@
Scaligero: Danke, danke! Die C-Coppa habe ich eh nicht wirklich ernst genommen, dachte mir fast, dass es sich hierbei um einen prestigelosen Bewerb handeln wird. Ich hoffe, es wird was mit dem Aufstieg, „schauen wir was das Frühjahr bringt“ 1312!!
![Wink ;)](http://www.meistertrainerforum.de/Smileys/default/wink.gif)
___
„Schauen wir was das Frühjahr bringt“In seiner mittlerweile gemütlich eingerichteten Wohnung, nahe der Etsch und nur in unmittelbarer Entfernung des Bentegodi, besuchten wir den Mister von Hellas Verona, Totò Pinella. Im gemütlichen Jogginganzug, Espresso schlürfend und Zigaretten rauchend, stellte er sich dem Vier-Augen-Gespräch mit der Gazzetta.GdS: Signor Pinella, anfangs einmal Glückwunsch zu Ihrem sportlichen Erfolg! Sie spielen im zweiten Jahr hintereinander um den Aufstieg. In den letzten drei Begegnungen zeigte sich die Defenisve sattelfest. Kein Gegentor bekommen, das war nicht immer der Fall.Pinella: Die Defensive ist sicherlich ein wichtiger Bestandteil; dass wir nun fast dreihundert Minuten ohne Gegentor sind, ist fantastisch. Wir dürfen uns aber auf unseren Loorbeeren nicht ausruhen!
Fallen Ihnen irgendwelche Verbesserungen im Vergleich zur Vorsaison auf?Natürlich! Wenn wir uns nicht weiterentwickeln würden, wäre meine Arbeit hier umsonst! Der Unterschied liegt in der Offensive. Letztes Jahr zu Weihnachten hatten wir erst 20 Tore auf dem Konto, heuer sind es 33. Und auch personell haben wir uns weiterentwickeln können. Transfertechnisch haben wir, denke ich, gute Arbeit geleistet. Del Grosso, Mazzotta, Rosetti, Pià, um nur ein paar Beispiele zu nennen.
Sie sprechen die tolle Offensivarbeit an. Mit Pià haben Sie einen Stürmer geholt, der ohne weiteres in der Serie A spiele könnte. Sind Sie von seinen bisher gezeigten Leistungen überzeugt?Pipi hat auf jeden Fall Qualitäten, die kann ihm keiner absprechen. Sein Einstand bei uns war nicht so ganz, wie wir uns das vorgestellt hatten. Der Druck von den Medien ist aber gewaltig! Ihr schreibt, er sei der Messias und so eine Scheiße! Das ist zum Kotzen!
Mit Christian Pasquato haben Sie einen Ihrer absoluten Wunschspieler von Juventus abwerben können. Wie zufrieden sind Sie bis dato mit der Leihe?Christian konnte sich bei uns leider noch nicht so durchsetzen wie erhofft. Mal schauen, was das Frühjahr bringt.
Michael Rosetti mimt den absoluten Spielmacher in Ihrem System; eine positive Neuerwerbung, wie Sie selbst erwähnt haben. Dennoch stellte man ihm mit dem routinierten Stefano Fiore zu Beginn der Saison einen adäquaten Ersatzmann zur Seite. Wie geht der Ex-Internationale mit dem Reservistendasein um?Stefano verhält sich wie ein Vollprofi. Er hat bei Vertragsunterzeichnung gewusst, dass wir auf Rosetti bauen und er akzeptiert seine Rolle. Den jungen Spielern steht er mit Rat und Tat zur Seite. Nicht nur bei sportlichen Dingen. Dadurch profitiert auch Michael Rosetti.
Dennoch scheinen Sie mit dem Mittelfeld nicht ganz zufrieden zu sein. Auf den Flügeln zum Beispiel. Stehen bei Hellas zum Wintertransferfenster Neuverpflichtungen zur Debatte?Nein.
Mit Giuseppe Marengo haben die Butei letzte Saison einen neuen Vorsitzenden bekommen. Welches Verhältnis pflegen Sie zu Ihrem Präsidenten?Ich denke wir verstehen uns hervorragend! Wir sind beide frisch im Geschäft, jung, dynamisch, einfach auf einer Wellenlänge.
Letztes Frühjahr, kurz nach Amtsantritt, hatte Marengo prompt hunderttausende von Euros in die Verbesserung der Jugendabteilung gepumpt. Fallen Ihnen bereits Fortschritte auf?Nun ja, in einem halben Jahr kann man keine Mascettis, Larsens oder Laursens produzieren. Wir sind aber auf einem guten Weg, haben mit Jorge Ortega eines der begnadetsten Offensivtalten Südamerikas unter Vertrag nehmen können. Und sind auch weiterhin weltweit auf der Suche nach potenziellen Stars.
Gerüchten zufolge möchte Marengo diesen Winter Trainingsspezialisten aus den USA einfliegen lassen. Fänden Sie das nicht einen Eingriff in Ihre Autonomie als Trainer?Nein, nein, diese Gerüchte entsprechen nicht ganz der Wahrheit. Diese Spezialisten sind nicht für den Trainingsbetrieb zuständig, sondern sollen auf der medizinischen Ebene weiter helfen. Mit Hilfe von UV-Strahlung sollen die Spieler Motivationsimpulse erhalten. Unser Präsident hat dies schon selbst zu Genüge ausprobiert und fühlt sich topfit. Für Auswärtsspiele soll es sogar eigene, ich sag jetzt mal „Bräunungscremen“ geben.
Äußerst innovativ! Herr Pinella, wie sieht es mit Ihrer eigenen Zukunft hier in Verona aus?Ich habe mich hier toll eingelebt. Die Stadt ist der Hammer, die Frauen auch! Ich fühle mich hier wohl und habe noch über ein Jahr Vertrag. Den möchte ich auf jedenfall erfüllen. Danach muss man Sondierungsgespräche führen, schauen wo wir sportlich stehen. Wenn wir immer noch in der Serie C spielen, denke ich nicht, dass ich der richtige Mann bin.
Sie gelten als relativ volksnah. Sicherlich auch wegen Ihres als Trainer unüblich jungen Alters. Wie sehen Sie Ihr Verhältnis mit der Curva Sud?Ich denke ich habe ein gutes Standing, auch bei den Brigate. Mein Image als Lebemann und heißsporniger Ultrà wird den älteren Semestern wohl nicht so gefallen. Wie das Spielsystem, müssen sich aber auch die Charaktere weiterentwickeln. Oder wollen wir mit Catenaccio spielen? Bestimmt nicht. Ich denke, wenn ich also einen extrovertierteren Lebensstil pflege, tut das keinen Abbruch. Die jüngeren Fans können sich mit mir sicher besser identifizieren.