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Autor Thema: [retrospektive] Die Macht von der Weser -- Oder: Mourinho meets Peter Drucker.  (Gelesen 1256 mal)

Cit.x

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First things first: Kompliment für Eure Community. Infotainment vom Feinsten.

Als passiver User lese ich oft hier im Forum, ohne mich bisher eingebracht zu haben. Nach meiner aktuellen Saison kann ich jedoch nicht länger an mich halten. ;) Statt einer Live-Story möchte ich Euch diese letzte, abgefahrene Spielzeit in der Rückblende vorstellen.

Hope you enjoy it.   

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Die Macht von der Weser. Oder: Mourinho meets Peter Drucker.


Ausgangssituation

In Bremen gilt es als revolutionärer Akt, als mir Klaus Allofs den Chefsessel bei den Grün-Weißen anbietet – und damit die langjährige Ära Thomas Schaaf beendet. Als moderate Anforderung der Einstiegssaision 2009/ 10 stellt das Präsidium an mich die Quali für das internationale Geschäft; die Analysten ranken das Team auf Platz 7. Dank eines überragenden Almeyda sowie dem torgefährlichen IV –Duo Mertesacker/ Naldo können wir jedoch mit Platz 2 gleich auf Anhieb einen Coup landen. Der CL-Startplatz spült Geld in die Transferkasse und ist ein weiterer Pfeil in meinem Köcher, um den Laden zu restrukturieren und den beschaulichen Riesen von der Weser zu seiner wahren Größe zu verhelfen. Vorweg: es gelingt. Bis zur magischen Saison 2012/ 13 feierten wir zwei Meisterschaften und drei Pokalsiege. Anlass zu richtiger Freude bereitet mir jedoch der Eindruck, tatsächlich eine neue Philosophie verankert zu haben und deren Früchte in Gestalt meines Kaders reifen zu sehen…


Philosophie

Dem mir vorauseilenden Ruf wurde ich gerecht: große Teile des Vereins krempelte ich auf links. Meine Art, den Verein zu führen, lehne ich an Erkenntnisse meines Mentors Peter Drucker* an – dem wohl größten Management Guru unserer Zeit. Ich mixe dies mit der selbstbewussten, schon an Arroganz grenzenden Sicherheit eines Jose Mourinho, dass ich das Team zu großen Erfolgen führen kann, wenn es auf mich hört und mir vertraut. Meine Devise lautet, mit jedem einzelnen Angestellten im Verein respektvoll & fair umzugehen, aber knallhart durchzugreifen und gewachsene Hierarchien aufzubrechen. Für mittel- und langfristigen Erfolg ist für mich die Arbeit an der Basis elementar. Dafür setze ich von Beginn an auf talentierte Kicker, die zwar fehleranfällig und zeitweise übermotiviert, aber dafür mit Herzblut dabei sind. Um diese Rohdiamanten zu finden, zu schleifen und zum Glänzen zu bringen, verlasse ich mich nicht allein auf meine eigenen Kenntnisse, sondern vielmehr auf mein Gespür, die richtigen Leute dafür einzusetzen. Ich erhöhe die Qualität des Scoutings in Breite wie Tiefe und engagiere internationale Spezialisten für meinen Trainerstab. „A manager is responsible for the application and performance of knowledge.”*


Transferpolitik

Schöne Rede.  Taten aber sind es, die ich sprechen lasse. Ganze 11 Spieler, eine komplette Mannschaft, verlassen uns in bzw. nach der ersten Saison. Wer dem harten Wind des Trainings nicht standhält oder sich im Spiel hängen lässt, erhält eine einzige Bewährungschance – und muss gehen, wenn er sie nicht ergreift. Neben Altlasten wie Tosic und Vranjes trifft dies Niemeyer, Rosenberg, Fritz, Prödl und Marin. Überdies wechsle ich nahezu den kompletten Trainerstab aus und verbreitere . „Executives owe it to the organization and to their fellow workers not to tolerate nonperforming individuals in important jobs.“* Wir erzielen dabei einen Transferüberschuss von €12,5 Mio.
In den folgenden zwei Spielzeiten trennen wir uns von weiteren 33 Spielern, holen insgesamt 21 neue. Die Fluktuation ist nicht immer der Underperformance geschuldet, sondern teilweise auch dem hanseatischen Prinzip der Geldmehrung, dem ich treu bleibe. Ich hole gute Leute nach Bremen und lasse sie gewinnbringend wieder gehen, sofern sie sich nicht unersetzlich machen. Macht sich jemand unersetzlich, interessiert mich keine noch so gute Offerte.
Insgesamt bringt die Implementierung meiner Philosophie, verständlicherweise, in der Anfangsphase viel Unruhe in den Verein. Aber nach einer kritischen Phase, die wir, mal mehr mal weniger glücklich überwinden, machen sich auch frischer Wind, neue Ideen und Motivation bemerkbar.
Tja, „effective leadership is not about making speeches or being liked; leadership is defined by results not attributes”*.


