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Autor Thema: Schachtjor Donezk - Auf den Spuren von Dynamo Kiew  (Gelesen 6986 mal)

Red_Phoenix

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Re: Schachtjor Donezk - Auf den Spuren von Dynamo Kiew
« Antwort #20 am: 17.März 2010, 19:05:51 »

17.04.2010, 27. Spieltag: Metalist Kharkov - Schachtjor Donezk 2:3 (0:0)

Nach einer langweiligen ersten Halbzeit ging es in den zweiten 45 Minuten richtig rund im OSK Metalist. In der 51. Minute erzielte Vladimir Lysenko die Führung für die Heimmannschaft, nachdem er sich nach einem Pass von Eremenko von seinen Gegenspielern lösen konnte. 2 Minuten später dann der Ausgleich. Rats Pass landet bei Kravchenko, der den Ball direkt zu Gladkiy weiterspielt. Mit einem schönen Flachschuss schiebt er den Ball an Goryainov vorbei ins Netz. Nach 20 Minuten Leerlauf ging Metalist erneut in Führung. Thiago Ribeiro nutzte eine Unaufmerksamkeit von Rusol zur 2:1-Führung. Doch wieder hielt die Führung nur 2 MInuten und wieder war es Aleksandr Gladkiy, der uns ins Spiel zurück brachte. Defour wechselte den Flügel zu Srna, der unnachahmlich in den Strafraum flankte, wo sich Gladkiy Maidana entwischte und einnickte. in der 81. Minuten gingen wir das erste Mal in Führung und an dieser Führung sollte sich auch bis zum Schlusspfiff nichts ändern. Srnas scharf vors Tor geschlagene Ecke landete auf dem Kopf von Rusol, der ohne Probleme einnetzte.

Aufstellung: Pyatov - Srna, Rusol, Rakitskiy, Rat - Defour - Willian, Kravchenko - Jadson - Welliton, Gladkiy

Tore: 1:0 Lysenko (51.), 1:1 Gladkiy (53.), 2:1 Thiago Ribeiro (73.), 2:2 Gladkiy (75.), 2:3 Rusol (81.)

Wechsel:
raus: Willian, Jadson, Welliton (alle 64.)
rein: Gai, Badelj, Devic (alle 64.)


20.04.2010, Hinspiel CL-Halbfinale: Arsenal London - Schachtjor Donezk 0:1 (0:1)

Eine wahre Wasserschlacht in London, die wir als glücklicheres von zwei am Kombinationsfussball gehinderten Teams für uns entscheiden konnten. Milan Badeljs Tor nach 6 Minuten sorgte für die frühe Entscheidung, nachdem Alumina einen Schuss von Vitsenets nur in die Mitte abwehren konnte. Ansonsten hellte das Spiel, das sich dem Wetter entsprechend fast 90 Minuten lang grau in grau präsentierte, nur durch die zahlreichen gelben Karton für die Gunners auf.

Aufstellung: Pyatov - Srna, Rusol, Kryvtsov, Rat - Defour - Willian, Kravchenko - Badelj - Vitsenets, Gladkiy

Tore: 1:0 Gladkiy (14.), 2:0 Kravchenko (56.), 3:0 Kravchenko (76.), 4:0 Welliton (90.+2)

Wechsel:
raus: Willian, Kravchenko, Badelj (alle 68.)
rein: Gai, Ilsinho, Jadson (alle 68.)

Der Grundstein für ein mögliches Finale in der Champions League war damit gelegt, doch das knappe Ergebnis ließ weiterhin alle Möglichkeiten für Arsenal offen, den Spieß durch einen starken Auftritt in Donezk doch noch umzudrehen!


24.04.2010, 28. Spieltag: Schachtjor Donezk - Zakarpattya Uzhgorod 4:1 (2:0)

Die Pflichtaufgabe nach dem erfolgreichen Champions League-Spiel wurde locker erledigt. Was sich meine Mannschaft jedoch in der ersten halben Stunde vorwerfen lassen muss, ist die mangelhafte Chancenverwertung. Zahlreiche Möglichkeiten wurden leichtfertig vergeben, ehe Kravchenko nach 34 Minuten mit einem Schuß von der Strafraumgrenze den Torreigen eröffnete. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte ließ er noch den zweiten Treffer des Abends folgen, nachdem die Abwehr von Zakarpattya den Ball nach einer Ecke nicht aus dem Strafraum bekam. In der 55. Minute sorgte Gladkiy mit einem schönen Kopfball nach einer Srna-Ecke dann für die Entscheidung. Auch Tymchenkos Treffer zum 1:3 nach 57 Minuten konnte meine Mannschaft nicht mehr aus der Ruhe bringen. Kurz vor dem Abpfiff setzte Devic dann noch den Schlusspunkt, als er einen Pass von Badelj in den Maschen versenken konnte.

