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Autor Thema: Religionsthread  (Gelesen 4112 mal)

Konni

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Religionsthread
« am: 18.August 2010, 00:09:09 »

Zitat
Meine Weltkarriere wurde durch kirchliche Indoktrinierung jäh gestoppt, bevor sie richtig begann, da es hieß, man komme nicht in den "Himmel"

Haha, ja so einen Quark haben die Baptisten bei uns auch erzählt. Ich war zum Glück nie zu irgendwelchen Gottesdiensten und hatte mit Religion nicht das Geringste zu schaffen, deshalb konnte ich darüber nur lachen. Jedenfalls haben bei uns auch einige sehr talentierte Sportler aufgehört wegen irgendwelcher religiöser Vorbehalte. Aber die Baptisten haben eh einen an der Schüssel, die haben jede Schule im Umkreis abgeklapptert und Elterninitiativen gegründet, damit in der Schule keine Evolutionstheorie mehr gelehrt wird. (ich habe dazu mal einen Artikel in der faz gefunden. Sonderlich gut geschrieben ist er nicht, einige Dinge sind falsch dargestellt, aber die meisten Europäer glauben das immer nicht, wenn ich ihnen erzähle, dass irgendwelche Hardcore-Christen zu den Schulen gehen und verlangen, dass die Evolutionstheorie aus dem Lehrplan gestrichen wird. Jaja, die Fundamentalisten gibt es in beiden Religionen, da könnte sich auch langsam in der deutschen Presselandschaft und Politik rumsprechen.: http://www.faz.net/s/RubC3FFBF288EDC421F93E22EFA74003C4D/Doc~E267592E0B69D452193B8C9BA5887B5B0~ATpl~Ecommon~Scontent.html -> aber bitte bezieht das nicht generell auf Amerikaner, es gab eine GANZE MENGE, die stark gegen die Religiösen protestiert haben. Von 50 Schulen in meinem Umkreis haben dann nur etwa 6-8 die Evolutionstheorie nicht mehr oder nicht mehr so ausführlich behandelt. Das war für Oklahoma erstaunlich weltoffen)

Jedenfalls lobe ich mir da den Islam. Ich bin beeindruckt von Sportlern, die den Ramadan einhalten und trotzdem Leistungssport machen. Das sollte auf jeden Fall gefördert werden. Da gibt es ja auch einige (zum Glück sehr leise) Stimmen, die das anders sehen. In meiner College-Zeit hatten wir auch einige Spieler, die zum Ramadan gefastet haben, was besonders dann für Aufsehen gesorgt hat, wenn es in der Saison oder im Vorbereitungstraining war. Das war noch vor dem 11. September und da war diese ganze widerliche Islamphobie in den USA nicht verbreitet, deshalb war es einfach durchzusetzen, die Spieler nicht mit Strafen zu belegen, wenn sie den Trainingsanweisungen (dazu gehört auch das Wassertrinken und die Einhaltung eines Ernährungsplanes) nicht Folge leisteten. Das coaching staff und der Arzt haben sogar spezielle Pläne für die Spieler erstellt, das fand ich super. Ich nehme mir jedes Jahr vor, wenigstens ein paar Tage mitzufasten, um ein Gefühl dafür zu kriegen, wie einige Menschen den ganzen Tag wirklich leben müssen - denn das ist ja auch ein Ziel des Ramadan, dass jeder wahrnimmt, wie die bettelarmen Menschen den Tag verbringen. 2 Tage habe ich schon geschafft dieses Jahr (allerdings nicht hinterander) und es ist wirklich nicht einfach.
Lustigerweise haben die Baptisten, also die Leute, die die Evolutionstheorie nicht wahrhaben wollen, sehr vereinzelt gefastet zu "ihrer" Fastenzeit.

Bin ich eigentlich der einzige hier, dessen Freundin besser Fußballspielen kann als er selbst? :D
« Letzte Änderung: 18.August 2010, 00:11:23 von Konni »
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gek0_10

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Religionsthread
« Antwort #1 am: 18.August 2010, 00:36:26 »

Das mit dem Ramadan und dem Sport dazu habe ich heute erst was mit Ali Karimi (Ex-Bayern Spieler) gelesen. Der wurde irgendwie aus der Mannschaft gekickt, weil er sich nicht an das Fastenverbot hielt. Ich finde wer es sich zu traut sollte auch dann fasten, wenn er ein Spiel hat bzw. Training.
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Uwe

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Religionsthread
« Antwort #2 am: 18.August 2010, 01:06:54 »

@Konni:

