17.04.2010, 27. Spieltag: Metalist Kharkov - Schachtjor Donezk 2:3 (0:0)Nach einer langweiligen ersten Halbzeit ging es in den zweiten 45 Minuten richtig rund im OSK Metalist. In der 51. Minute erzielte Vladimir Lysenko die Führung für die Heimmannschaft, nachdem er sich nach einem Pass von Eremenko von seinen Gegenspielern lösen konnte. 2 Minuten später dann der Ausgleich. Rats Pass landet bei Kravchenko, der den Ball direkt zu Gladkiy weiterspielt. Mit einem schönen Flachschuss schiebt er den Ball an Goryainov vorbei ins Netz. Nach 20 Minuten Leerlauf ging Metalist erneut in Führung. Thiago Ribeiro nutzte eine Unaufmerksamkeit von Rusol zur 2:1-Führung. Doch wieder hielt die Führung nur 2 MInuten und wieder war es Aleksandr Gladkiy, der uns ins Spiel zurück brachte. Defour wechselte den Flügel zu Srna, der unnachahmlich in den Strafraum flankte, wo sich Gladkiy Maidana entwischte und einnickte. in der 81. Minuten gingen wir das erste Mal in Führung und an dieser Führung sollte sich auch bis zum Schlusspfiff nichts ändern. Srnas scharf vors Tor geschlagene Ecke landete auf dem Kopf von Rusol, der ohne Probleme einnetzte.
Aufstellung: Pyatov - Srna, Rusol, Rakitskiy, Rat - Defour - Willian, Kravchenko - Jadson - Welliton, Gladkiy
Tore: 1:0 Lysenko (51.), 1:1 Gladkiy (53.), 2:1 Thiago Ribeiro (73.), 2:2 Gladkiy (75.), 2:3 Rusol (81.)
Wechsel:
raus: Willian, Jadson, Welliton (alle 64.)
rein: Gai, Badelj, Devic (alle 64.)
20.04.2010, Hinspiel CL-Halbfinale: Arsenal London - Schachtjor Donezk 0:1 (0:1)Eine wahre Wasserschlacht in London, die wir als glücklicheres von zwei am Kombinationsfussball gehinderten Teams für uns entscheiden konnten. Milan Badeljs Tor nach 6 Minuten sorgte für die frühe Entscheidung, nachdem Alumina einen Schuss von Vitsenets nur in die Mitte abwehren konnte. Ansonsten hellte das Spiel, das sich dem Wetter entsprechend fast 90 Minuten lang grau in grau präsentierte, nur durch die zahlreichen gelben Karton für die Gunners auf.
Aufstellung: Pyatov - Srna, Rusol, Kryvtsov, Rat - Defour - Willian, Kravchenko - Badelj - Vitsenets, Gladkiy
Tore: 1:0 Gladkiy (14.), 2:0 Kravchenko (56.), 3:0 Kravchenko (76.), 4:0 Welliton (90.+2)
Wechsel:
raus: Willian, Kravchenko, Badelj (alle 68.)
rein: Gai, Ilsinho, Jadson (alle 68.)
Der Grundstein für ein mögliches Finale in der Champions League war damit gelegt, doch das knappe Ergebnis ließ weiterhin alle Möglichkeiten für Arsenal offen, den Spieß durch einen starken Auftritt in Donezk doch noch umzudrehen!
24.04.2010, 28. Spieltag: Schachtjor Donezk - Zakarpattya Uzhgorod 4:1 (2:0)Die Pflichtaufgabe nach dem erfolgreichen Champions League-Spiel wurde locker erledigt. Was sich meine Mannschaft jedoch in der ersten halben Stunde vorwerfen lassen muss, ist die mangelhafte Chancenverwertung. Zahlreiche Möglichkeiten wurden leichtfertig vergeben, ehe Kravchenko nach 34 Minuten mit einem Schuß von der Strafraumgrenze den Torreigen eröffnete. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte ließ er noch den zweiten Treffer des Abends folgen, nachdem die Abwehr von Zakarpattya den Ball nach einer Ecke nicht aus dem Strafraum bekam. In der 55. Minute sorgte Gladkiy mit einem schönen Kopfball nach einer Srna-Ecke dann für die Entscheidung. Auch Tymchenkos Treffer zum 1:3 nach 57 Minuten konnte meine Mannschaft nicht mehr aus der Ruhe bringen. Kurz vor dem Abpfiff setzte Devic dann noch den Schlusspunkt, als er einen Pass von Badelj in den Maschen versenken konnte.