Aufstellung: Pyatov - Srna, Rusol, Rakitskiy, Rat - Defour - Willian, Kravchenko - Jadson - Devic, Gladkiy

Tore: 1:0 Kravchenko (34.), 2:0 Kravchenko (45.+1), 3:0 Gladkiy (55.), 3:1 Tymchenko (57.), 4:1 Devic (88.)

Wechsel:
raus: Srna, Willian, Jadson (alle 66.)
rein: Kryvtsov, Gai, Badelj (alle 66.)


28.04.2010, Rückspiel CL-Halbfinale: Schachtjor Donezk - Arsenal London 1:0 (1:0)

Der Wahnsinn geht weiter! Wieder war es ein höhepunktarmes Spiel, das zu unseren Gunsten ausging. Arsenals einziges Mittel, sich zu zeigen, waren wieder die vielen teilweise sehr unschönen Fouls, die in Sagnas Platzverweis kurz vor Schluss ihren traurigen Höhepunkt fanden. Das Tor des Tages erzielte Welliton nach einer schönen Kombination von Jadson und Devic.

Aufstellung: Pyatov - Srna, Kucher, Rakitskiy, Shevchuk - Fernandinho - Gai, Kravchenko - Jadson - Devic, Welliton

Tore: 1:0 Welliton (26.)

Wechsel:
raus: Srna, Shevchuk, Gai (alle 63.)
rein: Kryvtsov, Lewandowski, Ilsinho (alle 63.)

Es war also geschafft... Wir standen im Finale der Champions League im Santiago Bernabeu am 22.05.2010! Unser Gegner dort würde Inter Mailand sein, das den FC Barcelona im Halbfinale ausgeschaltet hatte. Nach einem überzeugenden Hinspiel-Sieg mit 4:0 im Camp Nou glaubte wohl kaum einer noch an eine Wende. Zwar fertigte Barcelona Inter dann im Rückspiel mit 3:0 ab, doch die furiose Aufholjagd reichte nicht mehr für den Einzug ins Finale.


01.05.2010, 29. Spieltag: Illichivets Mariupol - Schachtjor Donezk 2:4 (0:4)

Am vorletzten Spieltag zeigte meine Mannschaft nochmals ihre zwei Gesichter. die erste Hälfte wurde der Fussball gespielt, den ich sehen wollte und der Gegner gnadenlos an die Wand gespielt. Nach 11 Minuten eröffnete Vitsenets das Torfestival, als er nach Pass von Jadson seinen Gegenspieler Mykytsey am Strafraum ganz alt aussehen ließ und den Ball aus der Drehung im Tor versenkte. 3 Minuten später tat es ihm sein Sturmpartner Gladkiy gleich. Er nickte eine Flanke des überragend aufspielenden Dejan Lovren über die Torlinie. Die Verhältnisse waren klar gestellt und meine mannschaft ließ den Ball danach wie im Training laufen, ohne jedoch sonderlich zwingend zu werden. Kurz vor Ende der ersten 45 Minuten wurde das Tempo jedoch nochmal angezogen, womit der Ggener total überfordert war.
Nach einer Jadson-Ecke köpfte Vitsenets am langen Pfosten ein und sorgte damit für eine endgültig beruhigende Führung. Nachdem Vitsenets seinen Doppelpack klar gemacht hatte, ließ sich auch Aleksandr Gladkiy nicht lumpen und wuchtete das Leder aus 11 Metern per Kopf in die Maschen. Die Vorarbeit kam wieder von Dejan Lovren, der Dario Srna auf dem rechten Flügel exzellent ersetzte. Die zweite Halbzeit verlief dann so, wie man es sich nicht wünscht, insbesondere dann nicht, wenn man seine Mannschaft noch darauf hinweist, nicht nachlässig zuw erden und die Zügel nicht schleifen zu lassen. Nach etwas über einer halben Stunde knallte der Ex-Donezker Pukanych den Ball ins Gehäuse. Nicht unhaltbar, wie mir Pyatov nach dem Spiel auch bestätigte, aber ich verzieh ihm seinen Fehler, hatte er sich doch 60 Minuten lang in der Sonne aalen können, ohne gefordert zu werden. 6 Minuten vor dem Ende schaffte Mariupols Torjäger Cominges dann noch das 2:4, das aber nicht mehr als Ergebnis korrektur sein sollte.