Bei mir waren es nicht die Baptisten, aber eine andere Sekte (Neuapostolische Kirche). Hardcore-Christen trifft es ganz gut, zumindest bis in die 90er. Ab dann kann ich mir kein Urteil erlauben, da ich ab 2000 nur noch 2,3 mal Gottesdienste besucht habe (Weihnachten/Ostern)

Die Schöpfungstheorie ist als Knips ja noch ganz interessant, und macht Spaß, nachzuspielen, aber irgendwann fängt man ja an. Fragen zu stellen, und dann hängt es Dir zum Hals raus, wenn Dir erwachsene Menschen felsenfest überzeugt, so als wären sie dabei gewesen, zum tausendsten Mal vom Altar runterpredigen, weshalb Mose das Meer teilte und für wen, aber nicht: WIE. Abgesehen von dem ganzen anderen Quark.

Wenn Du 3mal die Woche Dein Hirn ausschalten und ein Sonntagslächeln aufsetzen musst, um die 90 Minuten halbwegs schadlos zu überstehen, dann geht das nicht schadlos an Dir vorbei (*irrenBlickaufsetz*), und daher hab ich mir später auch ein Geologiestudium angetan.

Ich habe keine Ahnung, was man den Kids heute erzählt, vermute aber, dass die heute nicht vom Fußballspielen abgehalten werden, da der Herr Jesus seine Kinder inzwischen auch vom Bolzplatz, vorm TV oder vom Kino mit in den Himmel holt, wenn er unerwartet zum Jüngsten Tag auf die Erde kommt, und vielleicht bringt die NAK ja so auch irgendwann einen Bundesligafußballer raus. Bisher hat es meines Wissens keinen einzigen Leistungssportler gegeben, der dieser Kirche/Sekte anhängig war.
 
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Bzgl. Ramadam und Sport: gab es nicht neulich so ein urteil, dass islamischen Sportlern das Brechen der Fastenzeit gestattet?

Widerum andererseits scheint das mit der Umsetzung noch so seine Zeit zu brauchen. Ali Karimi bspw. wurde kürzlich wegen Verstoß gegen das Fastengebot von seinem Club gefeuert, bzw. steht das zur Diskussion (http://www.goal.com/de/news/993/iran/2010/08/16/2072467/ex-bayern-spieler-ali-karimi-droht-im-iran-der-rauswurf)

Fasten werd ich auch irgendwann mal, um zu schauen, was am Körper/Geist-reinigenden Effekt so dran ist. Kenne das nur vom Hörensagen.
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Konni

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Religionsthread
« Antwort #3 am: 18.August 2010, 01:22:16 »

Danke, ein sehr unterhaltsamer Beitrag ;)
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Spriing

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Religionsthread
« Antwort #4 am: 19.August 2010, 08:08:08 »

Hallo Fumo,
hattest du Probleme aus der kirlichen Obhut zu entkommen oder ging das relativ gut?
Man hört ja immer wieder irgendwelche Geschichten von Leuten die "ausgetreten" sind, aber nur vom Hören-Sagen. Hast du noch Kontakt zur Familie, oder zu anderen Zeugen?

JCash3000

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Religionsthread
« Antwort #5 am: 19.August 2010, 10:32:40 »

bist auf jeden fall ein guter und cooler typ, Fumo!
war sehr interessant zu lesen.
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Hank

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Religionsthread
« Antwort #6 am: 19.August 2010, 13:27:58 »

@Konni:

Bei mir waren es nicht die Baptisten, aber eine andere Sekte (Neuapostolische Kirche). Hardcore-Christen trifft es ganz gut, zumindest bis in die 90er. Ab dann kann ich mir kein Urteil erlauben, da ich ab 2000 nur noch 2,3 mal Gottesdienste besucht habe (Weihnachten/Ostern)


Autsch..  Würd ich jetzt nicht als Sekte bezeichnen, ist die 3. größte christliche Religion in Deutscheeelaaand. Bin selber (aufm Papier *hust*) NAP..
Fand ich vor paar Jahren (mind. 10 Jahre her)  eigentlich auch nicht groß anders als ev/kath. Musste 1x die Woche zum Gottesdienst und der hat eigentlich nur das übliche gelabert.. auch wenn Stammapostel Gottesdienst war (sowas gibts auch nur bei "uns"..) hat der nix anderes gesagt  ;D (Vergleiche vorallem mit den ev/kath Gottesdiensten mit der Schule, wobei das mehr als ein paar Jährchen her ist  ;D)
Fand nur, dass die das mit etwas mehr Überzeugung (schienen von dem überzeugt zu sein, was sie gepredigt haben.. mich hats trotzdem nie überzeugt  ;D)"gepredigt" haben als die ev/kath. die das meistens einfach nur runterleiern. (Sogar der Papst hat eine geniale runterleier-ARt/stimme)
Hab allerdings trotzdem immer auf Durchzug geschalten  ;D



