich im umfeld der wasserwerfer aufhielten und auch keine, die an "die front" geschickt wurden ... genausowenig wie die pflastersteine, die laut rech gegen die polizisten geflogen sind. man kann ja aber nicht alles sehen, also wenn du über entsprechendes bildmaterial verfügst, lass ich mich gerne überzeugen und würde dies verantwortungslose tun auch anprangern. ich habe nur einige eltern mit kinderwägen gesehen, die vor den tumulten reissaus nahmen.

"Öko-Links-Unkündbar-Verbeamtet-Mitte" ... die masse der demonstranten lässt sich so nicht so einfach über den von dir ins spiel gebrachten und etwas verunglimpfenden kamm scheren (hm ... sind dann nur die rechten für s21? noch ein grund mehr dagegen zu sein). das ist eine viel buntere mischung als du denkst, bzw gesehen hast. selbst meine eltern, seit über 40 jahren stramme und überzeugte cdu-wähler, sind gegen das projekt. die "verhandlungen" wurden von der gegnerseite abgebrochen bzw fanden erst gar nicht statt, weil es keine verhandlungen waren, bzw keine geworden wären. bei verhandlungen hat normalerweise jede seite etwas anzubieten über das dann verhandelt wird. die s21-seite hat aber nichts angeboten, weder einen temporären baustopp (bei einer bauzeit von über 10 jahren, mal für einen oder zwei tagen den teilabriss des denkmalgeschützten bahnhofs (auch so ne sache: die dort stattfindende aushöhlung des denkmalschutzes) stoppen, find ich nicht zu viel verlangt), noch die bereitschaft über irgendetwas zu verhandeln, was den bau verzögert bzw stoppt. also über was hätte man dann sprechen/verhandeln sollen?
vor 15 jahren wurde s21 beschlossen, (viele gegner gingen da übrigens noch zur grundschule, denen wurde s21 ja nicht in die schultüte gelegt und damals konnten sie noch nicht dagegen sein) über so einen langen zeitraum gibt es einfach neue erkenntnisse, sachverständigenberichte, fragen, probleme, aussagen und vorbehalte bezüglich dieses projekts. die menschen sind inzwischen grösstenteils (nach den letzten umfragen) vehement gegen das projekt. dann kann man meiner meinung nach auch die politiker auffordern, s21 nochmals zu überprüfen, zu bewerten und dann bei einem eventuellen positiven ergebnis oder beim finden einer alternative versuchen, die bevölkerung mit argumenten zu überzeugen oder eben den bau abzublasen ... anstatt einen 15 jahre alten plan mit gewalt, heimlichtuerei, ohne rücksicht und ohne gesprächsbereitschaft durchzusetzen. der baustopp ist nicht unrealistisch. bisher wurden nur ein teil des alten bahnhofs abgerissen und 25 bäume gefällt. natürlich wurden schon viele verträge abgeschlossen und da müsste man womöglich schadensersatz zahlen (gesamtsumme schwankt von 250000 (gegner) bis 1,5 mia (befürworter)), aber immer noch billiger, als das wahnsinnig teure (ca 11 mia), stadtbildverändernde, nicht zwingend notwendige und zeitintensive gigantoprojekt. da müssten die badener noch mehr zahlen ;-)
modisch finde ich es nicht gegen atomkraft zu sein, sondern vernünftig. und s21 hat nichts fortschrittliches ... vielleicht sieht der neue bahnhof ja visionär, modisch oder "fortschrittlich" aus, aber er bedeutet weder für die stadt, das umland oder die magistrale (übrigens paris - bratislava nicht prag) einen fortschritt.
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Konni

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Re: S21 - Meinungen und Thesen
« Antwort #22 am: 04.Oktober 2010, 23:24:38 »

Zitat
da müssten die badener noch mehr zahlen ;-)

Hehe ;)

Aber müsste es nicht "Badenser" heißen? Das sagte man mir, als ich letztes Wochenende da unten war.

