Beckenbauer hat 1990 auch gesagt, dass wir (nach der Wiedervereiningung) die nächsten 10 Jahre unschlagbar sind. 1992 hat man dann gegen Dänemark verloren, die direkt aus dem Urlaub als Ersatzkandidat kamen und 1994 ist wohl noch bekannt.
So lange musste man gar nicht warten. Generell kann man schon recht optimistisch in die Zukunft schauen, weil der DFB schon vor über zehn Jahren realisiert hat, dass da mit der Jugendarbeit was nicht mehr stimmte - sowohl was die Förderung, als auch was deren Ausbildung betraf. Wenn man das so sieht, sind das gerade erst die ersten Erfolge des neuen Systems. Da geht sicherlich noch was, dafür ist der DFB einfach ein viel zu großer Verband, in dem fast 7 Millionen Menschen involviert sind. Vergleicht das mal mit den Einwohnerzahlen der Niederlande, Tschechien, Portugal. Trotzdem kein Selbstläufer, die letzten Ergebnisse der U-Teams sehen schon wieder ernüchternder aus als im Sommer 2009. Und wer die Geschichte solcher Verbände kennt, alles ist immer ein bisschen Auf und Ab.
In England denkt man mittlerweile auch um - ich meine, selbst das beste Turnierteam, das sie in den letzten Jahren hatten, das von 2004, hatte im ersten KO- Spiel gegen eine gute Mannschaft wie Portugal riesige Probleme, mal den Ball zu halten und eine Führung zu verwalten. Und das trotz Paul Scholes, der technisch beschlagener sein dürfte, als fast alle aktuellen Mittelfeldspieler, die Capello zur Verfügung hat. Ich glaube allerdings nicht, dass jetzt die FA in absehbarer Zeit ein dauerhafter Konkurrent für den DFB wird. Dafür hat sie viel zu wenig Einfluss mittlerweile über den Profifußball (die Geldmaschine Premier League) - und das Geld für drastische Reformen scheint nach dem Bau der neuen Wembley-Kathedrale auch etwas knapp.
Und die scheinen nötig, ein neuer Manager mit noch höherem Rekord-Gehalt kann auch keine Wunderdinge vollbringen. Brasilien hat immer einen gewaltigen Spielerpool, Argentinien wird auf dem eigenen Kontinent sicher auch eine Wörtchen mitreden wollen - das wird 2014 mit Sicherheit schwieriger als das, was jetzt am Mittwoch möglich gewesen wäre.
Die Spanier sind eigentlich nie daran gescheitert, daß sie zu wenige gute Spieler hatten, sondern immer an internen Querelen, die ihren Ursprung in der stark ausgeprägten Regionalität dieses Landes haben.
Na ja, das 82er-Team z.B. ist bestimmt nicht deshalb zu Hause so schwach gewesen, weil sie so klasse Leute hatten - später bei der EURO 84 besiegten sie ja Deutschland und inthronisierten quasi Beckenbauer - wurden aber im Spiel aber trotzdem beherrscht. Sonderlich großartig habe ich das Spanien von 1994 auch nicht in Erinnerung, ditto 1990, nix gegen klasse Leute wie Butragueño oder Hierro. Das Nationalteam spielte in Spanien einfach auch lange so was wie die zweite Geige. Aber stimmt schon, und als kleiner Geheimtipp sind sie oft genug gestartet.