Würd die NAK wie gesagt nicht als Sekte bezeichnen, die predigen auch nichts anderes als die "anderen"  ;D
Obde 2x die Woche in einen ev. oder nap gottesdienst musst macht eigentlich keinen unterschied. beides das selbe.. wobei ich mich da jetzt wieder wiederhole.. ach was solls  ;D

edith: und ne kirchensteuer gibts auch nicht! wichtig!  ;D
« Letzte Änderung: 19.August 2010, 13:32:20 von Hank »
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Uwe

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Religionsthread
« Antwort #7 am: 19.August 2010, 14:19:06 »

@Hank,

.. nix für ungut. Ich hab gegen Kirchen/Institutionen allgemein Vorbehalte entwickelt. Und würde auch die Katholische Kirche als Sekte bezeichnen, eine ziemlich große dann eben.

Da die KK aber vermutlich keine ist - gemessen an dem Standard würde ich die NAK j e t z t auch nicht mehr als Sekte bezeichnen, ich bezog mich dabei lediglich auf meine Erfahrungen in den 80ern/90ern. Da gab es nicht nur monotone Erzählstimmen von Predigern zu bemängeln. Danach kann ich mir kein Urteil mehr erlauben, nur aus Erzählungen.

Meine Eltern z.b. gehen noch regelmäßig hin und von dem, was sie so berichten, scheint es inzwischen ja wirklich eine ganz normale Kirche zu sein. Man wird nicht kritisch beäugt, nur weil man mal einen GD auslässt, Priester können ihr Amt niederlegen, und trotzdem ohne Spießrutenlauf in die Kirche gehen. Es ist auch kein Skandal mehr, wenn man eine Jeans und keinen Anzug trägt oder statt im Chor bei den "normalen" sitzt, obwohl man halbwegs singen kann. Und die Leute, die heute am Altar stehen, haben manchmal sogar studiert und sind nicht durch die Bank weg Maurer und Elektroinstallateure, die sich 2mal pro Woche einen Lehrbrief reinziehen, um dann siegesgewiss Donner-Predigen zu halten, die man natürlich vorbehaltlos zu glauben hat. Nicht, dass Du mich falsch verstehst: auch Maurer könenn bestimmt viel wissen und Ahnung haben und tolle Predigten halten (Jesus war ja auch "nur" Tischler), aber in der NAK wurden früher ja bevorzugt Kleingeister durch Ämter zu Meinungsautoritäten geadelt.

Ich glaub schon, dass die Kirche heute viel offener ist, woanders gab es ja gar mal ökumenische Gottesdienste mit Evangelen. Das war "damals" undenkbar.

Achja und Kindheit in der NAK war dagegen natürlich toll, so ähnlich, wie FuMo beschrieb: großer Zusammenhalt, viele gemeinsame Unternehmungen ... nichtsdestotrotz ... das ist nichts mehr für mich, jdf. solange ich keine eigenen Kinder hab :-). Die drill ich dann zu anzugtragenden Glaubensjüngern, die irgendwann in der BuLi spielen.  ;)
« Letzte Änderung: 19.August 2010, 14:25:57 von Uwe »
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Hank

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Religionsthread
« Antwort #8 am: 19.August 2010, 14:24:25 »

Schon gut, ich hab eigentlich auch nix für Kirchen/Religion übrig  ;)
Wollt nur sagen, dass die NAK (mittlerweile?) eine ganz normale Kirche ist, wie die Anderen auch. Nicht mehr und nicht weniger  ;)
Priester war bei "uns" übrigens ein recht erfolgreicher Immobilienmakler  ;) Naja.. zumindest vor 6 Jahren noch, danach war ich nicht mehr drin, und das war auch nur zu Weihnachten  ;D

Gab bei mir nie Probleme, wenn man nicht bei jedem GD dabei war. Eher haben die sich gefreut, wenn man überhaupt mal da war  :D

Fand das damals aber lustig. Die Kirche war ziemlich klein, aber immer voll, sicher so 50 Leute. Genauso wie bei den ev./kath., nur dass deren Kirche 5-10x so groß war  ;D
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Konni

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Religionsthread
« Antwort #9 am: 19.August 2010, 14:32:05 »

Eine Sekte fängt bei mir damit an, dass die Leute von Tür zu Tür gehen und andere Menschen bekehren wollen. Oder sie sind auf der Straße und bieten sowas wie "Stress-Tests" an. In dem Moment, in dem eine "kirchliche Institution" öffentlich und offensiv Mitglieder wirbt, wird mir die ganze Sache äußerst suspekt, denn wofür ist das wichtig? Spielt die Größe der Gemeinde wirklich eine Rolle, wenn die Mitglieder zu Gott und ihrem Glauben finden wollen? Oder ist es entscheidend für den Geldbeutel des geistigen und moralischen Vorstands?

