Nein, für Rainer Wendt ist das Waffenrecht absolut ausreichend. Wenn ein "Linker" diese Tat begangen hätte, dann hätte er schon ganz andere Töne angeschlagen. Die ganze Sache ist schon dramatisch und herzzerbrechend genug, aber was die Medien wieder daraus machen, ist unter aller Sau. Da werden Privatbilder der Familie veröffentlicht, Vermutung angestellt, wie der Junge umgebracht worden sein könnte, die Tatbeschreibungen möglichst ausführlich dargestellt und eben auch solche Demagogen wie Rainer Wendt befragt. Es gibt 2 größere Polizeigewerkschaften in Deutschland. Einmal die "Deutsche Polizeigewerkschaft" und dann die "Gewerkschaft der Polizei". Letztere ist eine kompetente und seriöse Gewerkschaft, die Fragen rund um das Recht, Polizeieinsätze und Maßnahmen meistens differenziert und nachvollziehbar widergibt.
Erste, die DPioG, ist nichtmal halb so groß wie die letztere, hat dafür aber eine strikte politische Linie: alle Polizeiaktionen sind generell immer richtig, mehr Überwachung, drakonische Strafen für alle Straftaten, Internetüberwachung, Videoüberwachung, gewaltsames Auflösen von "linken" Demos (bei rechten Demos meldet sich Herr Wendt nie zu Wort), Verbreitung von falschen Zahlen über Verbrechensstatistiken. Nur bei 2 Dingen mahnt die DPioG zur Zurückhaltung, wenn es um engere Gesetze und härtere Strafen geht:
1. Verfolgung von Wirtschaftsbetrug
2. Waffengesetze
Mich würde mal die Quelle dieses offensichtlichen Zeitungsartikels interessieren. Ich wette ja auf Bild, Welt, RTL oder Stern. Die geben Wendt gerne eine Stimme, obwohl er eine Gewerkschaft vertritt, die nur 80.000 Mitglieder hat. Dafür ist er aber besonders aggressiv und passt zu der politischen Linie, die diese Medien fahren. Man könnte ja auch mal auf die Idee kommen, Konrad Freiberg, den Bundesvorsitzenden der Gewerkschaft der Polizei mit knappen 200.000 Mitgliedern zu seiner Meinung über das Waffengesetz zu befragen. Der würde nämlich Herrn Wendt erstmal zustimmen, dass es ein Kontrolldefizit gibt, das liegt aber nicht an der Unfähigkeit der Polizei, sondern eben an jenem, für Wendt unantastbaren Waffengesetz, das die Überprüfung stark einschränkt. Würden Mitglieder eines Schützenvereins waffengesetzlich gezwungen werden, ihre Waffen beim Schützenverein zu lassen und nicht mit nach Hause zu nehmen, dann könnte die Polizei die ganze Sache nämlich viel einfacher kontrollieren, als wenn man Hausbesuche bei jedem Mitglied abhalten müsste (was übrigens auch noch gar nicht geht). Das ist der Unterschied zwischen Kompetenz und verblendeter Demagogie.
Aber solange man "Killerspielen" die Schuld zuschieben kann, ist ein schärferes Waffengesetz natürlich nicht erforderlich.
EDIT: Achso, Wendt ist übrigens auch der Kerl, der Wolfgang Thierse als "personifizierte Beschädigung des Ansehens des deutschen Parlaments" bezeichnet hat, weil er sich an einer friedlichen Sitzblockade gegen eine Nazi-Demonstration am 1. Mai beteiligt hat.