20.06.2004 (15 Uhr): Ankunft Südafrika
Das war eine Woche. Nachdem ich die Wunden geleckt hatte über meinen Rauswurf bei Waldhof Mannheim (Die Spieler beschwerten sich zu sehr), klingelte mein Telefon und am Ende der anderen Leitung war kein Anderer als Patrice Motsepes.
Ich: Welsch, Guten Tag.
PM: Guten Tag, Mister Welsch. Here ist Patrice Motsepes from South-Africa.
Ich: Ja, guten Tag. Was kann ich für Sie tun? Also in eine Gold- oder Edelsteinmine möcht ich nicht investieren.
PM: lacht Nein, Sie brauchen keine Angst zu haben. Sie suchen noch einen Job als Coach?
Ich: Ääääh, Ja?
PM: Haben Sie schon mal was gehört from Mamelodi Sundowns?
Ich: Äääääh, nein.
PM: Dachte ich mir. Das liegt in Southafrica und wir waren letztes Jahr nicht nur Pokalsieger und Vizemeister bei uns sondern auch Sieger im Gesamtafrika-Pokal-Wettbewerb und Super-Cup-Winner of the Continent.
Ich: Und da wollen Sie mich?
PM: Ich habe gehört, Sie seien jung, hungrig und ein harder Hund. Und genau so einen suchen wir für die Zukunft unseres Vereins.
Ich: Was sind denn die Vorstellungen?
PM: International spielen. Wir wollen große Erfolge spielen auf Dauer und erfolgreichste Mannschaft werden in our Kontinent.
Ich: Klingt gut. Wie hoch ist mein Budget?
PM: Also, Sie haben 1,6 Millionen zum geben aus.
Ich: Gut, ich komm dann mal vorbei und schau mir das alles an.
PM: Dann bis morgen. Ich freu mich.
Bis morgen ?!?
Schnell überlegte ich was zu tun sei. Ich rief auf dem Arbeitsamt und die wollten mir erst nicht meine Reise zahlen. "Urlaub machen auf unsere Kosten mit so ner Story." war die Antwort. Erst als ich drohte die nächsten 30 Jahre nur Chips auf der Couch zu futtern und Bier zu saufen meinte man mich zu beruhigen. "Ich weiß selbst nicht wie es ausgeht. Aber sehen Sie es positiv, in Südafrika laufen wir uns nicht wirklich oft über den Weg." sagte ich zu der Frau. Dieses Argument hat geholfen.
Also setzte ich mich in den Flieger nach Richtung Südafrika. Genauer gesagt nach Pretoria. Und ich war baff. Ein Stadion von 60.000 Mann, Trainingseinrichtungen besser als in Mannheim. Und dann ein wirklich professionelles Team. Ein Co-Trainer, 3 Assitenten und 3 Physiotherapeuten.
Und dann der Vertrag: 2.000 Euro jeden Monat, ein kostenloser Bungalow und eine südafrikanische Haushaltshilfe, die von Schönheit kaum zu überbieten war. Was gab es da zu überlegen? Ich willigte ein. Meine zweite Trainerstation stand fest. Coach in the Herz of Südafrika.