Ich finde es sehr erholsam, dass man in Deutschland ohne Probleme ein sehr unreligiöses Leben führen kann. In einigen Schulen in Bayern und BaWü sollen zwar Kruzifixe an den Wänden hängen, aber im großen und ganzen kommt es mir so vor, als wäre das hier eine unglaublich liberale Gesellschaft. Ich weiß nicht, wieviele das hier zu schätzen wissen, dass man frei ist und sich nicht für Religion, Aussehen oder politischer Einstellung rechtfertigen muss, aber für mich ist es ein Privileg. Dieses Forum scheint ja auch ein Sammelbecken (im allerpositivsten Sinne, also quasi ein goldenes Sammelbecken ;) ) für alle möglichen Nationen, Lebensweisen und Denkweisen zu sein. Zeugen Jehovas; Neuapostiliken (nennt man die so?); Moslems; Türken, in denen eher die türkische Seele wohnt; Türken, die sich eher deutsch fühlen; Italiener, die Bayern-Fans sind; Italiener, die die-hard Juve-Fans sind und immer bleiben werden; Atheisten; Studenten; Auszubildende; Schüler; ... Fußball wird mir irgendwie immer sympathischer.

Gibts hier auch Buddhisten?
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Uwe

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Religionsthread
« Antwort #10 am: 19.August 2010, 14:33:09 »

*schweißvonderStirnwisch*

Und ich dachte schon, die NAK hat einen Spion auf mich angesetzt, und stellt mich ausgerechnet in meinem Lieblingsforum.  :D
Na dann, Glück gehabt.

Wie sagt man unter Ehemaligen? Hölle Alaaf?

 8)

Mit Fumo und Dir sind ja jetzt schon drei Kirchenabtrünnige hier. Vielleicht sollten wir einen eigenen GD-Thread aufmachen, und dort nach unserem Geschmack predigen...
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Uwe

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Religionsthread
« Antwort #11 am: 19.August 2010, 14:38:08 »

Eine Sekte fängt bei mir damit an, dass die Leute von Tür zu Tür gehen und andere Menschen bekehren wollen.

Soviel ich weiß, fand sowas in der NAK ja auch statt. Das nannte sich "Weinbergsarbeit". Wenn ich meine Mama als 6jähriger frug: "Wo ist Papa?" antwortete sie "Der ist auf dem Weinberg." Auch wurde in Altenheimen und Krankenhäusern massivst gesungen und geworben, bei den Schwachen eben.

Eine Kirchensteuer gab es zwar nicht, aber in jedem Lokal, sei es noch so klein, hingen Opferkästen am Eingang. Natürlich ist ein Opfer per se freiwillig. Aber ob da alle freiwillig geopfert haben oder ob da auch der Druck der Masse mitspielte? Hmmm. Ich weiß jdf. noch, wie oft man mich dazu schon als Kind ermutigen wollte, da etwas hineinzustecken, weil das der Gott belohnen würde. Das fand ich schon als Kind strange. Wozu soll ich bezahlen, wenn Gott mich doch liebt?
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Khlav Kalash

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Religionsthread
« Antwort #12 am: 19.August 2010, 16:45:07 »

Ich glaube die schlimmsten sind die Scientologen, da kommt man dann auch nichtmehr raus ... aber dank einem von denen hat Zwickau eine der schönsten Innenstädte Sachsens ... Geld ham se

Naja ich halte nicht viel von Religionen ... bei uns im Dorf gibs auch Bibelforscher die von Tür zu Tür gehn .. mich hamse mal ausm Schlaf gerissen und wollten mir was erzählen das Gott das alles Geplant hat was passiert ... auch die Kriege ... hab nur "alles klar" gesagt und hab nen Zettel von denen bekommen dann sind se wieder fort ... geh nur einmla im Jahr in ne evangelische Kirche und das zu Weihnachten, wegen meiner Oma und die is Katholisch^^ ... bin auch nicht getauft und überhaupt passt das echt gut zum Thema
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Eddy