Ansonsten danke für die Sachlichkeit und den Umfang hier! Von kleinen Spitzen wie "öko-rosarot-links-unkündbar-verbeamtet", über die man mit einem Zwinkern weggehen kann, mal abgesehen.
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Octavianus

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Re: S21 - Meinungen und Thesen
« Antwort #23 am: 04.Oktober 2010, 23:31:59 »

Zitat
da müssten die badener noch mehr zahlen ;-)

Hehe ;)

Aber müsste es nicht "Badenser" heißen? Das sagte man mir, als ich letztes Wochenende da unten war.
Wenn du das in Badischen Gefilden sagst, wird man dich lynchen. Zumindest, wenn die Leute dort viel Wert auf ihre Lokalfolklore legen. ;)
http://de.wikipedia.org/wiki/Badenser
Sag doch besser Gelbfüßler zu ihnen :D
http://de.wikipedia.org/wiki/Gelbf%C3%BC%C3%9Fler
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Ständig im Einsatz für einen besseren FM und für ein tolles Forum :)

Du hast FRAGEN? Hier gibt es ANTWORTEN rund um den FM!

Tankqull

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Re: S21 - Meinungen und Thesen
« Antwort #24 am: 05.Oktober 2010, 01:48:48 »

mal so als kleines schmankerl für zwischen durch :P
http://www.youtube.com/watch?v=IZfYzsYxxN0


Es ist natürlich zweifelhaft, ob die Demonstranten die Ausführung des Neubaus verhindern dürfen. Das ist vermutlich immer eine Frage der persönlichen Auslegung. Wenn man sich aber mal anschaut, wie fahrlässig gerade mit den Bodenuntersuchungen umgegangen worden ist und dass die Gefahr besteht, dass diese ganzen Bebauungen einstürzen könnten, dann finde ich schon, dass die Bürger sogar ein legitimes Recht haben, den Bau zu stoppen. 

naja wenns mal das nur wär - bzw. selbst wenn die dinger hallten sind sie vorn und hinten fehl konzipiert, da der untergrund so bescheiden ist wurde der durchmesser um 20% reduziert auf bissl mehr als 4 m im radius damit einher geht die reduktion der fahrgeschindigkeit da die somit noch verbaubaren oberleitungen aufgrund von abständen zur tunneldecke etc. nur mehr 100kmh hergebenspricht keiner in allen netten werbe vids donnern die züge mit 250+ durch die stuttgarter tunnel. gleichzeitig werden die feuerschutzmaßnahmen reduziert um das dingen bezahlbar zuhalten mit dem ergebniss das der tunnel keiner einzigen europäischen regulation mehr entspricht und wodurch die sicherheits vorkehrungen des galtürer tunnels vor dem brand wie ein positives beispiel erscheinen lässt. zu allem überfluss ist dann noch mit einem signal system geplant das aktuel von ganzen 10 zügen deutschland weit genutzt wird - dank der horrenden umrüstkosten über 300k€ jeh lok nehmen davon die meisten bahnunternehmen abstand und selbst die DB plant sie einzig in international verkehrenden schnellzügen ein da schlicht zu teuer :P
nettes weiteres gimmik ist das der bahnhof in seiner aktuell geplanten form und bei aktuellem zugaufkommen (nehmen wir an die umrüstung erfolgte) bei 100% auslastung liegt und somit 0 wachstums spielraum mehr lässt - absolut geniale idee:P
ganz nett in dem zusammenhang:
http://www.youtube.com/watch?v=qAkkjWgbDvQ
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wrdlbrmft

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Re: S21 - Meinungen und Thesen
« Antwort #25 am: 05.Oktober 2010, 11:04:34 »

mal so als kleines schmankerl für zwischen durch :P
http://www.youtube.com/watch?v=IZfYzsYxxN0


Es ist natürlich zweifelhaft, ob die Demonstranten die Ausführung des Neubaus verhindern dürfen. Das ist vermutlich immer eine Frage der persönlichen Auslegung. Wenn man sich aber mal anschaut, wie fahrlässig gerade mit den Bodenuntersuchungen umgegangen worden ist und dass die Gefahr besteht, dass diese ganzen Bebauungen einstürzen könnten, dann finde ich schon, dass die Bürger sogar ein legitimes Recht haben, den Bau zu stoppen. 