Transfer-Highlights

Top 5 der teuersten Zugänge:
- I. Muniain, €21 Mio. (2011/ 12) von Athletic Bilbao
- M. Sissoko, €17,25 Mio. (2010/ 11) von FC Toulouse
- D. Edwards, €17 Mio. (2012/ 13) von West Ham United
- L. Suárez, €12 Mio. (2009/ 10) von Ajax Amsterdam
- Sídnei, €11 Mio. (2011/ 12) von Benfica Lissabon

Top 5 der teuersten Abgänge:
- Naldo, €17,25 Mio. (2011/ 12) nach ZSKA Moskau
- H. Almeyda, €14,5 Mio (2011/ 12) nach Real Madrid
- M. Rosenberg, €8,75 Mio. (2009/ 10) nach Atlético Madrid
- C. Fritz, €8,5 Mio. (2009/ 10) nach Atlético Madrid
- K. Rausch, €8,5 Mio.(2011/ 12) nach AC Mailand


Mitarbeiterstab

http://img694.imageshack.us/i/stabl.jpg/


Finanzen & Einrichtungen

Nach Abschluss der Saison 2012/ 13 stehen auf dem Werder-Konto €83 Mio. zu Buche. Maßgeblich dafür sind die hohen Preisgelder, die unser Team in drei Wettbewerben einfahren konnte.
Parallel zahlen wir einen Kredit über €240 Mio. ab, verteilt auf die nächsten 28 Jahre.
Dieser enorme Betrag ergibt sich aus der Entscheidung unseres Präsidiums, nach mehreren Erweiterungen  und Ausbesserungen des Weserstadions auf nun 42.000 Plätzen einen brandneuen Fußball-Tempel zu errichten. Mitte 2013 soll es soweit sein: der Eilts-Park öffnet seine Tore für 57.000 fußballhungrige Besucher. Die Wahl des Namensgebers ist so Werder-typisch wie komisch. Kaum einer steht wie der als Ostfriesen-Alemão bekannte Werder-Ehrenspielführer Dieter Eilts für Bremer Tugenden: unaufgeregt, arbeitsam, bescheiden, einsatzfreudig und sympathisch verrichtete er seinen Dienst in Grün-Weiß. Komisch, weil Eilts‘ Spielweise nichts mehr mit dem Power-Fußball gemein hat, der unsere Mannschaft, meine Philosophie auszeichnet. Auch das ist Bremen – ein Brückenschlag zwischen Tradition und Moderne.
Bemerkenswert ist darüber hinaus die Bereitschaft unseres Präsidiums, Geld in kontinuierliche Professionalisierung und Trainingsanlagen und Jugendakademie zu pumpen. Mit jungen Talenten, die ich zu uns holen möchte, schreite ich durch diese Anlagen und spreche mit ihnen über meine Vision. Dies allein reicht, um sie zu überzeugen. Einige gaben der Presse gegenüber an, von diesem Gelände, das zu den modernsten Europas gehört, derart beeindruckt worden zu sein, dass sie einen Wechsel kaum erwarten können. – Natürlich gibt es auch diejenigen, die sich nur für die Nullen vor dem Komma interessieren…stelle ich fest, dass der Glanz in ihren Augen bei Ansicht unserer Anlagen fehlt, weiß ich, dass ihr Charakter nicht in die Mannschaft passt.


Kader

Bis zur magischen Saison 2012/ 13 habe ich einen Kader geformt, der meiner Idee von Fußball entspricht.

Tor:
- A. Consigli (TW), 26 – Die Krake. Eigentlich perspektivisch als Wiese-Ersatz geholt, setzt er sich in seiner ersten Saison durch; heute ist er der TW mit Ligabestwerten, Wiese wurde zu Liverpool transferiert.
- B. Bussmann (TW), 22 – Der zweite Mann. Junger TW, der über eine Reservistenrolle zwar nie hinauskommen wird, dafür aber die professionellen Trainingsbedingungen genießt und keine Probleme macht.