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Religionsthread
« Antwort #13 am: 19.August 2010, 19:18:52 »

Da schaut man nichts ahnend in den Thread um zu checken ob ein Vertreter von Bayern München mir schon ein Angebot gemacht hat und muss sehen das wir bei Religionen sind... Na Jungs wie soll ich denn dann entdeckt werden? ;D

Dann werd ich mal die Mormonen Partei hier vertreten :D

Erstmal vorweg, ich bin kein Mitglied bei irgendeiner Religion und schätze auch nicht das sich das jemals ändern wird. Nicht das ich was gegen das "Konzept-Religion" etwas habe, aber ich denke das Religionen mehr etwas für Leute ist, die a) entweder so aufgewachsen sind, b) Leute von kleineren Städten oder c) Leute die seelische Hilfe brauchen. Das trifft bei mir alles nicht zu.

Nun zu den Mormonen. Ich habe ein Jahr in Amerika gelebt. In Rexburg, Idaho. Eine Stadt mit ca. 28.000 Einwohnern 98.5% davon sind Mormonen. Am Anfang hatte ich nicht wirklich das Interesse dort zur Kirche zu gehen und hätte es wenn überhaupt nur gemacht um meiner Gastfamilie einen Gefallen zu tun. Doch nach wenigen Tagen hatte sich das geändert und ich hatte zumindestens allgemeines Interesse an der Kirche und wollte mehr wissen. Leider war meine erste Gastfamilie (bestehend aus einer GastMutter und 4 Kindern) eher etwas was man als "White Trash" bezeichnen würde und dort wurden meine Fragen eher mit einem unfreundlichem "Respektiere meine Religion ich respektiere dich auch". Es stellte sich dann heraus das, diese Frau auch Pillen Abhängig war, was auch ein ganz großes Problem in solchen Städten darstellt, doch dazu später mehr. Dann kam ich erstmal in eine Betreuer Familie, die einer der ganz wenigen (vielleicht 5% der Mormonen) sich nicht wirklich an die Regeln gehalten haben. Dort wurden mir zumindestens einige Fragen beantwortet, aber auch eher von einer sehr trivialen Seite. Dann kam ich endlich für die letzten 8 Monate zu einer sehr netten Familie und dort konnte ich jede Frage stellen und jede wurde mir auch beantwortet und ich wurde auch nie dazu gedrängt zur Kirche zu gehen, geschweigedenn ihr beizuträten (Wie es bei der ersten Familie war). Nun war mein Interesse geweckt und ich bin auch regelmäßig mit zur Kirche gegangen und ich kann nur absolut das bestätigen was einige schon geschrieben haben. Es gibt einen riesigen Zusammenhalt, jedem wird versucht zu helfen, ohne das es jemals gezwungen war. Die Kirche hatte eine Menge Sachen organisiert, eine Menge Familienfeste, Sportveranstaltungen (Ich war sogar im Kirchenbasketball Team, wozu ich ja eigentlich auch viel zu klein bin, aber das war alles kein Problem), Ausflüge usw. Ich wurde auch nie anders behandelt, sondern bin wirklich sehr offen aufgenommen worden.
Als ich dort war wurde in der Stadt Rexburg ein Tempel der Mormonen gebaut und fertiggestellt und ich war einer der wenigen nicht Mormonen die dort reindurften um sich alles mal anzugucken.
Der Ablauf am Sonntag war folgender: Entweder um 8, 11 oder ich glaube 13 Uhr fingen die Gottesdienste an, alle 4 Monaten wurden diese Zeiten gewechselt, es orientierte sich (schätze ich mal) an der Jahreszeit. Dann gab es für 90 Minuten den "normalen" GD. Dort wurden allerdings keine normalen Predigte gehalten, sondern jeder konnte dort eine Rede halten. Man musste sich 2 Wochen (glaube ich) einfach nur anmelden. Natürlich waren diese Reden von der Kirche geprägt und es handelte sich zumeist um Beispiele, die für jeden selbst beweisen, das es wirklich einen Gott gibt und das alles der Wahrheit entsprechen würde. Doch, dazu später auch mehr.
Danach ging es zur Missionars-Stunde für 45 min. Jeder Mormone kann nach der High School (oder wann immer er will) in irgendein fremdes Land reisen um halt zu "missionieren". Das alles wird auch von der Kirche organisiert. Und danach ging es noch für 45 Minuten zur Sonntagsschule. Ich konnte überall dran teilnehmen und wurde wie jeder andere auch behandelt. Da ich ja, offensichtlich, nie ein Missionar werden würde, habe ich mich dazu entschieden doch mal etwas soziales zu machen und animiert von meinem damaligen Lieblingslehrer an der Highschool, der im gleichen "Block" lebte und dementsprechend zur selben Kirche ging. Bin ich dann für die 45 Minuten in ein Altenheim (was dort allerdings kleiner und "privater" ist als hier in Deutschland) um dort beim Gottesdienst zu helfen. Das ist wahrscheinlich das "Guteste" (Ja ich weiß das es kein wirkliches Wort ist, aber das Wort "Beste" will ich da nicht benutzen, da ich das damit nicht meine, ich hoffe ihr versteht was ich meine ;D) was ich in meinem kompletten Leben gemacht habe.