naja wenns mal das nur wär - bzw. selbst wenn die dinger hallten sind sie vorn und hinten fehl konzipiert, da der untergrund so bescheiden ist wurde der durchmesser um 20% reduziert auf bissl mehr als 4 m im radius damit einher geht die reduktion der fahrgeschindigkeit da die somit noch verbaubaren oberleitungen aufgrund von abständen zur tunneldecke etc. nur mehr 100kmh hergebenspricht keiner in allen netten werbe vids donnern die züge mit 250+ durch die stuttgarter tunnel. gleichzeitig werden die feuerschutzmaßnahmen reduziert um das dingen bezahlbar zuhalten mit dem ergebniss das der tunnel keiner einzigen europäischen regulation mehr entspricht und wodurch die sicherheits vorkehrungen des galtürer tunnels vor dem brand wie ein positives beispiel erscheinen lässt. zu allem überfluss ist dann noch mit einem signal system geplant das aktuel von ganzen 10 zügen deutschland weit genutzt wird - dank der horrenden umrüstkosten über 300k€ jeh lok nehmen davon die meisten bahnunternehmen abstand und selbst die DB plant sie einzig in international verkehrenden schnellzügen ein da schlicht zu teuer :P
nettes weiteres gimmik ist das der bahnhof in seiner aktuell geplanten form und bei aktuellem zugaufkommen (nehmen wir an die umrüstung erfolgte) bei 100% auslastung liegt und somit 0 wachstums spielraum mehr lässt - absolut geniale idee:P
ganz nett in dem zusammenhang:
http://www.youtube.com/watch?v=qAkkjWgbDvQ

nicht nur der durchmesser der tunnel wurde reduziert, sondern aus spargründen auch der durchmesser der betonwände und die anzahl der notausgänge. dies entspricht zwar nicht den geltenden verordnungen, aber durch einen sondererlass wurde es passend gemacht.
laut meiner informationen können anhand der ausschreibung in dem durchmesserreduzierten tunnel gar keine oberleitungen mehr verlegt werden. die db möchte erst gegen ende des bauvorgang entscheiden, wie denn die züge in dem tunnel betrieben werden sollen. zur zeit wird ein "strom-durch-die-gleise"-system bevorzugt, das es noch gar nicht gibt und für das natürlich auch noch keine züge existieren. man hofft also auf den fortschritt: irgendein system wird es in 10-12 jahren dann hoffentlich geben, dass die hoffentlich bis dahin gebauten spezialzüge durch den tunnel befördert. ... klingt nach den "leichten güterzügen" für die albüberquerung, die auch noch niemand gebaut hat.

ja die auslastung ... der ursprüngliche plan enthielt ja 10 gleise, aber das würde noch teurer kommen!
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Aki

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Re: S21 - Meinungen und Thesen
« Antwort #26 am: 05.Oktober 2010, 17:58:57 »

Hier ein Augenzeugenbericht vom letzten Donnerstag des ehemaligen Vorsitzenden einer Strafkammer des Landgerichtes Stuttgart.

http://www.scribd.com/doc/38654032/Dienstaufsichtsbeschwerde-Dieter-Reicherter
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DocSnyder

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Re: S21 - Meinungen und Thesen
« Antwort #27 am: 05.Oktober 2010, 18:17:08 »

War zum Glück nicht mit dabei am Donnerstag. Sehr unschöner Einsatz, reisst man sich nicht wirklich drum. War aber abzusehen, vielleicht sogar seitens der Parkschützer geplant; habe mich bei meinen vorigen Einsätzen am Zaun des Nordflügels viel mit Demonstranten unterhalten, die sahen einen ja nicht als Gegner und wir, dass sie "normale Menschen" im Gegensatz zum sonstigen Demovolk (Castor, rechts-links etc) sind. Daher gabs viele Kontakte, Kaffee trinken etc...

Die Geschichte am Donnerstag wurde von diversen Hundertschaften aus anderen Bundesländern sowie den BFEn bestritten, da war in vorderster Linie m.E. kaum einer dabei, der vorher durch die täglichen Einsätze Kontakt mit den Gegnern hatte...daher auch die betroffenen Gesichter bei den "einheimischen" Kollegen, die Konni beschreibt. Da gibt es auch nicht zu wenige, die in ihrer Freizeit selbst gegen S21 aktiv sind...
Um auf die mögliche "Planung" zurückzukommen: in den Gesprächen mit den Demonstranten zuvor sagten mir viele, dass sie ein ungutes Gefühl mit der Verlagerung des Ganzen auf den Schlosspark haben. Da kämen die "richtig militanten" Gegner, viele befürchteten oder ahnten die dann auch erfolgte Eskalation. Diese üblen Bilder von Donnerstag erweckten bundesweit größeres Interesse an der Problematik, setzten die Verantwortlichen mehr unter Druck als es jede friedliche Montagsdemo mit 50.000 Teilnehmern auch nur ansatzweise geschafft hätte...ich fürchte daher, dass sie Eskalation nicht von ungefähr kommt. Die Polizei wurde in den Wochen zuvor nämlich nicht auch nur im geringsten so angegangen, wie da...daraus schließe ich, dass es entweder Taktik war oder einfach viele andere, "neue", militante S21-Gegner beteiligt waren.

