Hier mal ein sehr schöner, unaufgeregter Nordkorea-Reisebericht einer Österreicherin.
http://www.umdiewelt.de/Asien/Ostasien/Nordkorea/Reisebericht-2382/Kapitel-3.htmlEs lohnt sich den Text zu lesen. Auch wenn der Text sprachlich manchmal hapert, so setzt sich die Autorin ganz differenziert und fair mit der Reise auseinander. Man muss auch ein wenig wissen, wie die Uhren da in Asien ticken, dann sieht man die ein oder andere "Marotte" ein wenig anders. Das ewiger Verbeugen vor der Statur Kim Jong Sus ist so ein Beispiel. Die Chinesen verneigen sich bei fast jedem Satz vor einem, die Japaner sind ähnlich und ich bin nichtmal eine Statur eines Diktators. Ich selbst war noch nie in Nordkorea (obwohl ich nach dem Lesen wirklich Lust habe, aber Reisegruppen sind absolut nicht mein Ding und Führungen schon gar nicht, also fällt Nordkorea wohl flach), aber der Bericht kommt den Erzählungen meiner beiden Bekannten sehr nahe. Die haben auch die Hingabe für Kulturelles sehr hervorgehoben. Außerdem wird deutlich, dass das Land nicht so rückständig ist, wie es oft dargestellt wird. Aber auch die vielen Probleme werden in dem Text sehr schön beschrieben. Nordkorea scheint wirklich ein sehr skurriles Land zu sein. Es verfügt über eine Kultur, die man mit dem Europa der Neuzeit sicherlich nicht vergleichen kann. Mit dem Europa von vor 50 Jahren, damit kann man es vergleichen. Aber da gibt es in der Umgebung Koreas noch ganz andere Länder, die sich dafür qualifizieren. Aber da Nordkorea ja Mitglied der berüchtigten Achse des Bösen ist, wird kein gutes Haar daran gelassen. Aber gut, ich steigere mich da schon wieder rein.
Übrigens gab es in den letzten Tagen ein paar Spannungen zw. Nord- und Südkorea. Südkorea hat zusammen mit den USA innerhalb kürzester Zeit 2 große Seemanöver vor der nordkoreanischen Küste durchgeführt. Vor der Durchführung drohte Nordkorea mit dem Abfeuern von Atomwaffen. Dies geschah nicht. Kurze Zeit nach den gemeinsamen Manövern startete Südkorea erneut das bisher größte Manöver der Landesgeschichte, wieder vor der Küste Nordkoreas. Nordkorea hat daraufhin Artilleriegeschütze in Richtung Meer abgefeuert, allerdings nicht auf südkoreanische Truppen, sondern aufs offene Meer. Wie sich das alles weiterentwickelt weiß wohl niemand. Nordkorea fasst die Manöver zurecht als Provokation auf, allerdings steh das Land im Verdacht, für die Versenkung eines südkoreanischen Kriegsschiffes im April (?) verantwortlich zu sein.