Mein neuer Verein hört auf den schönen Namen Tottenham Hotspur FC. Tottenham ist in der englischen Hauptstadt London beheimatet. Die Heimspiele werden im Stadion an der White Hart Lane von über 30.000 euphorischen Fans abgefeiert.
Tottenham wollte mich verpflichten um die Erfolge der letzten Saison bestätigen zu können. Der bisherige trainer Harry Redknapp musste aus gesundheitlichen Gründen sein Amt niederlegen.
Zur ersten Pressekonferenz waren unglaublich viele Medienvertreter gekommen. Ganz anders als in den Niederlanden oder Spanien.
Reporter: Ein deutscher Trainer in England und dann noch beim neuen Meister. Wie geht das Herr Finck?
Finck: Haha, eine gute Frage. Nein, Spaß beiseite. Man ist an mich herangetreten weil ich für meinen guten Umgang mit jungen Spielern bekannt bin. In Amsterdam war ich damit ebenso erfolgreich wie in Sevilla. Dort haben letztlich Einzelheiten den Ausschlag gegeben, dass die Ziele nicht ganz erreicht wurden.
Reporter: Wie sehen denn ihre Ziele mit Tottenham aus?
Finck: Ich halte es nicht für richtig zu behaupten, dass man auf jeden Fall den Titel verteidigen muss. Das Ergebnis in dieser Saison ist eine Sensation, aber man muss hart arbeiten um solche Erfolge halten zu können. Ich kann mich daran erinnern, dass vor ein paar Jahren Stuttgart und Wolfsburg in Deutschland Meister wurden und in der folgenden Saison gnadenlos abstürzten. Das soll uns nicht passieren. Die erneute Teilnahme an der Champions League wäre toll.
Reporter: Wie sieht ihre Philosophie aus?
Finck: Ich mag es mit jungen, talentierten Spielern zusammen zu arbeiten. Wissbegierige Spieler sind immer heiß darauf neue Dinge auf dem Platz umzusetzen. Bringt man Vertrauen, bekommt man Leistung zurück. Ganz einfach.
Reporter: Wie sieht es mit der Kaderplanung aus? Geld scheint ja ausreichend vorhanden zu sein, bei dem Geldgeber.
Finck: Ich wäre vorsichtig mit solchen Aussagen. Investoren, wie sie Tottenham hat, sind immer toll, solange es funktioniert und Interesse vorhanden ist. Schauen Sie nach Manchester oder rüber zu Liverpool. Ich weiß nicht. Aber hier habe ich ein anderes Gefühl. Hier steht man hinter den Entscheidungen, hinter dem Team. Es geht hier nicht um Leute, die in Amerika noch zehn Baseball und Football Teams besitzen. Sondern um einheimische Investoren, die den Klub zu einer Erfolgsmarke machen wollen. Das klingt gut.
Reporter: Haben sie schon Spieler beobachten lassen?
Finck: Das lasse ich in den kommenden Wochen auf mich zu kommen. Es gibt immer interessante Spieler. Aber das wissen sie ja selbst.
Reporter: Danke! Ich wünsche Ihnen hier eine gute Zeit!
Finck: Ich bedanke mich ebenfalls.
Juni 2012
Mein anderer Ex-Verein Ajax wurde übrigens zum dritten Mal in Folge Meister. Ich habe da gute Arbeit verrichtet, ganz klar.
Ich kann mich derzeit noch gar nicht auf Hotspur konzentrieren. Mein erstes Länderspiel steht nach einem halben Jahr Wartezeit an. Der Gegner ist Island und ich berufe mich hauptsächlich auf einige Talente und größtenteils routiniertes, erfahrenes Personal. Die Partie war für ein Freundschaftsspiel wirklich unterhaltsam und bei einem 2:2 auch torreich. Ich war jedenfalls zufrieden mit meinem Debüt.
Obwohl wir erst Anfang Juni haben kümmere ich mich schon darum einige Transfers abzuwickeln. Esteban Granero von Real Madrid wurde mir für grade mal 1,1 Mio EUR per Telefon angeboten. Das grenzt fast an Menschenhandel, aber der Spieler würde perfekt in mein erdachtes Konzept passen. Zudem ist der bekannte Hoffenheimer Chinedu Obasi in einem Monat arbeitslos. Der Nigerianer wäre ein perfekter Mann für uns. Mal sehen was sich realisieren lässt. Am Geld wird es nicht scheitern. Der Sugar Daddy pumpt hier monatlich Unmengen an Kohle rein.
Für Ende Juli habe ich drei Freundschaftsspiele gegen Frankfurt, Inter Mailand und Augsburg eingeplant.
Die ersten Verpflichtungen sind erledigt. Esteban Granero hat einen Vertrag bei uns unterschrieben. Das freut mich wirklich sehr, auch wenn wir die Ablöse noch etwas nach oben korrigieren mussten um uns gegen Fenerbahce Istanbul durchzusetzen. Esteban kostet nun 1,5 Mio EUR. Um die Fans nicht zu enttäuschen habe ich auch ein englisches Talent verpflichtet. Miles Addison ist zentraler Mittelfeldspieler und mit 23 Jahren ebenfalls noch sehr jung. Der FC Everton erhält für den Spieler knappe 4,5 Mio EUR.
Die nächsten beiden günstigen Transfers sind bereits bestätigt. Neben dem angesprochenen, ablösefreien Chinedu Obasi aus Hoffenheim, kommt auch der serbische Spielmacher Matic vom Konkurrenten Chelsea zu uns. Der talentierte und ambitionierte Mittelfeldspieler kostet uns knappe 3 Mio EUR.