Die so oft zitierten Schüler und Rentner, die hauptsächlich aktiven Demonstranten der Wochen zuvor also, kommen mir etwas wie "Bauernopfer" vor...diese gingen unvorbereitet da hin, ließen sich von der Masse mitziehen und anstacheln, vertrauten auf den freundlichen Umgang mit der Polizei, wie sie ihn bis dato erlebt hatten...und waren natürlich völlig schockiert. Es war aber halt keine Demonstration wie in den Wochen zuvor...sieht man ja auch an den "anderen" Demonstranten, so viele schwarze Kapuzenpullis wie auf den Videos sah ich in den Wochen zuvor nie am Zaun, die Ausrüstung war mit Plastikplanen und Co auch gegeben, und erstmals wurde die Polizei angegangen.
Eine Schülerdemo war das übrigens nicht, die aufgelöst wurde, diese fand zeitgleich in der Innenstadt statt und wurde nach der tausendfachen "Alarmierung" der Parkschützer (die übrigens auch über Wochen ein öffentliches "Sitzblockadentraining" durchführten) über Email und SMS durch die Verantaltungsleiterin offiziell für beendet erklärt, da sich ein Großteil der jugendlichen Demonstranten von sich aus in den Schlosspark bewegte, um den gesichteten Konvoi aus Absperrgitter tragenden Lkw und Baumaschinen zu blockieren.

Zu S21 selbst habe ich mir schon viele Gedanken gemacht, aber noch keine klare Meinung pro oder contra entwickelt. Es ist wirklich nicht einfach, sieht man ja an den außerhalb Stuttgarts sehr ausgeglichenen Umfrageergebnissen. Vielleicht auch besser so, habe mich ja neutral zu verhalten...
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wrdlbrmft

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Re: S21 - Meinungen und Thesen
« Antwort #28 am: 05.Oktober 2010, 20:06:24 »

eigentlich hatte sich es der mappus so gut ausgedacht (meine these):

- erst mal öffentlich seine sorge über die "gesteigerte agressivität" der demonstranten äussern (obwohl bis zum freitag noch nichts passiert war)
- die polizeichefs intern zum "harten durchgreifen" auffordern
- provozieren oder auf ne eskalation warten um dann der öffentlichkeit die angebliche agressivität der demonstranten zu beweisen
- in der hoffnung die öffentliche meinung/empörung für s21 nutzen zu können

diese heftige öffentliche reaktion hat er aber wohl nicht erwartet.

dass leute durch dieses herbeireden der gefahr ein "ungutes gefühl" entwickeln, kann ich sogar nachvollziehen ... obwohl ausser verkehrsblockaden, den faustschlag des polizisten gegen eine demonstrantin und einigen rangeleien, noch gar nichts vorgefallen ist. auch meine frau warnte mich vor dem hingehen, denn vielleicht "batscht´s ja" ... dass hauptsächlich die polizei "batscht", hätte ich aber aufgrund deren umsichtigen vorgehensweise in den wochen zuvor, nicht gedacht.


deine verschwörungstheorien bezüglich der "richtig militanten" kann ich nicht nachvollziehen. wenn dem so wäre, wo waren diese "schwarzkapuzen" dann bei der demonstration am tag nach der eskalation? mit so einer menschenmenge im rücken, da hätten sie noch viel mehr gelegenheiten gehabt, einen streit vom zaune zu brechen, zu randalieren oder das umzäunte areal zu stürmen ... ne ne, so leicht kann man die friedlich demonstrierenden menschen nicht kriminalisieren. und bei meiner anwesenheit am donnerstag und nach mehrmaligem sichten diverser videos, kann ich keine grosse anzahl von schwarzen kapuzenpullis erkennen ... jedenfalls nicht mehr als auf dem schulhof einer schule.
schon kurz nach dem vorfall musste die polizei übrigens einräumen :"[...] dass sie nicht mit Steinen, sondern mit einigen Kastanien beworfen wurde. Ein weiteres Wurfgeschoss sei später als Plastiktrinkflasche identifiziert worden. Die Gegner des Bahnprojektes hatten stets eingeräumt, dass es zu einigen wenigen Attacken gegen die Polizei gekommen sei. Diese seien aber als Reaktionen auf das Vorgehen der Polizei zu verstehen gewesen." (n-tv)

