Ich habe ja schon im ersten Post geschrieben, daß wir erst im März eine scheinbar vollkommen identische Geschichte im engsten Umfeld verkraften mussten. Alles dort war wie jetzt, die Plötzlichkeit, die Unfassbarkeit und die nicht existente Vorahnung. Alle so gut konservierten Gefühle von "damals" sind wieder da...
Ja, wie geht man damit um? Unfassbarkeit auf der einen Seite und das verständliche Gefühl von Trauer, denn er war als Nationaltorwart ein Teil unseres Lebens, eine Person, die man, obschon nicht persönlich, gekannt hat. Dann ist da die Frage nach dem Grund oder den Gründen. Die werden vermutlich im Abschiedsbrief stehen. Fußballmonster hat die gleichen Worte wie meine Schwester genutzt (Mutter von zwei Kindern): der Tod des eigenen Kindes und vor allem, wenn es das einzige Kind ist, ist nicht so einfach zu verkraften und Zeit heilt da auch keine Wunden. Eine Erklärung vielleicht, eine, die schockiert, denn sie führt uns doch wieder nur vor Augen, welche Zerrissenheit Enke mit sich herumtrug, wenn er die unnützen Fragen und Mechanismen seines Berufes nähren musste. Und zu guter Letzt stellt sich die Frage nach Egoismus. Bei aller Trauer und allem Unverständnis ist dies ein zutiefst egoistischer Schritt, den ich gleichwohl nachempfinden kann. Sollten wirklich Depressionen im Spiel sein (aufgrund der Vorgeschichte absolut nachvollziehbar), dann überstrahlt diese depressive Hoffnungslosigkeit alles, und ich verstehe das.
Es ist unverständlich, dennoch, und lässt mich sehr traurig und grübelnd. Wieder ist die Welt etwas grauer, etwas stiller und etwas freudloser geworden. Das sollte nicht passieren...