Aufstellung: Pyatov - Srna, Rusol, Rakitskiy, Rat - Defour - Willian, Kravchenko - Jadson - Devic, Gladkiy
Tore: 1:0 Kravchenko (34.), 2:0 Kravchenko (45.+1), 3:0 Gladkiy (55.), 3:1 Tymchenko (57.), 4:1 Devic (88.)
Wechsel:
raus: Srna, Willian, Jadson (alle 66.)
rein: Kryvtsov, Gai, Badelj (alle 66.)
28.04.2010, Rückspiel CL-Halbfinale: Schachtjor Donezk - Arsenal London 1:0 (1:0)Der Wahnsinn geht weiter! Wieder war es ein höhepunktarmes Spiel, das zu unseren Gunsten ausging. Arsenals einziges Mittel, sich zu zeigen, waren wieder die vielen teilweise sehr unschönen Fouls, die in Sagnas Platzverweis kurz vor Schluss ihren traurigen Höhepunkt fanden. Das Tor des Tages erzielte Welliton nach einer schönen Kombination von Jadson und Devic.
Aufstellung: Pyatov - Srna, Kucher, Rakitskiy, Shevchuk - Fernandinho - Gai, Kravchenko - Jadson - Devic, Welliton
Tore: 1:0 Welliton (26.)
Wechsel:
raus: Srna, Shevchuk, Gai (alle 63.)
rein: Kryvtsov, Lewandowski, Ilsinho (alle 63.)
Es war also geschafft... Wir standen im Finale der Champions League im Santiago Bernabeu am 22.05.2010! Unser Gegner dort würde Inter Mailand sein, das den FC Barcelona im Halbfinale ausgeschaltet hatte. Nach einem überzeugenden Hinspiel-Sieg mit 4:0 im Camp Nou glaubte wohl kaum einer noch an eine Wende. Zwar fertigte Barcelona Inter dann im Rückspiel mit 3:0 ab, doch die furiose Aufholjagd reichte nicht mehr für den Einzug ins Finale.
01.05.2010, 29. Spieltag: Illichivets Mariupol - Schachtjor Donezk 2:4 (0:4)Am vorletzten Spieltag zeigte meine Mannschaft nochmals ihre zwei Gesichter. die erste Hälfte wurde der Fussball gespielt, den ich sehen wollte und der Gegner gnadenlos an die Wand gespielt. Nach 11 Minuten eröffnete Vitsenets das Torfestival, als er nach Pass von Jadson seinen Gegenspieler Mykytsey am Strafraum ganz alt aussehen ließ und den Ball aus der Drehung im Tor versenkte. 3 Minuten später tat es ihm sein Sturmpartner Gladkiy gleich. Er nickte eine Flanke des überragend aufspielenden Dejan Lovren über die Torlinie. Die Verhältnisse waren klar gestellt und meine mannschaft ließ den Ball danach wie im Training laufen, ohne jedoch sonderlich zwingend zu werden. Kurz vor Ende der ersten 45 Minuten wurde das Tempo jedoch nochmal angezogen, womit der Ggener total überfordert war.
Nach einer Jadson-Ecke köpfte Vitsenets am langen Pfosten ein und sorgte damit für eine endgültig beruhigende Führung. Nachdem Vitsenets seinen Doppelpack klar gemacht hatte, ließ sich auch Aleksandr Gladkiy nicht lumpen und wuchtete das Leder aus 11 Metern per Kopf in die Maschen. Die Vorarbeit kam wieder von Dejan Lovren, der Dario Srna auf dem rechten Flügel exzellent ersetzte. Die zweite Halbzeit verlief dann so, wie man es sich nicht wünscht, insbesondere dann nicht, wenn man seine Mannschaft noch darauf hinweist, nicht nachlässig zuw erden und die Zügel nicht schleifen zu lassen. Nach etwas über einer halben Stunde knallte der Ex-Donezker Pukanych den Ball ins Gehäuse. Nicht unhaltbar, wie mir Pyatov nach dem Spiel auch bestätigte, aber ich verzieh ihm seinen Fehler, hatte er sich doch 60 Minuten lang in der Sonne aalen können, ohne gefordert zu werden. 6 Minuten vor dem Ende schaffte Mariupols Torjäger Cominges dann noch das 2:4, das aber nicht mehr als Ergebnis korrektur sein sollte.