auch bei der heutigen pressekonferenz wurde von herrn hamann (landespolizeipräsident) und herrn schneider (inspekteur der polizei) nur immer wieder erwähnt, dass die demonstranten nicht weggehen wollten und sie deshalb mit gewürzspray und mit dem grünen duschautomaten vertrieben werden sollten ... von physischer gewalt gegen die polizei war nicht die rede.

auszüge:
"Die Dinge kamen so, weil man die Polizei bereits gehindert hat, ihren Einsatz anzufangen."
Sofort seien Schüler und auch erwachsene Demonstranten in den Park gekommen und hätten die Fahrzeuge der Polizei blockiert, "da hätten wir konsequenter reagieren müssen".
Die etwa 100 bis 200 Personen, die die Beamten in dem Feld erwarteten, sollten eingekreist und weggetragen werden. Durch die Jagdszenen im Schlossgarten sei dieser Plan aber nicht aufgegangen.
11.53 Uhr forderte laut Stumpf der Einsatzleiter vor Ort mehr Personal und die Möglichkeit, "unmittelbaren Zwang" anzuwenden, sprich: Wasserwerfer und Schlagstöcke. Beide Maßnahmen ordnete Stumpf an, "sonst hätte der Einsatz abgebrochen werden müssen".
Der Kritik, die Polizei sei mit zu wenig Beamten in den Einsatz gegangen – zunächst waren nur fünf Hundertschaften vor Ort –, entgegnete Stumpf, dass er nicht mit so viel massivem Widerstand gerechnet hatte. Das verwundert. Und auch die ersten Bilder, die die Polizei herausgesucht hat, zeigen, dass einige Schüler nach der Aufforderung sofort vom Wagen herunterspringen, andere bleiben ruhig oben stehen.
"Bisher habe ich in 40 Jahren in Stuttgart so viel Gegendruck noch nie erlebt", betont der Polizeipräsident immer wieder. Deshalb habe er auch Pfefferspray einsetzen lassen, "um den enormen Druck von mehreren Menschenreihen auf die Beamten zu verringern".

wo war die gewalt der "richtigen militanten"?


zum thema "schülerdemo oder nicht" zitiere ich einfach mal aus der stuttgarter zeitung:

"Fakt ist: der Großeinsatz zur Räumung des Parks fand in jenem Zeitkorridor statt, in dem die genehmigte Schülerdemonstration ihre Abschlussveranstaltung dort abhalten wollte. Und sowohl das Land als auch die Polizei hatten Tage zuvor Kenntnis davon [...] habe der Veranstalter die gewünschte Route benannt sowie die geplante Dauer der Demo. Diese sollte von der Lautenschlagerstraße weiter zur Theodor-Heuss-Straße, dann zur Eberhardstraße und von dort weiter zum Ziel am Mittleren Schlossgarten führen. Dort wollten die Schülerinnen und Schüler von 12 bis 17 Uhr gegen die geplanten Baumfällarbeiten demonstrieren. Laut Alfons Nastold hat sich das Amt für öffentliche Ordnung am 25.September erstmals mit dem Land über die Schülerdemonstration abgestimmt. Eine weitere Absprache erfolgte drei Tage später. Dabei habe es keine kritischen Einwendungen gegeben.
Bereits am 24. September, so eine Aktennotiz von Nastold, hat das Amt die Polizei über die geplante Demonstration informiert. "Die war einverstanden mit Aufzugstrecke und Verlauf", so Nastold. Die Veranstaltung wurde mit kleinen Auflagen genehmigt." (StZ)


ich finde es traurig, dass die polizei für eine verkorkste politik den kopf hinhalten muss ... genauso traurig finde ich aber, dass an diesem donnerstag die verhältnismässigkeit der mittel nicht mehr gestimmt hat.


ps: umfrageergebnis august 10:

umland:
zustimmung 30% - ablehnung 48%

stuttgart:
zustimmung 26% - ablehnung 63%
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wrdlbrmft

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Re: S21 - Meinungen und Thesen
« Antwort #29 am: 05.Oktober 2010, 20:29:30 »

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Takticator

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Re: S21 - Meinungen und Thesen
« Antwort #30 am: 05.Oktober 2010, 21:16:12 »

Geile Karikatur!

