September 2009
Die Gruppenphase der UEFA EURO League wurde ausgelost. Und wir haben keine allzu schwere Gruppe bekommen. Es sollte machbar sein sich als Gruppensieger durchzusetzen.
In der zweiten Pokalrunde, an der wir jetzt auch teilnehmen sollten, wurde uns Nordwiij zugelost. Eine mir noch unbekannte unterklassige Mannschaft. Ein Weiterkommen ist natürlich Pflicht. Vielleicht ist es auch eine gute Gelegenheit mal einige Spieler zu schonen.
In der Zeit bis zum nächsten Spiel, welches erst Mitte September stattfinden sollte gab es wieder einen Haufen Länderspiele. Besonders überzeugend agierte Sulejmani mit Serbien, als er beim 8:1 über Hong Kong gleich zweimal einnetzte. Nicht weniger erfolgreich war Luis Suarez bei seinem Länderspiel gegen Peru.
Am fünften Spieltag mussten wir nun also nach Rotterdam reisen. Jedoch nicht zum großen Klub der Stadt, sondern zu Sparta. Vermutlich dennoch unser bis dato bester Gegner auf dem Papier. Wir mussten also vorsichtig sein. Für den angeschlagenen Alderweireld kam der wiedergenesene Jan Vertonghen zurück in die Startelf. Ansonsten blieb die Elf unverändert. Dennoch hatten wir es zu nächst schwer. Rotterdam stand sehr tief in der eigenen Hälfte und ließ unseren Technikern nur wenig Spielraum zum kombinieren. Ich schickte schon ein paar Spieler nach 10 Minuten zum aufwärmen, da ich erkannte, dass das so heute nichts werden kann. Aber manchmal hat man auch Glück und nach einer Ecke erzielte Sparta ein lupenreines Eigentor. Jetzt musste unser Gegner natürlich offensiver werden und so schloß Suarez noch vor der Pause einen Konter in Knipsermanier ab. In der Halbzeit rotierte ich etwas, doch letztlich gingen wir verdient mit 1:3 als Sieger vom Platz. Das Gegentor in der Nachspielzeit war allerdings mehr als unnötig.
Die kommenden drei Spiele in immerhin drei Wettbewerben versprachen einiges an Brisanz. Unsere Auftaktspiele im Europapokal gegen Bilbao und im Pokal gegen Nordwiijk sollten unseren ersten richtigen Ligaprüfstein Alkmaar umschließen.
Unverändert in der Startelf flogen wir nach Bilbao. Ich erwartete offensive Basken die uns das Leben zur Hölle machen wollen. Dementsprechend gestaltete sich das Spiel sehr ausgeglichen. Beide Teams hatten zahlreiche Chancen, die Spanier sogar die besseren. Ein offener Schlagabtausch begeisterte also die Fans - bis zur 45. Minute. Nach einem steilen Pass von Suarez stand plötzlich Concá völlig frei vor dem Tor und ließ es sich nicht nehmen seinen Europapokaldebüttreffer zu erzielen. Die zweite Hälfte lief dann wirklich chaotisch ab. Unsere Abwehr hatte fast Auflösungserscheinungen. Besonders Bilbaos Llorente imponierte mir sehr. Unser Superstar Suarez empfohl sich zwar für höhere Aufgaben mit seinem Doppelpack, aber was bringt das, wenn Bilbao trotzdem alle Tore ausgleicht? 3:3 am Ende. Damit kann man leben, aber man muss es den Spielern ja nicht auf den Bauch binden.
Die Spieler mussten schnell wieder fit und frisch gemacht werden. Gegen Alkmaar rechnete ich mit enormer Gegenwehr. Immerhin ist der Ex-Klub von Louis van Gaal amtierender Meister und hat zahlreiche starke Leute im Team. Die Amsterdam Arena war richtig heiß auf dieses Spiel und natürlich restlos ausverkauft. Trotz des nicht so prickelnden Spiels gegen Bilbao veränderte ich die Startelf nicht. Vertrauen ist ein wichtiger Punkt zum Erfolg. Meine Sorgen waren völlig unbegründet und bereits nach einer Viertelstunde erarbeitete sich unser Sturmduo eine zwei Tore Führung. Anschließend verflachte die Partie zusehens, was mich aber nicht sonderlich störte. Zur Halbzeit stellte ich etwas um und brachte u.a. Huysen auf der linken Außenbahn. Und auch Bayern-Leihgabe Saer kam zu seinem ersten Einsatz, bei dem er aber nicht überzeugen konnte. Alkmaar kam etwas besser ins Spiel erzielte aber lediglich noch den Anschlusstreffer.
Wie angekündigt wollte ich im Pokalspiel gegen Noordwijk rotieren. Vermeer, Albomoz, Enoh, Anita, Huysen, Saer und Aissati rückten in die erste Elf. Zudem nominierte ich das Nachwuchstalent de Jong für den Kader. Die neuen Jungs wollten sich aber nicht wirklich von ihrer besten Seite präsentieren. Zum torlosen Halbzeitpfiff gab es sogar einigen Unmut von der Fantribüne zu hören. Das konnte ich wirklich verstehen, da man sogar in einigen Momenten einen Rückstand befürchten musste. Zur Halbzeit brachte ich dann Debütant de Jong, Suarez und Sulejmani um etwas mehr Schwung und Kreativität aufs Feld zu bringen. Doch auch hier wurde ich enttäuscht. Erst als die Beine des Gegners langsamer wurden, kamen wir endlich ins Spiel Anita und tatsächlich De Jong retteten uns dann glücklicherweise noch vor einer Blamage.
In der nächsten Runde müssen wir zu de Graafschap reisen. Ebenfalls ein dankbares Los.
Gegen ADO Den Haag sollten natürlich wieder die besten Spieler auf dem Platz stehen. Dennoch verblieb eine kleine Änderung. Demy De Zeeuw blieb auf der Bank und für ihn bekam De Jong eine Chance von Beginn an. Zudem musste Anita den leicht angeschlagenen van der Wiel auf der Position des rechten Verteidigers vertreten. Über das Spiel bleibt kaum etwas zu erzählen. Wir zeigten eine furchtbare Leistung und blamierten uns bis auf die Knochen. Fehlpässe, schwaches Zweikampfverhalten, keine Kreativität und dazu einige schlimme Defensivfehler. Das Resultat ist eine noch zurückhaltende 1:0 Niederlage den krassen Außenseiter aus Den Haag.
Fast so schlimm wie die Niederlage ist der Verlust von Spielmacher Dario Concá, der mindestens einen Monat ausfallen wird mit einer Knieverletzung. Das ist wirklich bitter.
Im nächsten Europapokalspiel gegen Helsingborg musste natürlich eine bessere Leistung her, keine Frage. Ich denke, das haben die Spieler auch verstanden. De Zeeuw rückte für den verletzten Concá in die Startelf zurück, in der auch Siem De Jong verbleiben durfte. Und dieser überzeugte wieder mit einer starken Leistung und einem sehenswerten Tor. Die Mannschaft spielte wie entfesselt und gewann mit 4:2. Marko Pantelic setzte mit einem Doppelpack ein richtiges Ausrufezeichen Richtung Trainer. Mir blieb nichts anderes übrig als ausnahmsweise Luis Suarez auszuwechseln. Eine starke Leistung, so kann es im Oktober weitergehen.