Vom reinen Offensivoutput hat man heute mehr zu Stande gebracht als gegen Kolumbien, aber auch da waren kaum sauber herausgespielte Aktionen dabei, das meiste resultierte aus hohen Bällen. Sydney Lohmann war nach ihrer Einwechslung einer der Lichtblicke, klar kam die aus einer Verletzung, aber bei dem was Sara Däbritz bislang in diesem Turnier gespielt hat, hätte man vielleicht wirklich über Lohmann von Beginn an nachdenken können. Lena Lattwein hingegen komplett glücklos, den Wechsel für Bühl hab ich sowieso nicht verstanden, eher hätte ich Jule Brand rausgenommen, die heute im Gegensatz zu den ersten beiden Spielen große Probleme hatte, Räume zu finden, in denen sie ihre Dribblingstärke ausspielen kann. Bühl hingegen war in meinen Augen nach Alex Popp die stärkste und aktivste Offensivspielerin.
Südkorea hat es aber auch verdammt stark gemacht, sich nicht nur hinten eingeigelt, sondern mutig nach vorne gespielt, situativ hoch gepresst, sich aber in den richtigen Momenten wieder zurückfallen lassen. Der Punktgewinn war schon absolut verdient. Schade fand ich, dass man so viel auf Zeit gespielt hat, obwohl es für Südkorea sowieso um nichts mehr ging.
Unter dem Strich aber vielleicht besser so. Durch das Ergebnis Marokkos wäre man mit einem Sieg nicht nur weitergekommen, sondern sogar Gruppenerster geworden und dann auf Jamaika getroffen. Zwar hätte ich bei der bisherigen Leistung auch in dieser Paarung kein Geld auf Deutschland gesetzt, aber ein Weiterkommen mit Müh und Not wäre zumindest vorstellbar gewesen. Gegen wen auch immer dann im Viertelfinale Schluss gewesen wäre, ein Einzug in die Runde der letzten Acht wäre vonseiten der Verantwortlichen womöglich noch als ordentliches Turnier fehlinterpretiert worden. So täuscht zuminest nichts über die ungenügende Leistung hinweg.