Was ist nun mit dem "erblindeten " Mann eigentlich?
« Letzte Änderung: 05.Oktober 2010, 21:26:18 von Takticator »
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wrdlbrmft

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Re: S21 - Meinungen und Thesen
« Antwort #31 am: 06.Oktober 2010, 01:28:51 »

es gibt wohl mehrere:

"Die schweren Fälle, die sich vor Ort im Schlossgarten nicht behandeln ließen, landeten in den beiden Stuttgarter Augenkliniken im Katharinenhospital und der Charlottenklinik für Augenheilkunde im Westen. Dorthin hat es auch den 22-jährigen Stuttgarter verschlagen, der von einem Strahl aus dem Wasserwerfer ins Gesicht getroffen wurde. Schlimm erwischt hat es sein rechtes Auge, das innerlich blutete. Der Mann wurde stationär in die Charlottenklinik aufgenommen, sein Auge muss in den nächsten Wochen behandelt werden.
Drei weitere Demonstranten, die von einem Wasserwerfer getroffen wurden, liegen derzeit in der Augenklinik des Katharinenhospitals. Einer der Männer musste noch am Donnerstagabend operiert werden, weil beide Augenlider aufgerissen waren. Ihm stehen weitere Operationen bevor, da in beiden Augen die Linsen nach innen gedrückt wurden. "Wir müssen die Linsen herausholen und durch künstliche ersetzen", sagt der Chefarzt Egon Georg Weidle. Verletzt sei auch die Netzhaut, wie schwer lasse sich aber im Moment noch nicht sagen. Der zweite Demonstrant erlitt einen Netzhautriss und wurde am Freitag ambulant operiert, dem dritten steht die Operation in der nächsten Woche bevor. Bei ihm führte der Wasserstrahl zu einem Knochenbruch am Auge, den die Kieferchirurgen wieder richten sollen." (StZ)
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Hank

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Re: S21 - Meinungen und Thesen
« Antwort #32 am: 06.Oktober 2010, 16:39:44 »

http://portal.gmx.net/de/themen/nachrichten/deutschland/11303342-S21-Gegner-drohen-zu-erblinden.html

Der sieht auf dem Bild doch richtig gut aus.

Die Dienstaufsichtsbeschwerde wird übrigens sowieso nichts bringen.
Auch wird "denen" das mit den Augenverletzungen völlig egal sein.

(Ich weiß, ist keine "gesunde Meinung", nur leider oft zutreffend  :-X )
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Re: S21 - Meinungen und Thesen
« Antwort #33 am: 06.Oktober 2010, 19:58:07 »

Und der GMX-Artikel ist kein übertreibender Bild-Journalismus: http://www.swr.de/nachrichten/bw/-/id=1622/nid=1622/did=6985912/1at3o0l/index.html

Zitat
Die Lider seien zerrissen, der Augenboden eines Auges gebrochen, die Netzhaut vermutlich eingerissen, die Linsen seien zerstört und müssten durch Kunstlinsen ersetzt werden.

Zum Glück wars nur nen Sprühregen und kein massiver Wasserbeschuß, ich danke allen Politikern für ihre Gnade und Mitgefühl.


Ich finds übrigens auch schön, dass den Demonstranten vorgeworfen wird, der Zukunft etwas schlechtes zu tun. Wenn der neue Bahnhof so Spitze ist, dann wird es auch Zahlen oder Daten geben, die das Beweisen oder zumindest den dummen dummen Demonstranten Argumente liefern. Anscheinend scheint es sowas aber nicht zu geben, dass man das objektiv darlegen kann, dass alle die gegen den Bahnhof sind auch gegen die gute Sache sind.
Naja, dann eben Gewalt, ein Hoch auf die Politik im Jahre 2010.
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Re: S21 - Meinungen und Thesen
« Antwort #34 am: 06.Oktober 2010, 20:04:40 »

Ich könnte aus eigener Erfahrung so viel von Polizeigewalt erzählen. Nicht EINMAL haben wir einen dranbekommen! Was das angeht: Armes Deutschland!
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Konni