Aufstellung: Pyatov - Lovren, Rusol, Rakitskiy, Rat - Defour - Willian, Kravchenko - Jadson - Vitsenets, Gladkiy

Tore: 0:1 Vitsenets (11.), 0:2 Gladkiy (14.), 0:3 Vitsenets (39.), 0:4 Gladkiy (45.+2), 1:4 Pukanych (62.), 2:4 Cominges (84.)

Wechsel:
raus: Willian, Kravchenko, Jadson (alle 62.)
rein: Gai, Ilsinho, Badelj (alle 62.)


08.05.2010, 30. Spieltag: Schachtjor Donezk - Dnjepr Dnjepropetrovsk 7:0 (5:0)

Ein Wahnsinnspiel, das die Zuschauer am letzten Spieltag der Saison bestaunen durften! Einer setzte dem Ganzen jedoch die Krone auf: 4-Tore-Mann Vitaliy Vitsenets

Gegen ihn war an diesem Tag kein Kraut gewachsen.

Keine 10 Minuten waren gespielt, als Razvan Rat eine Flanke von Willian unhaltbar in den Winkel köpfte. Rat, Kopfball!? Ja, dieses Wortpaar wie Teufel und Weihwasser steht wirklich in einem sinnvollen und produktiven Zusammenhaung nebeneinander! Nur 4 Minuten der nächste Streich, als Jadson eine kurz ausgeführte von Srna mit links im Kasten unterbrachte. Wieder einmal hatte eine einstudierte Eckenvariante zum Torferfolg geführt. Jetzt begann langsam aber sicher die Vitsenets-Show. Nach knapp 20 Minuten erzielte er seinen ersten Treffer. Ecke Srna von rechts, Kopfballverlängerung vom 1,68m kleinen Jadson durch den Fünfer auf den Kopf von Vitsenets, 3:0! Nach 32 Minuten erzielte Rat seinen zweiten Treffer in diesem Spiel. Willians zu weiten Steilpass erlief sich Gladkiy, der den Ball zu Kravchenko zurückspielte. Dessen Ablage schlenzte der rumänische Linksverteidiger traumhaft schön in den Winkel. Torhunger gestillt!? Falsch gedacht! Noch vor der Pause machte Vitsenets seinen zweiten Treffer. Jadson flankte von rechts in den Strafraum, der jedoch stark bedrängt von Thiago Maciel nur eine harmlose Kopfballrückgabe fabriziert zu haben schien. Dnjeprs Torwart Borovyk glaubte den Ball schon sicher zu haben, als Vitsenets mit einem gewaltigen Sprung in Richtung Ball hechtete und ihn mit einem wunderschönen Flugkopfball im Tor versenkte. Zwei MInuten war Vitsenets' Hattrick perfekt und das halbe Dutzend voll. Gladkiy passte den Ball vom linken Flügel zentral vor den Strafraum zu Jadson, der das Leder mit der Fußspitze genial in den Sechzehner spielte und der Mann des Abends diesen tollen Spielzug mit Tor Nummer 6 krönte. Nach dem sechsten Treffer schaltete meine Mannschaft 3 Gänge zurück, spielte aber immer noch Katz und Maus mit Dnjepr. Leider wurden die Chancen, die man sich erarbeitete, nicht mehr so eiskalt genutzt, sonst wäre es hier wohl zweistellig ausgegangen. Der letzte Treffer des Spiels fiel in der nachspielzeit, als Vitsenets eine Kravchenko-Flanke ungedeckt aus 6 Metern einnickte.

Aufstellung: Pyatov - Srna, Rusol, Rakitskiy, Rat - Defour - Willian, Kravchenko - Jadson - Vitsenets, Gladkiy

Tore: 1:0 Rat (8.), 2:0 Jadson (12.), 3:0 Vitsenets (19.), 4:0 Rat (32.), 5:0 Vitsenets (37.), 6:0 Vitsenets (47.), 7:0 Vitsenets (90.+1)

Wechsel:
raus: Pyatov, Rakitskiy, Defour (alle 68.)
rein: Khudzhamov, Kryvtsov, Lewandowski (alle 68.)

Es war geschafft! Der Meistertitel war unser und wir hatten die Liga dominiert wie noch kein anderes Team in der Geschichte der ukrainischen Liga. Das Hauptziel, das der Vorstand ausgegeben hatte, war erreicht, jetzt sollte die Kür im Pokal und vor allem in der Champions League folgen.