Nun zu den Problemen: Es gibt gewisse Grundsätze die, die Kirche jedes Jahr erneuert und bekannt gibt. Eine Art "Grundsätze für ein gesundes Leben". Man muss sich nicht dran halten, doch 95% der Mormonen (die ich kennengelernt habe) tun es. Das heißt im grundegenommen: Kein Alkohol, kein Kaffe, keinen schwarzen Tee, keine Zigaretten oder sonstige Drogen, keine Filme ab 17 (hier ab 18), keine Videospiele ab 17, kein Sex vor der Ehe usw. Im Grundegenommen ist das alles ja schön und gut und auch durchaus verständlich. Doch das ganze birgt (besonders für Jugendliche) eine große Gefahr. Und ich denke das es diese Gefahr überall in den USA gibt (was Konni sicherlich auch bestätigen kann). Es ist "verpönt" Alkohol zum Beispiel zu trinken. Es wird einem im grundegenommen eingeimpft wie schlecht dies für einen ist und wie Gefährlich. Es steht eigentlich außer Frage ob man Alkohol trinkt oder nicht. Das Ganze ist so verboten, das man bis zu einem Gewissen Alter überhaupt nicht dran denken würde, je einen Tropfen Alkohol zu trinken. Doch manche werden dann neugierig und probieren es dann zum ersten mal mit 18 zum Beispiel. Dann erkennen sie, wie toll und lustig es eigentlich ist zu trinken und tun es öfters und probieren auch ganz schnell andere Drogen mal aus. Die Schwelle von ganz Böse zu ganz Toll ist so niedrig und wird so schnell übertreten, das manche damit absolut nicht aufhören können und es auch nie tun werden. Und ich rede jetzt nicht vom deutschen "Standart" ein Bier am Abend. Viele Jugendliche betrinken sich absolut komatös oder geraten ganz schnell an ganz schlimme Drogen. Wenn die Hemmschwelle einmal übertreten ist, gibt es kaum Grenzen. Natürlich trifft das nicht auf alle zu, aber auf viele. Dadurch das, das ganze so verdammt "hochsterilisiert" wird und als das böse hingestellt wird, machen sie es irgendwann doch nur noch interessanter.
Folge: In so ziemlich jeder Klein-Stadt (oder auch Großstadt) in Amerika gibt es ein großes Crystal Meth Problem.

Jetzt zum Glauben der Mormonen: Sie glauben daran, dass es noch ein weiteres Buch gibt und zwar das Buch Mormon. Welches Joseph Smith, der Kirchengründer, gefunden hatte. Ich will nicht zu tief ins Detail gehen, vorallendingen da ich die Hälfte eh nicht mehr weiß.
Nun kommt das oxymorone (oder auch oxymormone, ja danke ich weiß das ich großartig bin. ;D ;)) : Es ist heutzutage bekannt, dass die Lehren in diesem Buch nicht wahr sind und das Joseph Smith mehr oder minder ein Lügner war. Das Wissen die Mormonen auch, was natürlich nicht heißt das sie es glauben. Doch ich hatte immer das Gefühl, dass Ihnen das klar war, aber auch egal. Und das aus einem ganz einfachen Grund: Es geht Ihnen gut durch die Kirche! Ich hab die Ganzen Punkte schon erläutert warum und ich denke einfach das es Ihnen wichtiger ist, eine Kirche zu haben, die einem All das gibt, als nichts zu haben. Es ist schwer zu erklären und man möge mich auch für bekloppt halten, aber ich finde das wirklich gut. Denn für mich sollte eine Religion etwas sein, was einem etwas gutes tut und einem das gibt was man brauch. Oftmals ist das Hoffnung und der Glaube an etwas Gutem. Natürlich hört sich das ganze komisch an und wenn ich das hier lesen würde, ohne dort gewesen zu sein, dann würde ich es vielleicht auch nicht nachvollziehen können.