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Re: S21 - Meinungen und Thesen
« Antwort #35 am: 11.Oktober 2010, 18:41:56 »

Ich möchte erstmal für den Bericht von DocSnyder und für die hier verbreiteten YouTube-Links danken. Ich hab die YouTube-Videos zwar noch nicht angeschaut, da ich im Moment 24/7 damit beschäftigt bin, das neue Semester für den Lehrstuhl für den ich arbeite, vorzubereiten und die Zeit sehr knapp wird, weil ich in den nächsten Tagen auch noch für eine Woche nach Brasilien fliege.
2 Worte noch zu DocSnyder: Danke erstmal für deinen Bericht, es ist immer gut, hier auch Ausgewogenheit zu haben.
Ich sehe die Sache natürlich anders, ich war schon auf einer Menge Demos dabei, aber so ein friedliches Demovölkchen wie in Stuttgart habe ich selten erlebt. Ich meine ja, ziviler Ungehorsam war dabei, die Besetzung der Absperrgitter LKW (das übrigens wirklich nur durch offensichtlich Minderjährige), die Besetzung von Bäumen (z.T. auch von Minderjährigen) und Sitzblockaden, an denen ich mich auch beteiligt habe. Aber da muss die Polizei auch aus Erfahrung andere Mittel finden, dagegen vorzugehen. Es sind nun mal nicht alle Menschen autoritätshörig und laufen weg, wenn des Königs, äh Kaisers, äh Führers, äh Ministerpräsidents Truppen das sagen. Das ist übrigens voll und ganz grundgesetzkonform. Die Zeiten, in denen eine Sitzblockade in Deutschland automatisch als Straftat (Nötigung) eingestuft wurde, sind zum Glück vorbei. Ist mir völlig klar, dass die Polizei dort die Anweisung bekommen hat, den Weg freizumachen, weil jede Minute Verzögerung bares Geld kostet, aber da ist mir die Institution der Polizei zu sehr militant und zu wenig ethisch. Ich habe jedenfalls nicht gesehen, dass Polizeibeamte körperlich bedrängt wurden, jedenfalls nicht, bevor sie nicht jemanden "ihre Macht haben spüren lassen". Dass wenn man Wind, oder in dem Fall Pfefferspray und Wasser sät danach Sturm erntet durfte doch bekannt sein. Wieviele Demos gab es denn schon in der deutschen Geschichte, wo sich die Demonstranten von einem harten Durchgreifen der Polizei davon überzeugen lassen haben, dann eben doch lieber wegzugehen? Meistens erregt ein hartes Durchgreifen hartnäckige Gegenwehr.

Aber vielleicht sehen wir uns ja um den 8.11 herum im Wendland und Umgebung, ich spendier dir nen Kaffee, auch beim Castortransport gibts nämliches "normales Volk". Ich finde ein bisschen Auflehnung gegen den Staat nicht schlecht, wenn es angebracht ist. Das macht zwar den Job der Polizei nicht gerade leichter, aber ein Lehrer kann sich seine Schüler eben auch nicht aussuchen und auch wenn es für ihn manchmal besser wäre, wie in guten alten Zeiten mit dem Rohrstock für Ruhe zu sorgen, ist die heutige Zeit da etwas fortgeschrittener. Diese Entwicklung könnte sich so ähnlich auch mal bei der Polizei durchsetzen.

Hier ist passend dazu noch ein Link dazu, wie es sich anhört wenn nicht Rainer Wendt bei Bild zu Wort kommt, sondern Freiberg bei einer anderen Zeitung: http://www.fr-online.de/politik/polizei-sieht-sich-missbraucht/-/1472596/4735320/-/view/asFirstTeaser/-/index.html
Das ist ein Verhältnis zum Beruf, wie ich es sehr begrüße!
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El_Pocho

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Re: S21 - Meinungen und Thesen
« Antwort #36 am: 12.Oktober 2010, 11:48:22 »

Die Polizeiaktion war unabhängig davon, wie man zu S21 steht, nicht in Ordnung. Warum man es nicht einfach "ausgesessen" hat, ist mir ein Rätsel und spricht für ein zweifelhaftes, stark an die 70er erinnerndes Verständnis der Verantwortlichen für Ordnung und Rechtsstaat. Demonstrieren ist kein Verbrechen und eine Blockade - solange sie nicht lebensnotwendiges blockiert - vielleicht ein Ärgernis, aber kein Grund für staatlich angeordnete Gewalt.

