Ganz ehrlich, das war wahrscheinlich nix als unglückliche Kommunikation. Es wird auch bei evtl. breitem Interesse unter den Finanzmanagern der Vereine in jedem Club Leute geben, die das Ding total ablehnen und die man zitieren kann. Genau wie der Kicker vorab berichtete, der DFB in seiner offiziellen Mittetilung später versucht hat zu relativieren. Kommunikation ist in der ganzen Geschichte überhaupt ein ganz großes Thema. Wir haben Fangruppierungen, die den Fußball regelrecht für sich selbst beanspruchen, die regelreche Graben- und Abwehrkämpfe führen, selbst wenn es um Kleinigkeiten geht. Da werden mittlerweile harte Geschütze aufgefahren, nicht nur in der Kriegs-Rethorik. In den gemäßigteren Randgebieten gibt es dann halt Fanszenen und Zines, die mal klug reflektiert, mal polemisch gesenft die ganze Abfahrten der letzten Jahre kommentieren. Dazwischen alle, für die Fuppes wie Kinogehen ist. Und dann gibts halt die Verbände. Wie so oft: Ein Dialog findet nicht wirklich statt, und der Braten hier wurde ja auch plötzlich von heute auf morgen in die Welt gesetzt, wenige Wochen vor Beginn der Saison, in der das schon anlaufen soll. So können das nur Abwehrkämpfe und verhärtete Fronten sein. Da brauchts kein (leider oft sehr berechtigtes) Funktionärsbild, vom Menschen, der auf höchster Ebene mitunter interessane Vorstellungen von Ehrenämtern hat, wie der Ex-Präses an der Otto-Fleck.
Der im Hinterzimmer belastende Daten vernichtet oder die Hinterzimmer-Deals abwickelt, die den Fußball gefühlt relativ unkontrolliert nur in eine Richtung entwickeln; gehört wird eh niemand mehr. Das Gefühl ist einfach mittlerweile: "Was kommt eigentlich so als nächstes?" Manche scheinen da relativ abgestumpft, vielleicht auch der Ballermannmusik geschuldet, die im Stadion spielt (Seven Nation Army als Torhymne ist nicht internationale Klasse, das ist Dorfkirmes). Im Grunde ist die Frage, um die's hier geht nämlich nicht eine um Helene Fischer, um steigende Ticketpreise, den Einfluss von windigen Sponsoren/Beratern oder sonst was, sondern lässt sich auf eine ganze einfache Frage runterbrechen: "Was ist Fußball, und wem gehört er eigentlich?" Dazu brauchts Diskussionen zwischen allen Beteiligten. Dringender denn je. Und ich glaube, dass es auch im DFB den ein oder anderen gibt, der dazu bereit wäre. Wenn auch vielleicht nicht diesen Trittbrettfahrer und Lobbyisten, den es kürzlich aus purem Zufall an die Spitze gespült hat (Präsidenten"wahlen" gibts beim DFB meist so ja eh nicht wirklich, oder wenn, nur formal). Ansonsten wirds eben weiter Abwehrkämpfe geben.