Verteidigung:
- S. Boenisch (V L), 26 – Das Kraftpaket. Beidfüßig, physisch stark und nun haben wir ihm auch das Flanken beigebracht.
- D. Edwards (V RZ/ Newgen), 19 – Der moderne Modellverteidiger. Kluge Spieleröffnung, technisch versiert sowie mental und physisch stark; ein 19-jähriges Komplettpaket, das sowohl einen IV, als auch Opare mindestens gleichwertig ersetzen kann.
- A. Emmanuel (V L/ Newgen), 19 – Der Musterschüler. Äußerst engagierter Spieler, der es aus der eigenen Jugend bis zu CL-Einsätzen gebracht hat. Bin sehr stolz auf seine Entwicklung.
- M. Jørgensen (V Z), 23 – Der Geduldige. Ruhiger Spieler, der auch bei geringer Einsatzzeit nicht aufbegehrt, aber sein vollen Potential abruft, wenn wir in brauchen.
- P. Mertesacker (VZ), 28 – Der Turm. Ein defensiv wie offensiv starker Kopfballspieler, der die Abwehr gut organisiert; mittelfristig wird er durch Edwards verdrängt, da ihm die nötige Grundschnelligkeit für unser schnelles Spiel fehlt.
- D. Opare (V R), 22 – Die Rakete. Extrem dynamischer, leidenschaftlicher Spieler. Er erreicht beständig beeindruckende Trainingsfortschritte, lernte so, seine Power  gezielt einzusetzen, und avancierte zum defensiven Schlüsselspieler. Neuerdings auch mit Weitschüssen und Flankenläufen erfolgreich.
- Sídnei (VZ), 23 – Der Verlässliche. Wie Consigli wurde er geholt, um den Konkurrenzkampf mit Naldo zu entfachen und bei beiden neue Entwicklungsschübe zu initiieren. Prompt setzte er sich durch, wobei er besonders durch sein nahezu fehlerloses Spiel besticht.


Mittelfeld:
- J. Ananidze (OM LZ), 20 – Die tragische Figur. Ein toller Spieler, der in jungen Jahren bereits ein sehr komplettes Skill Set aufgebaut hat. Sein Problem: das Prinz Charles Syndrom. Seine Zielpositionen OM L & OM Z sind aktuell und perspektivisch besetzt; mit einer Reservistenrolle gibt er sich jedoch nicht zufrieden, was er die Medien regelmäßig auch wissen lässt. Tischtuch ist zerschnitten.
- T. Frings (M Z), 36 – Der Erfahrene. Ehemaliger Spielführer und Respektsperson. Er nimmt eine Schlüsselrolle im Tutoring meiner jungen DM Z ein.
- A. Hunt (OM L), 26 – Das schlampige Talent. Ein begnadet stürmender Linksaußen, jedoch mit einem Phlegma wie ein Faultier. Unter meiner Regie hat er das das harte Arbeiten gelernt und ist nun wertvolle Stütze der Mannschaft.
- M. Jovanovic (DM Z/ Newgen), 21 – Der Intelligente Spieleröffner. Ein vielversprechender Spieler, der mental und technisch stark ist, ohne dass ihm die physischen Grundattribute fehlen. Ist erste Wahl für die zweite 6er-Position im, selten gespielten, 4-5-1.
- G. Kacar (DM Z/ V Z), 26 – Der Stimmungsmacher. Ein Musterprofi, der, ablösefrei von Hertha gekommen, sowohl in der IV als auch im DM Z in die Bresche springt. Trommelt die Truppen vor wichtigen Spielen zusammen und sorgt für ein konzentriertes Klima.
- M. Özil (OM Z), 24 – Der sensible 10er.  Von Beginn an auf der 10er Position hinter den Spitzen eingesetzt. Hatte in den ersten beiden Jahren sehr gegen physisch überlegene Gegenspieler zu kämpfen; er bekam weiterhin mein Vertrauen und biss sich durch. Der heutige Top-Mann, strebt trotz 4-Jahresvertrag weg von Bremen.
- J. Schreuder (OM L/ Newgen), 23 – Der Flankengott. Schlägt klasse Flanken und bereitet damit viele Tore vor. Hat in puncto Schnelligkeit noch großes Verbesserungspotential.
- M. Sissoko (DM Z), 23 – Die Wand. Harter 6er, der im Mittelfeld alles abräumt. Eröffnet das Spiel klug über die Außen und schießt in Abwehrschlachten des Öfteren das wichtige 1:0 aus der Distanz.
- L. Suaréz (OM R), 26 – Der Wirbelsturm. Als Rechtsaußen eingesetzt, vereint er Torgefahr mit Kombinations- und Vorbereiter-Fähigkeiten, die er um körperliche Robustheit ergänzt, weswegen er offensiv oft schon Bälle erobert.
- H. Sosa (OM RL/ Newgen), 19 – Der Lehrling. Frisch vom neuen Scout Pizarro entdeckt; ist neu im Team und als Dribbler auf beiden Flügeln einsetzbar.
- I. Vered (OM RL), 24 – Die Wundertüte. War aufgrund technischer Defizite als „Buy low, sell high“-Lösung gedacht, entwickelte sich aber phänomenal, schoss viele Tore, gab viele Vorlagen und rotiert nun mit Suaréz. Spielte im wichtigsten Match der magischen Saison 2012/ 13 die Partie seines Lebens. [Später mehr.]