Die Abschlusstabelle:


Die wichtigsten Spielerstatistiken der Liga im Überblick:


Die Elf des Jahres:



8 Tage lang herrschte in Donezk Ausnahmezustand nach der errungenen Meisterschaft, doch nun stand das Pokalfinale gegen Metalist Kharkov ins Haus. Metalist hatte sich in der Liga als die Mannschaft präsentiert, die mir das Leben am schwersten gemacht hatte. Während Dnjepr mit 0:4 und 0:7 sowie Dynamo mit 1:3 und 0:4 gegen den uns untergingen, schlug sich Metalist erstaunlich wacher und verlor "nur" mit 0:3 und 2:3. Entsprechend ernst nahm ich diesen Gegner, auch wenn keiner erwartete, dass uns der Pokalsieg zu nehmen sei.

16.05.2010, Finale Kubok Ukrainy in Kiew: Metalist Kharkov - Schachtjor Donezk 2:4 n.V. (2:2)

Ein Finale, wie es sich die Zuschauer wünschen! Beide Mannschaften spielten lange Zeit auf Augenhöhe, doch am Ende setzte sich die größere Qualität durch.

Thiago Ribeiro eröffnete das packende Finale mit seinem Tor nach gerade einmal zwei Minuten. Nach Pass von Bordijan dribbelte er sich gekonnt zwischen Shevchuk und Kryvtsov hindurch und vollendete mit einem Flachschuss in die linke Ecke. Ein munteres Spielchen entwickelte sich und die Zuschauer sahen Torraumszenen auf beiden Seiten, die jedoch allesamt vergeben wurden. Erst nach einer halben Stunde gab es wieder Grund zum Jubeln, als Devic den Ball nach einem tollen Zuspiel von Welliton im Tor versenkte. Auch nach dem Ausgleich ging es weiter mit dem spannenden Hin und Her, ehe Welliton nach einer knappen Stunde die Führung für uns erzielte. Lovrens Flanke von der Grundlinie senkte sich 3 Meter vor dem Tor, wo sich der brasilianische Goalgetter gegen Maidana im Luftkampf durchsetzte und den Ball unter die Latte köpfte. Warum Goryainov wie angewurzelt auf seiner Linie stehen blieb, wird wohl auf ewig sein Geheimnis bleiben. Unbeeindruckt vom Rückstand spielte Metalist weiter ansehnlichen Fussball und belohnte sich 8 Minuten vor dem Ende mit dem Ausgleich. Nach einer tollen Kombination durchs Mittelfeld setzte Rudyka erneut Thiago Ribeiro in Szene, der den Ball an Pyatov vorbei zum zweiten Mal einnetzte. Es ging also in die Verlängerung, die Metalist wahrscheinlich gerne vermieden hätte, denn man konnte zusehen, wie dem Team Minute für Minute die Kräfte immer mehr schwanden. Nach 99 Minuten erzielte Gai mit einem sehenwerten Schuss aus 25 Metern die erneute Führung, nachdem Maidana eine Jadson-Ecke mittig vor den Strafraum und damit genau in die Füße des dort lauernden Gai geköpft hatte. In der 114. Minuten machte Devic mit seinem zweiten Treffer des Abends alls klar gegen seine Ex-Kollegen. Wieder bediente Welliton seinen Sturmpartner nach einem tollen Solo und der Ukrainer schob überlegt mit der Innenseite ein.

Aufstellung: Khudzhamov - Lovren, Kucher, Kryvtsov, Shevchuk - Fernandinho - Ilsinho, Gai - Badelj - Devic, Welliton

Tore: 1:0 Thiago Ribeiro (2.), 1:1 Devic (29.), 1:2 Welliton (58.), 2:2 Thiago Ribeiro (82.), 2:3 Gai (99.), 2:4 Devic (114.)

Wechsel:
raus: Willian, Kravchenko, Badelj (alle 68.)
rein: Gai, Ilsinho, Jadson (alle 68.)

