Bitte entschuldigt die viel zu lange Unterbrechung, doch nun geht es so langsam wieder weiter mit den Adlern...
10.09.08, 19:30:Ich sitze zusamen mit
Amadou auf der Haupttribüne des "Stade Modibo Kéita". Die
Skorpione von
AS Réal Bamako rund um meinen Neu-Nationalspieler
Aboubacar Tambadou treffen im Viertelfinalhinspiel des CAF Confederation Pokals auf den Marokkanischen Vertreter
OC Khouribga. Ich habe zwar mittlerweile einen gewissen Überblick über die allerwichtigsten lokalen Malischen Spieler gewonnen, doch als die Heimmannschaft nach dem Aufwärmen das Publikum begrüßt blicke ich dennoch überwiegend in fremde Gesichter. Von den Marokkanern kenne ich überhaupt keinen Spieler, weiss jedoch, dass es sich um eine richtige Profimannschaft handelt (wie bei allen Erstligisten aus Nordafrika).
vs. Das Spiel beginnt. Für die
Skorpione gilt es, sich eine gute Ausgangsposition für das schwere Rückspiel in Marokko zu erarbeiten. Ich erkenne sofort, dass AS Réals Trainer eine klassisches 4-4-2 spielen lässt.
Tambadou spielt wie bei seinem Länderspieldebüt gegen
Burkina Faso rechts hinten in der Kette.
Kämpft mit seinem Verein um kontinentale Ehren: Aboubacar Tambadou Nach einem etwas nervösen Beginn entwickelt sich ein recht ordentliches Spiel und der Vorwärtsdrang der Hausherren gefällt mir. Besonders fallen mir die beiden Stürmer auf, die sehr beweglich und technisch gut agieren. Nach einem schönen Zusammenspiel der beiden fällt dann auch der vielumjubelte Führungstreffer für Bamakos
Skorpione. Ich schaue Amadou fragend an, doch der lächelt nur Müde:
"Die beiden Stürmer gefallen Dir?" Ich nicke entschieden.
"Tja, die sind in der Tat stark. Nur leider sind sie keine Malier. Der Torschütze von eben heist Tchagbélé Agouda und ist Togolese. Sein Sturmpartner Desmond Amanakou kommt aus Kamerun!"Verdammt! Selbst in Afrika schreitet die Fussball-Globalisierung mit Riesenschritten voran!
AS Réals Togolesischer Torschütze: Tchagbélé Agouda. Die Marokkaner bleiben in der Folge spielerisch stark und immer gefährlich, doch das 1:0 hält bis zur Halbzeit. Nach dem Wechsel zunächst wieder Druck der Hausherren, und in der 52. Minute erzielt prompt der Kameruner
Amanakou das 2:0 für AS Réal. Die Spieler jubeln ausgelassen. Doch nun folgen wütende Angriffe der Marokkaner, welche nach 65 Minuten mit dem verdienten Anschlusstreffer belohnt werden. Doch nur 7 Minuten später stellt erneut der Kameruner Angreifer
Amanakou auf Zuspiel seines Togolesischen Sturmpartners
Agouda den alten Abstand wieder her.
3:1 - das ist auch der Endstand. Fans und Mannschaft sind zufrieden.
Ich habe ein lebendiges, gutklassiges Spiel gesehen, in welchem die überragenden Akteure zwar leider keinen Malischen Pass haben, doch auch der Rest der Mannschaft durchaus positiv beeindrucken konnte. Eine deutliche Steigerung verglichen mit dem Tag, an dem ich AS Réal zum ersten Mal gegen
Lassana Diallos Stade Malien spielen sah. Ich beschließe, zum Rückspiel in 2 wochen nach Marokko zu fliegen um weitere Eindrücke zu gewinnen. Bis zum nächsten Länderspiel ist schließlich noch über einen Monat Zeit...