Aufstellung: Pyatov - Lovren, Rusol, Rakitskiy, Rat - Defour - Willian, Kravchenko - Jadson - Vitsenets, Gladkiy
Tore: 0:1 Vitsenets (11.), 0:2 Gladkiy (14.), 0:3 Vitsenets (39.), 0:4 Gladkiy (45.+2), 1:4 Pukanych (62.), 2:4 Cominges (84.)
Wechsel:
raus: Willian, Kravchenko, Jadson (alle 62.)
rein: Gai, Ilsinho, Badelj (alle 62.)
08.05.2010, 30. Spieltag: Schachtjor Donezk - Dnjepr Dnjepropetrovsk 7:0 (5:0)Ein Wahnsinnspiel, das die Zuschauer am letzten Spieltag der Saison bestaunen durften! Einer setzte dem Ganzen jedoch die Krone auf: 4-Tore-Mann Vitaliy Vitsenets
Gegen ihn war an diesem Tag kein Kraut gewachsen.
Keine 10 Minuten waren gespielt, als Razvan Rat eine Flanke von Willian unhaltbar in den Winkel köpfte. Rat, Kopfball!? Ja, dieses Wortpaar wie Teufel und Weihwasser steht wirklich in einem sinnvollen und produktiven Zusammenhaung nebeneinander! Nur 4 Minuten der nächste Streich, als Jadson eine kurz ausgeführte von Srna mit links im Kasten unterbrachte. Wieder einmal hatte eine einstudierte Eckenvariante zum Torferfolg geführt. Jetzt begann langsam aber sicher die Vitsenets-Show. Nach knapp 20 Minuten erzielte er seinen ersten Treffer. Ecke Srna von rechts, Kopfballverlängerung vom 1,68m kleinen Jadson durch den Fünfer auf den Kopf von Vitsenets, 3:0! Nach 32 Minuten erzielte Rat seinen zweiten Treffer in diesem Spiel. Willians zu weiten Steilpass erlief sich Gladkiy, der den Ball zu Kravchenko zurückspielte. Dessen Ablage schlenzte der rumänische Linksverteidiger traumhaft schön in den Winkel. Torhunger gestillt!? Falsch gedacht! Noch vor der Pause machte Vitsenets seinen zweiten Treffer. Jadson flankte von rechts in den Strafraum, der jedoch stark bedrängt von Thiago Maciel nur eine harmlose Kopfballrückgabe fabriziert zu haben schien. Dnjeprs Torwart Borovyk glaubte den Ball schon sicher zu haben, als Vitsenets mit einem gewaltigen Sprung in Richtung Ball hechtete und ihn mit einem wunderschönen Flugkopfball im Tor versenkte. Zwei MInuten war Vitsenets' Hattrick perfekt und das halbe Dutzend voll. Gladkiy passte den Ball vom linken Flügel zentral vor den Strafraum zu Jadson, der das Leder mit der Fußspitze genial in den Sechzehner spielte und der Mann des Abends diesen tollen Spielzug mit Tor Nummer 6 krönte. Nach dem sechsten Treffer schaltete meine Mannschaft 3 Gänge zurück, spielte aber immer noch Katz und Maus mit Dnjepr. Leider wurden die Chancen, die man sich erarbeitete, nicht mehr so eiskalt genutzt, sonst wäre es hier wohl zweistellig ausgegangen. Der letzte Treffer des Spiels fiel in der nachspielzeit, als Vitsenets eine Kravchenko-Flanke ungedeckt aus 6 Metern einnickte.
Aufstellung: Pyatov - Srna, Rusol, Rakitskiy, Rat - Defour - Willian, Kravchenko - Jadson - Vitsenets, Gladkiy
Tore: 1:0 Rat (8.), 2:0 Jadson (12.), 3:0 Vitsenets (19.), 4:0 Rat (32.), 5:0 Vitsenets (37.), 6:0 Vitsenets (47.), 7:0 Vitsenets (90.+1)
Wechsel:
raus: Pyatov, Rakitskiy, Defour (alle 68.)
rein: Khudzhamov, Kryvtsov, Lewandowski (alle 68.)