Nichtdestrotz ist es mir weiterhin nicht ganz klar, was an der Idee, einen veralteten Kopfbahnhof durch einen modernen Durchgangsbahnhof zu ersetzen und dabei neue Flächen zur Nutzung zu schaffen, so schlimm ist, daß man darum so einen Tralala macht.

Vielleicht kann mich mal einer der S21-"Gegner" aufklären.

Apropos "Massenbewegung": letzte Woche sind in Stuttgart laut BNN 7000 Leute für S21 gelaufen. Laut Polizeiangaben sind bei der Montagsdemo 10000 gewesen. Den Unterschied finde ich nicht so überwältigend, wie manch "Parkschützer" es einen gerne glauben liesse.
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Hank

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Re: S21 - Meinungen und Thesen
« Antwort #37 am: 12.Oktober 2010, 12:50:55 »

Die Polizeiaktion war unabhängig davon, wie man zu S21 steht, nicht in Ordnung. Warum man es nicht einfach "ausgesessen" hat, ist mir ein Rätsel und spricht für ein zweifelhaftes, stark an die 70er erinnerndes Verständnis der Verantwortlichen für Ordnung und Rechtsstaat. Demonstrieren ist kein Verbrechen und eine Blockade - solange sie nicht lebensnotwendiges blockiert - vielleicht ein Ärgernis, aber kein Grund für staatlich angeordnete Gewalt.

Da hast du völlig recht. Man bedenke vorallem, dass der Bau vermutlich sowieso mehr als 10 Jahre dauern wird. Da käme es auf einen Tag mehr oder weniger nun wirklich nicht an. Ewig hocken die auch nicht im Park oder in den Bäumen etc.  ;)


Ich würde Google empfehlen  ;)
Da stösst man schnell auf Seiten der S21 Gegner.
Denke mal die Kosten spielen schon eine gewisse Rolle, der Bahnhof soll bis zu 6 MRD € kosten.
Die Tunnel sind kleiner und es gibt weniger Notausgänge als es eigentlich Vorschrift wäre - Sondergenehmigung.
Sind dann 8 Durchgangsgleise statt 16 Kopf.
Nachträglicher Ausbau bei Bedarf nicht mehr möglich.
Alle Angaben ohne Gewehr und Gewähr. Hab mich nur am Rande damit beschäftigt ;)

http://www.kopfbahnhof-21.de/  kannst dir ja mal anschauen, inwiefern das da alles stimmt.. ka  ;)

"Statt 6,5 Milliarden Euro werden Stuttgart 21 und die Neubaustrecke Wendlingen - Ulm mindestens 10 Milliarden Euro kosten und zum weit überwiegenden Teil aus öffentlichen Kassen finanziert."

http://www.rems-murr-gegen-s21.de/

Da steht was von einer Samstagsdemo mit lt. Polizei 65.000 Leuten, lt. Veranstalter 100.000.
« Letzte Änderung: 12.Oktober 2010, 12:58:04 von Hank »
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mancity

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Re: S21 - Meinungen und Thesen
« Antwort #38 am: 12.Oktober 2010, 13:00:45 »

Für mich ist der Skandal, wie selbstverständlich die Politik Polizeigewalt einsetzt, um ihre Interessen zu schützen. Dabei sind sowohl Politiker als auch Polizisten Diener des Volkes und nicht umgekehrt.

Ich könnte mich stundenlang darüber aufregen. Aber ich brauch meine Energie gerade zu sehr, als dass ich auf diese Debatte groß einsteigen möchte.  :-\
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Tankqull

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Re: S21 - Meinungen und Thesen
« Antwort #39 am: 12.Oktober 2010, 14:27:32 »

Denke mal die Kosten spielen schon eine gewisse Rolle, der Bahnhof soll bis zu 6 MRD € kosten.

Der Bundesrechnungshof ist bei über 7Mrd. - die Erbauer spekulieren mit 3,5 + 0,5Mrd. an  Materialkostenschwankungen etc. ...
Die verträge sollten einfach mal dahingehend geändert werden das die Bahn evtl Mehrkosten als die veranschlagten 4Mrd. selber trägt dann kann man garnicht schnell genug gucken wie das Projekt ad acta gelegt sein wird.
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