Als Fazit kann man natürlich die vielen positiven Sachen nennen, aber ich denke das die Religion (allerdings bezieht sich das wiegesagt, fast auf ganz Amerika) einem viel zu stark eintrichtern will wie schlecht Alkohol/Drogen sind. Wobei es auch dort positive Beispiele gibt: In unserer High-School trat ein recht bekannter (Mormonen) Comedian auf um über das Thema zu sprechen. Sowas ist denke ich ein guter Ansatz. Man sollte lockerer mit dem Thema umgehen.

Vielleicht sollte ein Mod dazu ein seperates Thema eröffnen und alle Beiträge dort hinverschieben. Ist sicherlich "übersichtlicher".

MfG

Eddy
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jez

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Re: Religionsthread
« Antwort #14 am: 19.August 2010, 21:43:41 »

Vielleicht sollte ein Mod dazu ein seperates Thema eröffnen und alle Beiträge dort hinverschieben. Ist sicherlich "übersichtlicher".

Gute Idee, das mache ich jetzt mal - hier hat sich da inzwischen eine interessante Diskussion entwickelt!

Hier der ursprüngliche Thread, aus dem ich diesen hier abgespalten habe: http://www.meistertrainerforum.de/index.php/topic,11980.40.html

In der Grundschule war mein bester Freund ein Zeuge Jehovas, aber hätte er mir das nicht irgendwann selber gesagt, hätte ich es vielleicht nie gemerkt. Er musste zwar regelmäßig mit zu den Gottesdiensten und war etwas genervt, wenn es um das Thema Weihnachts- und Geburtstagsgeschenke ging, aber aufgewachsen ist er sicher nicht schlechter wie jeder andere Junge auch (denke ich zumindest).

Ich kann mich nicht daran erinnern, dass die Eltern mich jemals zu bekehren versucht hätten, geschweige denn mich überhaupt auf das Thema Relegion anzusprechen. Ob ich da jetzt an eine besonders offene Familie geraten bin weiß ich nicht, aber das negative Image, was zum Großteil wohl eher aus Unwissenheit bzw. aus Unlust sich mit Religion zu beschäftigen bei vielen entstanden ist, kann ich nach meinen Erfahrungen gar nicht teilen.

Um die Brücke zum ursprünglichen Thread zu schlagen - ich selber habe außer zu den bekannten Anlässen (Ostern, Weihnachten, Verwandschaftsbesuche in der Eifel) eher selten eine Kirche von innen gesehen, aber Fußballprofi bin ich trotzdem keiner geworden. Es muss also noch andere Gründe geben ;)
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Hank

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Re: Religionsthread
« Antwort #15 am: 19.August 2010, 22:27:34 »

Soviel ich weiß, fand sowas in der NAK ja auch statt. Das nannte sich "Weinbergsarbeit". Wenn ich meine Mama als 6jähriger frug: "Wo ist Papa?" antwortete sie "Der ist auf dem Weinberg." Auch wurde in Altenheimen und Krankenhäusern massivst gesungen und geworben, bei den Schwachen eben.


Steht zwar in der Bibel, aber zumindest in meinem damaligen Wohnort gabs das mW. nicht. Auch bei den ganzen Jugendtreffs war das kein Thema. Und bei den Treffen wurde nichtmal über Religion geredet  ;D
Mit dem Spendenkasten gabs da keinerlei Druck, kann sich aber sicher auch von Gemeinde zu Gemeinde unterscheiden.

Wenn die bei Altenheimen/Krankenhäusern "missionieren" gehen, finde ich das allgemein nicht schlimm. Vielleicht finden die Leutchen da dann noch zu Gott, wies so schön heisst.. Solange die nicht versuchen den "Schwachen" das Geld aus der Tasche zu ziehen. Der Glaube kann alten Leuten schon irgendwie Kraft geben, wenn sie glauben, dass das Leben nach dem Tod nicht einfach zu Ende ist, sondern irgendwie weitergeht. Und da ihnen ihre Sünden vergeben wurden müssten sie dann auch in den Himmel kommen  ;)

Da fällt mir noch was ein zum Beichten bei der NAK. So richtiges beichten gabs da nicht. Mit dem Abendmahl wurden da alle Sünden vergeben.