Es war geschafft! Der Meistertitel war unser und wir hatten die Liga dominiert wie noch kein anderes Team in der Geschichte der ukrainischen Liga. Das Hauptziel, das der Vorstand ausgegeben hatte, war erreicht, jetzt sollte die Kür im Pokal und vor allem in der Champions League folgen.
Die Abschlusstabelle:
Die wichtigsten Spielerstatistiken der Liga im Überblick:
Die Elf des Jahres:
8 Tage lang herrschte in Donezk Ausnahmezustand nach der errungenen Meisterschaft, doch nun stand das Pokalfinale gegen Metalist Kharkov ins Haus. Metalist hatte sich in der Liga als die Mannschaft präsentiert, die mir das Leben am schwersten gemacht hatte. Während Dnjepr mit 0:4 und 0:7 sowie Dynamo mit 1:3 und 0:4 gegen den uns untergingen, schlug sich Metalist erstaunlich wacher und verlor "nur" mit 0:3 und 2:3. Entsprechend ernst nahm ich diesen Gegner, auch wenn keiner erwartete, dass uns der Pokalsieg zu nehmen sei.
16.05.2010, Finale Kubok Ukrainy in Kiew: Metalist Kharkov - Schachtjor Donezk 2:4 n.V. (2:2)Ein Finale, wie es sich die Zuschauer wünschen! Beide Mannschaften spielten lange Zeit auf Augenhöhe, doch am Ende setzte sich die größere Qualität durch.
Thiago Ribeiro eröffnete das packende Finale mit seinem Tor nach gerade einmal zwei Minuten. Nach Pass von Bordijan dribbelte er sich gekonnt zwischen Shevchuk und Kryvtsov hindurch und vollendete mit einem Flachschuss in die linke Ecke. Ein munteres Spielchen entwickelte sich und die Zuschauer sahen Torraumszenen auf beiden Seiten, die jedoch allesamt vergeben wurden. Erst nach einer halben Stunde gab es wieder Grund zum Jubeln, als Devic den Ball nach einem tollen Zuspiel von Welliton im Tor versenkte. Auch nach dem Ausgleich ging es weiter mit dem spannenden Hin und Her, ehe Welliton nach einer knappen Stunde die Führung für uns erzielte. Lovrens Flanke von der Grundlinie senkte sich 3 Meter vor dem Tor, wo sich der brasilianische Goalgetter gegen Maidana im Luftkampf durchsetzte und den Ball unter die Latte köpfte. Warum Goryainov wie angewurzelt auf seiner Linie stehen blieb, wird wohl auf ewig sein Geheimnis bleiben. Unbeeindruckt vom Rückstand spielte Metalist weiter ansehnlichen Fussball und belohnte sich 8 Minuten vor dem Ende mit dem Ausgleich. Nach einer tollen Kombination durchs Mittelfeld setzte Rudyka erneut Thiago Ribeiro in Szene, der den Ball an Pyatov vorbei zum zweiten Mal einnetzte. Es ging also in die Verlängerung, die Metalist wahrscheinlich gerne vermieden hätte, denn man konnte zusehen, wie dem Team Minute für Minute die Kräfte immer mehr schwanden. Nach 99 Minuten erzielte Gai mit einem sehenwerten Schuss aus 25 Metern die erneute Führung, nachdem Maidana eine Jadson-Ecke mittig vor den Strafraum und damit genau in die Füße des dort lauernden Gai geköpft hatte. In der 114. Minuten machte Devic mit seinem zweiten Treffer des Abends alls klar gegen seine Ex-Kollegen. Wieder bediente Welliton seinen Sturmpartner nach einem tollen Solo und der Ukrainer schob überlegt mit der Innenseite ein.
Aufstellung: Khudzhamov - Lovren, Kucher, Kryvtsov, Shevchuk - Fernandinho - Ilsinho, Gai - Badelj - Devic, Welliton
Tore: 1:0 Thiago Ribeiro (2.), 1:1 Devic (29.), 1:2 Welliton (58.), 2:2 Thiago Ribeiro (82.), 2:3 Gai (99.), 2:4 Devic (114.)
Wechsel:
raus: Willian, Kravchenko, Badelj (alle 68.)
rein: Gai, Ilsinho, Jadson (alle 68.)
Der dritte Titel der Saison war damit unter Dach und Fach, doch das Spiel des Jahres stand erst noch an.