Angriff:
- E. Çani (TJ), 23 – Der Joker. Löst Owen als Stürmer Nummer vier ab. Kommt öfters ins Spiel, wenn die Partie entschieden ist, und macht dort regelmäßig seine Bude.
- F. Kroos (OM/ SZ), 22 – Der Offensiv-Allrounder. Fühlt sich in der Mannschaft sehr wohl, weswegen es ihm auch nichts ausmacht, mal als Spielmacher, mal als Torjäger anzutreten. Im Gegenteil: auf beiden Positionen bringt er gute Leistungen.
- L. Podolski (SZ), 27 – Die linke Klebe. Die ideale hängende Spitze mit einer guten Geschwindigkeit und einem Mordshammer.
- I. Muniain (TJ), 20 – Der Superstar. Er startet mit dem richtigen Timing in die freien Räume und verwandelt eiskalt vor dem Tor. Bleibt er gesund und hat weiterhin zwei, drei kongenialer Passgeber, hat er das Zeug zum kommenden Welttorjäger.
- M. Owen (SZ), 33 – Der Routinier. Vor zwei Jahren ablösefrei als Backup verpflichtet, verrichtet er nun einen guten Job als Tutor. Wird den Verein nach Saisonende verlassen.

In folgende Formation haben wir über Jahre derart verinnerlicht, dass wir fast gegen jeden Gegner, auswärts und daheim so antreten:
http://img510.imageshack.us/i/team.jpg/



Bundesliga & Pokal 2012/ 13

http://img691.imageshack.us/i/tabelleq.jpg/

Die Tabelle spricht mehr als tausend Worte zu sagen vermögen. Wir haben das Feld nach Belieben dominiert. Ehrlicherweise muss ich zugestehen, dass das nicht allein an unserer Stärke, sondern ebenfalls an der Schwäche unserer Konkurrenz. Aufgrund der Zusatzbelastungen aus Pokal, CL und Länderspielen, wechselte ich des Öfteren proaktiv durch – jedoch waren immer noch in der Lage, ohne Mertesacker, Opare, Sissoko, Özil und Muniain unsere Partien gegen Mannschaften von Platz 8 abwärts zu gewinnen. Etwa 15 Spieltage lang begleitete uns Hannover auf Platz zwei, Bayern krebste auf Platz 9…
Auch im Pokal wurden wir vor keine großen Herausforderungen gestellt und gewannen im Finale gegen Leverkusen mit 1:0. Die Werkself wird froh gewesen sein, bei der Vielzahl an grün-weißen Tormöglichkeiten nicht mit 6:0 aus dem Stadion gefegt worden zu sein.
Ein abschießender Blick auf die Saisonstatistiken bezeugt einen erfolgreich vollzogenen Paradigmenwechsel in unserer Spielweise. Erzielten wir in den Vorjahren eine teilweise an die 80 Tore pro Spielzeit, kassierten wir dabei gleichsam viele Gegentreffer. 3:2 und 4:3 waren keine seltenen Ergebnisse. Dieser Hurra-Fußball passte nicht zu meiner Vision vom reifen, kontrollierten Direktspiel über die Flügel. Die Verpflichtung von Edwards sowie die Weiterentwicklung von Sissoko und Opare haben geholfen, die Abwehr nachhaltig zu stabilisieren. So fingen wir uns statt 50 nur 15 Gegentore in der Liga. In meinen Augen ist dies ein Quantensprung im heimeligen Bremen, das sich in der Vergangenheit stets dadurch auszeichnete, mit kraftraubenden Offensivleistungen die Scharten auszuwetzen, welche die behäbigen Abwehrrecken geschlagen hatten.
Fazit: Das Double haben wir in den letzten beiden Spielzeiten ebenfalls nach Bremen holen können, jedoch nie mit solcher Dominanz.