Der dritte Titel der Saison war damit unter Dach und Fach, doch das Spiel des Jahres stand erst noch an.
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Red_Phoenix

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Re: Schachtjor Donezk - Auf den Spuren von Dynamo Kiew
« Antwort #21 am: 17.März 2010, 19:07:50 »

3 Tage nach dem Pokalsieg machten wir uns auf den Weg nach Madrid. Aufgrund des Anlasses flog die Mannschaft jedoch nicht mit einer Linienmaschine. Rinat Akhmetov hatte seine Privatmaschine zur Verfügung gestellt und so flog die ganze Mannschaft mit dem Präsidenten und Geschäftsführer Sergej Palkin außerplanmäßig und exklusiv nach Spanien.  Die Stimmung auf dem Flug war ausgelassen, hatte doch keiner damit gerechnet, dass wir es so weit schaffen würden. Auch die beiden Hauptverantwortlichen machten mir deutlich, dass sie nicht damit gerechnet hatten, dass ich so viel Erfolg in meinem ersten Jahr haben würden und verkündeten, dass das Ergebnis völlig egal sei. Man sei über das Erreichte bereits so erfreut, dass der Titelgewinn nur das Tüpfelchen auf dem I wäre.

Für mich hatte ich jedoch den Plan gewfasst, den Pokal mit in die Ukraine zu nehmen. Wann würde man schließlich erneut das Finale erreichen können? Für viele Spieler ist das Erreichen des Champions League-Finals ein Traum, der nie wahr wird oder in den entscheidenden 90 Minuten uznichte gemacht wird.

Die Trainingseinheiten vor dem Finale verliefen entspannt und locker. Man merkte der Mannschaft die Vorfreude an.


Champions League-Finale


Der große Tag war gekommen, es war der 22.05.2010. Ich hatte die letzte Nacht kaum geschlafen, zu nervös und aufgeregt war ich. Ich kannte das Stadion von Real Madrid nur von Bildern und aus dem Fernsehen, doch heute Abend würde ich selbst durch den Spielertunnel gehen und auf der Bank am Spielfeldrand Platz nahmen und das Schicksal über Sieg oder Niederlage über Triumph oder Tragödie in die Hände der 11 Spieler legen, die nach meiner Auffassung das Zeug dazu hatten, Inter die Stirn zu bieten. Die Zeit verging wie im Flug und plötzlich war es schon Nachmittag. Um 17:30 Uhr klopfte es an meiner Tür, es war soweit. 15 Minuten später verließ der Mannschaftsbus den Parkplatz vor dem Hotel und wir fuhren zum Stadion. Um 18:45 Uhr betrat ich als Letzter unsere Kabine in den Katakomben des Estádio Santiago Bernabeu. Es herrschte angespannte Stille, denn keiner von uns hatte jemals zuvor in einem Champions League-Finale gestanden. In einer prägnanten Mannschaftsansprache wiederholte ich, welch große Namen wir auf dem Weg ins Finale aus dem Weg geräumt hatten und dass ich stolz auf das wäre, was wir bis zum heutigen Tage gemeinsam erreicht hatten. Niemand hatte uns auf der Rechnung und auch heute wären wir erneut der Außenseiter, also in unserer Lieblingsrolle! Mit einem Lächeln im Gesicht schickte ich meine Jungs hinaus.

Anpfiff durch den deutschen Schiedsrichter Babak Rafati. Inter ging sofort zum Angriff über drängte meine Mannschaft hinten rein. Nach nur 5 Minuten war es dann auch soweit, Inter führte. Santons erster Flankenversuch konnte noch von Rakitskiy geklärt werden, doch der zweite Versuch fand den Kopf von Eto'o, der eiskalt einnickte. Von da an peitschte Mourinho seine Mannen nach vorne und trieb sie an, immer offensiver zu spielen. Er befahl, sie gehorchten! Die Nerazzurri erspielten sich Chancen im Minutentakt, doch das zweite Tor wollte nicht fallen. Immer wieder scheiterten die Versuche am überragend aufgelegten Andrej Pyatov, der die Italiener mit einer Reihe von Weltklasseparaden an den Rand des Wahnsinns trieb. Mit einem knappen 0:1-Rückstand ging es für meine Mannschaft in die Pause. In meiner Halbzeitansprache erinnerte ich meine Jungs, wozu wir hier waren. Ich machte Ihnen klar, dass wir hier noch gewinnen könnten und lobte vor allem Pyatov für seine bis dahin überragende Leistung. Mit neuem Mut schien meine Mannschaft die Kabine zu verlassen. Nur drei Minuten nach Wiederanpfiff war die Chance zum Ausgleich gekommen. Rat flankte zu Vitsenets in den Strafraum und, gerade als dieser zum Kopfball ansetzen wollte, schubste ihn Chivu um. Rafati entschied sofort auf Strafstoß. Jadson legte sich den Ball zurecht, blickte kurz gen Himmel und lief an...TOR! Die ganze Anspannung löste sich auf einen Schlag und meine Mannschaft war nun wach geküsst. Sie kämpfte sich immer mehr in die Partie und Mitte der zweiten Hälfte waren wir Inter zumindest optisch gleichwertig. Doch trotz der optischen Ausgeglichenheit der Partie entwickelte sich das Spiel immer mehr zu einem Duell Andrej Pyatov gegen Inter Mailand. Im Laufe der Partie schienen meinem Torhüter 8 Arme gewachsen zu sein, denn er hielt einfach alles, was aufs Tor kam. Bis zur 120. Minute hielt er das Unentschieden fest, es ging ins Elfmeterschießen und plötzlich wurden die Karten neu gemischt. Würde es sich rächen, dass Inter seine Vielzahl an Chancen nicht hatte nutzen können? Oder setzte sich am Ende doch das Team durch, dass spielbestimmend war?