@Walde_Hugo:
Wie siehtn die Innenstadt von Zwickau aus? War da noch nie, obwohl ich zZ in Chemnitz wohne  ;D (Dreckstadt, btw..)
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Khlav Kalash

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Re: Religionsthread
« Antwort #16 am: 20.August 2010, 01:02:28 »

Echt Top ... Kurt Fliegerbauer (einer der bekanntesten Scientologen Dtl.) ist von der Seite her eine Wohltat für Zwickau, mit Nischelstadt nicht zu vergleichen ... Wenn man den Namen googelt findet man einiges (war auch schon bei RTL^^)

Wie es die Scientologen so wollen (Weltherschaft) wollte er natürlich auch schon OB von Zwickau werden ist aber gescheitert. Die Altstadt sieht richtig gut aus (sagen auch viele fremde) und wenn seine Religion nicht wäre würde ihm glaube ich noch viel mehr von Zwickau gehören. Der Baulöwe hat auch derzeit noch viele projekte doch ist es ruhiger um ihn gteworden.

Von wegen: http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2000/0211/politik/0016/index.html

... mein Nachbar ist bei dem beschäftigt also nix mit verlassen^^ aber darin steht in etwa was er gemacht hat (und das ist von 2000)

schon lustig das auf der einen Seite alle die Sekte verteufeln und auf der anderen könne sie nicht ohne Fliegerbauer  ;D

edit:
für alle ahnungslosen:

Nischel = Kopf (ostdeutsch)
Nischelstadt = Chemnitz (wegen Karl-Marx-Monument)
« Letzte Änderung: 20.August 2010, 01:10:19 von Walde_Hugo »
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Hank

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Re: Religionsthread
« Antwort #17 am: 20.August 2010, 02:58:46 »

Hab mal bisschen gegooglt. Sieht ja ganz nett aus. Muss ich mir mal anschaun die Altstadt. Schöner als Chemnitz ist aber auch nicht schwer. Alles verfällt und vergammelt..

Danke übrigens für die Übersetzung. Ist in Sachsen manchmal schon wie im Ausland  :D
Was ich hier in ein paar Wochen für neue Wörter gelernt habe..  :D

Edit: Hoffe man verzeiht mir wegen Off-Topic  ;)

Ansonsten.. zum Topic, ja.. Sciento.. böse sekte!
« Letzte Änderung: 20.August 2010, 03:05:54 von Hank »
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Spriing

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Re: Religionsthread
« Antwort #18 am: 20.August 2010, 08:52:41 »

Ich würde mich jetzt nicht als Buddhisten bezeichnen, aber die Einstellung kommt meiner persönlichen doch am nächsten. Ich finde es doch immer wieder erschreckend, wie Religionen versuchen, die Menschen zu beeinflussen. Für mich sollte eine Religion etwas sehr persönliches sein, deshalb kann ich dieses missionieren nicht verstehen. Wenn ich mich für eine Religion interessiere oder mich informieren möchte, dann kaufe ich mir ein paar Bücher und mache mir dann selbst ein Bild davon. So kann man, denke ich, sich kritisch mit der Religion auseinander setzen.

Ganz schlimm finde ich, dass bedingungslos das Angenommen wird, was irgendwer, irgendwann mal gesagt, bzw. aufgeschrieben hat. Da werden Menschen heute noch gesteinigt, weil sie Sex vor der Ehe haben, da werden Menschen unter Druck gesetzt, damit sie der Religion beitreten und ihren "10." geben. Für mich geht es den meisten Religionen nicht um den eigentlichen "Sinn" der Religion, sonder um Macht, Geld und Unterdrückung anderer.

mancity

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Re: Religionsthread
« Antwort #19 am: 20.August 2010, 12:11:19 »

Ich würde mich jetzt nicht als Buddhisten bezeichnen, aber die Einstellung kommt meiner persönlichen doch am nächsten. Ich finde es doch immer wieder erschreckend, wie Religionen versuchen, die Menschen zu beeinflussen.

Mich erschrecken manche Beobachtungen und Erfahrungen hier in den  Thread schon ganz schön. Da wird mir wieder bewusst, wie manipulativ allgemeine Welterklärungssysteme sein können. Ich selbst bin in meiner Jugend noch auf Sozialismus gedrillt worden - obwohl das jetzt keine Religion ist. Ich finde es  zum Beispiel einfach bedenklich, sich als Individuum bestimmten Gewissheiten unterordnen zu müssen, die mir völlig willkürlich und unbewiesen erscheinen.  Auch diese ganze Kontrolle über den eigenen Alltag finde ich seltsam. Deswegen bin ich ganz froh, in Europa zu leben und nicht in den USA.
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