Hier der Entwurf:
http://blog.odem.org/2009/03/30/Arbeitsentwurf-Sperr-Gesetz-BMWI.pdfKurz gesagt:
Das BKA führt eine Liste mit Seiten und IPs, die kinderpornografisches Material beinhalten, und gibt diese an die Provider weiter. Diese müssen dann beim Aufruf durch ihre Kunden eine Stoppseite anzeigen lassen und die IP der Kunden mitloggen und weiter geben. Und in wenigen Tagen klingelt dann das BKA an eurer Tür.
Soweit so schön. Doch es gibt hier etliche Dinge, die problematisch an diesem Entwurf sind.
Dazu mal ein kritischer Artikel des Spiegels:
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,619505,00.htmlKurz gesagt:
Das BKA erstellt und aktualisiert diese Listen - wer kontrolliert das BKA? Man könnte flugs auch regierungskritische Seiten sperren lassen ohne dass es jemand mitkriegt. Damit wäre einer Internetzensur, wie sie etwa in China praktiziert wird, Tor und Tür geöffnet.
Diese technischen Sperren sind mehr oder weniger nutzlos! Auf youtube gibt es wenige Minuten lange Videos, die zeigen, wie man einen Proxy nutzt oder seinen DNS-Server wechselt. Die Sperre kann also mit wenigen Handgriffen umgangen werden.
Damit sind zwar Seiten nicht mehr aufrufbar, doch die existieren deswegen ja weiterhin. Der Missbrauch an Kindern nimmt damit ja nicht ab.
Man könnte durch externe Links in Signaturen oder in Foren per Zufall auf diese Seiten gelangen, geloggt wird man trotzdem. Weise dann mal nach, dass du nicht wusstest, was sich hinter dem Link verbirgt.
Die meisten Politiker im Bundestag haben schlicht keine Ahnung von der schieren Anzahl der technischen Möglichkeiten im Internet. Und die echten Hardcore-KiPo-Nutzer, die lachen sich doch schon jetzt kaputt und kommen weiterhin an ihr "Material".
Nicht, dass mich jemand falsch versteht. Mich widert der Gedanke an KiPo genauso an, wie jeden anderen auch, aber man sollte die Strafverfolgung der Betreiber solcher Seiten viel mehr intensivieren und KiPo international ächten. Diese Sperren fruchten nicht und könnten der erste Schritt in eine Internetzensur sein.
Hier eine Petition beim Bundestag, die sich daher gegen diese Gesetzesänderung richtet:
https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=3860Ich weiß, das ist ein politisches Thema, aber es geht uns alle an.