Die Frage war jetzt, wen ich antreten lassen sollte. Nach kurzer Überlegung entschied ich mich für Jadson, Gladkiy, Srna, Fernandinho und Rusol. Sie sollten über den Ausgang des Finales entscheiden. Die Münze entschied, dass wir zuerst schießen mussten, dafür wurde das Elfmeterschießen vor dem Block mit den Schachtjor-Anhängern ausgetragen.

Jadson eröffnete den Krimi gegen Júlio César und verwandelte wie schon in der regulären Spielzeit eiskalt. Für Inter trat als Erstes der junge Mario Balotelli an. Auch er verwandelte seinen Strafstoß sicher. Auch die nachfolgenden Schützen beider Mannschaften gaben sich keine Blöße und trafen sicher vom Punkt. Der Letzte der
ersten fünf regulären Schützen, Inters Dejan Stankovic, war nun an der Reihe. Während er auf den Pfiff von Rafati wartete, ertönte ein gellendes Pfeifkonzert aus dem Fanblock der mitgereisten ukrainischen Fans. Ich schloß die Augen, der Pfiff ertönte. Wenige Sekunden später brandete Jubel auf und als ich die Augen wieder öffnete, sah ich Andrej Pyatov völlig losgelöst zum Mittelkreis rennen. Er hatte gehalten und sich damit selbst zum König von Madrid gekrönt. Wir hatten es geschafft, wir waren die Könige von Europa!

Aufstellung: Pyatov - Srna, Rusol, Rakitskiy, Rat - Defour - Willian, Kravchenko - Jadson - Vitsenets, Gladkiy

Tore: 1:0 Eto'o (5.), 1:1 Jadson (48., Elfmeter)

Elfmeterschießen:
- 1:0 Jadson
- 1:1 Balotelli
- 1:2 Gladkiy
- 2:2 Eto'o
- 2:3 Srna
- 3:3 Chivu
- 3:4 Fernandinho
- 4:4 Sneijder
- 4:5 Rusol
- Pyatov hält Stankovic' Elfmeter!

Wechsel:
raus: Rat, Defour (beide 67.)
rein: Kryvtsov, Fernandinho (beide 67.)


Bester Spieler der Champions League:


Torjäger der Champions League:


Dream Team der Champions League:
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Ramos

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Re: Schachtjor Donezk - Auf den Spuren von Dynamo Kiew
« Antwort #22 am: 17.März 2010, 19:45:54 »

Echt spannender Spielstand  ::)

Kann man da denn überhaupt noch motiviert in die neue Saison gehen? Das wäre nichts für mich.
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GodOfSheep

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Re: Schachtjor Donezk - Auf den Spuren von Dynamo Kiew
« Antwort #23 am: 17.März 2010, 19:53:13 »

Gratuliere, du bist entweder der größte selbstbetrüger in der geschichte des FM, oder einfach ein unverstandenes genie!
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Boba

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Re: Schachtjor Donezk - Auf den Spuren von Dynamo Kiew
« Antwort #24 am: 17.März 2010, 21:08:49 »

Gratuliere, du bist entweder der größte selbstbetrüger in der geschichte des FM, oder einfach ein unverstandenes genie!

gut gesagt xD
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Meistermacher

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Re: Schachtjor Donezk - Auf den Spuren von Dynamo Kiew
« Antwort #25 am: 17.März 2010, 23:15:42 »

Alle Pflichtspiele gewonnen und die CL mit Donezk.. 1. Saison :o

Bin mal gespannt, was in der zweiten Saison passiert.. :D