Championsleague

Die CL sorgte in Bremen für das, was ich zuvor „magisch“ nannte: Werder gewinnt den Wettbewerb der europäischen Weltvereine! Mein geheimes Langzeitziel wird damit Wirklichkeit.
In der Gruppenphase profitierten wird vom Losglück. Villareal, Genua und St. Mirren stellten uns nicht vor große Herausforderungen und so erklommen wir gefährdet ersten Platz in der Gruppe. Mit zwei deutlichen Siegen starteten wir gegen die gut bezwingbare Truppe von Panathinaikos ins Achtelfinale; im Viertelfinale trafen wir erneut auf Villareal und schlugen sie gleich zweimal mit klar.
Im Halbfinale wartete mit Real Madrid ein haushoher Favorit auf uns. Im Weser-Stadion lieferten wir uns ein Gefecht mit offenem Visier und schafften ein 1:1. Mit nichts als Hoffnung und Vertrauen in die eigene Stärke stiegen wir darauf in den Flieger nach Spanien. Was dann im Bernabeu geschah, wird in die Annalen Werders eingehen. Unser Team deklassierte die Königlichen nach allen Regeln der Kunst uns gewann auf fremden Boden mit 2:4. Die Mannschaften, die beide in Bestbesetzung antreten konnten, lieferten wahre Werbung für den Fußball. Fulminante Lattenkracher, 40m- und Doppelpässe, knallharte Tacklings, umstrittene Abseitstore und eine Rote Karte – das Spiel hatte alles. Auch einen Helden. Vered, der auf Rechtsaußen den Vorzug vor Suaréz erhielt, schoss die Madrilenen mit 3 Treffern im Alleingang aus der CL.
Das Finale, so lapidar es sich anhört, war reine Formsache. In einem Spiel, das in 90 Min. keine 8 Highlights zustande brachte, siegten wir gegen ein niedergekämpftes Liverpool mit 2:0.
Damit wurde unsere CL-Leistung, vor allem gegen Real, nicht nur durch den Pokal mit den großen Ohren gekürt. Consigli, Mertesacker, Sídnei, Muniain und Özil wurden mit einem Platz im CL-Dream Team geehrt. Seine überragenden Leistungen gegen Madrid waren es, die Özil zusätzlich den Titel des Weltfußballers einbrachten, nachdem Cristiano Ronaldo bereits eine Hand an der Trophäe hatte, seine Qualitäten im direkten Vergleich jedoch nicht beweisen konnte.


Saisonabschluss

Wir beenden diese Spielzeit mit dem Tripple aus CL, Meisterschaft und Pokal – sind seit 35 Spielen ungeschlagen.
In meiner Nebenbeschäftigung als Nationaltrainer Griechenlands gelingt es mir, die Hellenen ins Finale der EM 2012 zu führen, wo wir dann aber deutlich den Franzosen unterliegen. Es reichte fast, um Griechenland in die Top 10 der Weltrangliste zu hieven.


Ausblick

In dieser erlauchten Runde mit all den gestandenen Trainern und Managern unter Euch bin ich ganz ehrlich: der CL-Sieg mit Werder war das höchste, was ich mit diesem, meinem Verein zu erreichen gedachte. Mein mühevoll zurechtgeschnittener Kader ist über die Jahre gewachsen und befindet sich in seiner Blüte; ein wundervolles neues Stadion ist in der Pipeline; der Verein ist gesund und liquide; Jugendarbeit, Scouting und Coaching ist auf nachhaltige Arbeit ausgerichtet und bringt tolles Spielermaterial hervor. Owen und Frings hängen ihre Stiefel an den Nagel und werden eventuell andere verantwortungsvolle Positionen innerhalb des Vereins annehmen. Überdies kehren vier Talente zurück, die in Leihvereinen sogar internationale Erfahrung gesammelt haben. Weitere werden vier neue Spieler werden ablösefrei unser Team verstärken: O. Vukojevic (Kiew), Petre Dobre (Manchester Cit/ TW/ Newgen), Carlos Eduardo (Hoffenheim), Y. Gourcuff (Bordeaux).
Kurz: dies ist der Höhepunkt meiner Arbeit, es geht nicht besser. Kann ich mich noch weiter motivieren? Ich erwäge, abzudanken…eine neue Herausforderung anzunehmen...

The best way to predict the future is to create it.“*
« Letzte Änderung: 18.März 2010, 18:53:34 von Cit.x »
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Henningway

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Ist mal was anderes und hätte vielleicht auch gut in den "Aktuelle Stationen"-Thread gepasst, aber mir gefällt sehr, wie gut Du Dich ausdrückst. Hat Spaß gemacht, Deine Stationen Revue passieren zu lassen. Vielleicht liest man ja in Zukunft mehr von Dir?

Dem Forum würde das sicher gut tun. :)
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